denn das sacrum ist wohl stets stark gestreckt, aber nie so wie bei Ictis und die v. c. wohl auch
deutlich, aber nicht so sehr wie bei der Viverra-Gruppe. Die Wirbelkörper weisen also fast
alle nur auf das Vorkommen nicht extremer Formen hin und darauf, dass speziell die Raubtiere
mit kurzen Wirbeln die jüngeren und differenzierteren sind, was ja gut mit den Resultaten
der paläontologischen Forschung übereinstimmt.
Bemerkenswert ist auch, dass der can. transv. am atlas nie wie bei Canidae oder Ailurus
verläuft, es spricht dies dafür, dass bei diesen eine Differenzierung vorliegt, das Caudalende
des proc. spin. am epistropheus zeigt nie die Form wie bei Hyaena, Proteles oder Ursus, was
mit den aus dem Verhalten der Wirbelkörper gezogenen Schlüssen übereinstimmt, ferner sind
an den v. th. 1. die diapophysen reduziert wie bei den meisten rezenten Raubtieren, ihr Vorhandensein
bei Canidae und Ursidae scheint also auch kein primitiver Zustand zu sein; sowohl
das Verhalten der postzygapophysen an allen letzten v. 1. ausser bei dem erwähnten G von
Mouillac wie das der praezygapophysen an allen 1. v. s. beweist ferner, dass ihr grösser Abstand
bei den rezenten Ursidae, Canidae und meisten Felidae auch wohl eine spätere Differenzierung
darstellt, ebenso wie das Emporragen des Seitenteiles bis an den Oberrand der praezygapcn
physe des 1. v. s., wie es sich meist bei den genannten Familien findet. Das sacrum ist übrigens
auch stets viel mehr gestreckt als es bei allen rezenten Canidae der Fall ist und eine höhere
Zahl als 3 v. s. scheint bei den ältesten Raubtieren nicht vorzukommen, ebenso wenig wie ein
kurzer Schwanz. Die Differenzierung der einzelnen Wirbel und der Regionen der Wirbelsäule
ist aber sicher ebenso scharf ausgebildet wie bei der Mehrzahl der rezenten Raubtiere, speziell
die Antiklinie ist anscheinend nie so schwach ausgeprägt wie bei manchen von diesen. Nur
bei den kurzen Wirbeln von St. Gerand le Puy, von welchen leider nur einige v. 1. und vielleicht
der 6. und 7. v. c. vorliegen, mag dies der Fall gewesen sein, nur bei einigen Exemplaren
des sacrum von diesem Fundort fanden wir ja auch, ähnlich wie manchmal bei rezenten, Übergänge
zu den v. 1. und v. cd.
Da diejenigen rezenten Raubtiere, welche mehr als 13 v. th. besitzen, meistens Sehr
kurze oder doch nicht gestreckte Wirbelkörper haben und bei ihnen auch die diapophyse der
v. 1. meist nicht sehr vorragt, so dürfen wir wohl annehmen, dass die Raubtiere der Phosphorite
wie die Mehrzahl der rezenten als Norm 7 v. c., 13 v. th., 7 v. 1., 3 v. s. und mindestens
20 v. cd. besassen. Teilt man die im Abschnitte B dieser Arbeit erwähnten Ansichten von
Rosenberg, so wäre ja nicht unwahrscheinlich gewesen, dass bei den primitivsten Raubtieren
die Rippen an mehr Wirbeln als bei den rezenten entwickelt waren, die Thatsachen sprechen
hier also gegen diese Ansicht, auch besitzen wir zum mindesten keinerlei Anhalt für die
Annahme, dass die Phosphorit-Raubtiere mehr als 20 freie Rumpfwirbel besassen und es
erscheint ziemlich sicher, dass die Zahl der v. c. bei ihnen stets sieben war. Allerdings ist bei
all diesen Folgerungen zu beachten, dass das bearbeitete Material kein sehr grosses war und
dass neue Funde wie so oft die Schlüsse, welche nur aus dem Fehlen gewisser Merkmale bei
den bisher bekannten gezogen wurden, widerlegen können.
Maass-Tabellen fossiler Raubtierwirbel.
a t l a s 1 e p i s t r o p h e u s . v . t h .
a rcus v entralis
A b - ;
... der
ränder
Länge
Körpers
Breite Dicke
Verhältnis
Länge
Breite
Länge Breite
Länge Dicke _ caudal
A Mouillac ............................... 9 4 3 2 a St. Gerand Amphicyon . 36,5 21,5 13 1 ,69 a S t.G e ran d Potamotherium 12,5 12 9
B 2,5 ijÜRai 16 b „ „ , 12,5 12 8,5
C Eseamps oder Mouillac . 3,5 .2 . . ' i 8 ,s ; .b „ ,, Potamotheriiun 12 7 '»5 C-; „ „ „ I I i l 8,5
D E s camps . . . . . . 3,5 . 2,5« 4 3 0,5 d „ „ „ 1 0 ? 1 0 ? 8 ?
E 4 •2 2 2 ,5 L ” 1 . I • m a* Mouillac . . . . . . . 6,6 : 7 " 3,5
F „ . . . . . . 3,5 2 19 d 2C
1 2? M B 1,66 ? ß » ............................... 7? 1 7,2 4
G „ ............. 3 2 m Y „ ............................... 6,8 7 4
H M o u i l l a c ............................... 2,5 26 2 0 ? 1 2 ? &?' 1,6 6 ? 6 * , . . . . . . 5,8 6 3,i
I E s e a m p s ............................... 5 3,5 25- 9 ---------------------
K Mouillac . . . . . . 3 2 8 B - . ?.. 7 . JI ? . 7 ? 1,54 H | * jDie Länge des proc. spin, be träg t bei a min-
L Eseamps . . . . . 6,5 3,5 37 d estens 1 1,5, bei & 7 mm.
M „ ? ............. 2 18 C ? ........... 9 14 9 1,6 i
N „ ? . . . . . . U
T) 17 8 ,5 ?. 2 ? 1 I h n g s t e r tr. 1. U 3 - ! I 7 ? 1 Länge Breite Dicke
a St. G erand Potamotherium 18 14,5 9 -
N E s c a m p s ............................... 2 9? 1 6 ? ■ •?! 1 1,8 1 ? b „ „ „ 18 13,5 1 0 .
c » ,, ,, l7 ¥3,5- 9,5
S Mouillac . . . . . . 25
7,5
10 ,5 6,5 •„ 2 ,3 8 d -1 » •; I H H H B H 9 ?
3 . • G- 7 . v . c. l e t z t e r v . 1.
VerVer
‘
hältnis hältnis
Länge Breite Dicke Länge g Breite Dicke Länge Länge Breite Dicke
Breite Breite
a St. Gerand Potamotherium ” ,5 io,5 7 1,09 a Mouillac . . . 8,5 6 ,5 1,27 a St. G erand Potamotherium 15 13,5 9
b „ 1 „ 14 IO 6,5 1,4 ß • • • 7 5,9 . 4 ■b „ „ „ 1 4 ? m 9
c » » » l i * . - : - . 9 5,5 ij33 Y » . . 7,5 7 4,5 l,°7 •P.- » » » 15 15,5 9
a M o u i l l a c ............................... 8,1 6 3,5 i,35 6 „ ... 6,4 5,9 3,8 1,08 d „ „ „ 15,5 1 4,5 9,5
ß * ............................... 8 1 5,8 3 ,i 1 ,38 e 1 . g . 6,9 6 ,6 3,8 1 ,04
s a c r u m
Länge Breite Dicke Breite Dicke
Ve rhä ltnis von
Länge 1 rostraro
s tra l caudal
zur rö- le r zu
stralen
Breite 1 Breite
a St. Gerand, Genetta ? / 2 8 , 5 ? i o , 5 ? 5? 7 ? 4 ,5? 2 ,7 1 ? 1,5?
b „ „ indet . . . . 38 17 9,5 1 0,5 8 2 ,2 3 1,62
§ ■ | ? 1 6? 9? 9,5? 6 ? ? 1,6 8 ?
d „ „ 1 Potamotherium 42,5 16 10,5 1 0 , 6 ? 2 ,6 5 1,6
e „ „ „ 42,5 ■ r 6 ? io,5 ? 2 ,6 5 i,5 2
f „ „ „ 38 ■ 10,5 9,5? 7 ?, 2,5« ',5 « ?
8* » 22,5 12 8,5 9,5 7 1 ,87 1,26
h * F ran k fu rt a. M. „ 26 14,5 10,5 10 7,5 i,7 9 1,45
* g und h n u r je 2 v. s., c nur 1. und 3 . v. s.
Zoologica. Heft 36. 35