Tafel XLII.
S u la c y a n o p s Sundev. und -S u la p i s e a t r i x L.
Die Totalbilder Figg. 86, 87, 89 sind bei dürchfallendem Licht nach Aufhellung in
Oel gezeichnet. Der Mesödermhof kommt daher nicht in seiner ganzen Ausdehnung zur
Anschauung; nur die dickeren Mesoblastpartien sind deutlich erkennbar.
Fig. 86. S u l a c y a n o p s Sundev; '
prr. Primitivrinne,
Gn. Kleine Einstülpung am vordersten Ende derselben (siehe Figg. 96, 97, 98).
Kf. K o p f f o r t s a t z , vorne in b r e ite s,d ick e s Mesoderm übergehend.
Querschnitte zeigen, dass nur am vordersten Ende Meso- und Entoblast mit einander
vermischt, bezüglich mit einander verwachsen sind. Sonst — also fast im gesamten
Kopffortsatz und auch im Bereich des Primitivstreifens — sind die beiden Keimblätter
völlig frei von einander. An einigen Stellen unterhalb des Primitivstreifens ist allerdings
eine geringe V e r 1 ö t u n g bemerkbar, jedoch nur so weit, dass-das Entoblast stets noch
als besonderes Blatt zu erkennen ist. Am h i n t e r s t e n Ende des Primitivstreifens; an
der „ S i c h e l “ sind mittleres und unteres Blatt weit von einander getrennt,
g. Blut und Gefässanlagen.
.Fig. 87. S u ia p i s c a t r i x L .
prr. Primitivrinne/
us. Erstes Auftreten eines Ursegments.
kf. Kopffortsatz vorne stark verbreitert,
g. Gefässanlagen.
Fig. 88. Ein etwas älterer Embryo von S u la p i s e a t r i x L. bei a u f f a l l e n d e m Licht,
prr. Primitivrinne.
Cn. Starke Einstülpung am vordersten Ende derselben.
kf. Kopffortsatz (Chorda), der sich stark über die Oberfläche emporwölbt, vorne
sich verbreitert und in ebenfalls stark emporgewölbtes Mesoblast übergeht.
Fig. 89. Ein fast ebenso alter wie der auf Fig. 88 dargestellte Embryo von S u la p i s -
c a t r i x L. bei d u r c h f a l l e n d e m Licht.
us. Die Anlage der beiden ersten Urwirbel.
Die übrigen Bezeichnungen wie auf Fig. 88.
Fig. 90. Das hinterste Ende eines älteren Embryos von S u la p i s e a t r i x bei auffallendem
Licht von unten betrachtet. Vergrösserung 20 mal.
Ch. Chorda.
Cn. Ventrale Durchbruchsstelle des Canalis neurentericus im h in t e r s t e n Ende der
Chorda (oder wie man auch sagen kann im v o r d e r s t e n Abschnitt des Primitivstreifens).
pr. Verkürzter und zum „Schwanzknopf“ verdickter Primitivstreifen. Man vergleiche
auch die Abbildungen der älteren Embryonen von Diomedea und Haliplana.
al. Die erste Anlage der A l l a n t o i s , die Allantoisbucht, eine Entodermgrube im
hintersten Abschnitt des in Bildung begriffenen Enddarmes.
Fig. 91. Siehe die Beschreibung der nächsten Tafel.
Tafel' XI .111.
- S u la p i s e a t r i x L., S u la c y a n o p s Sundev. und F r e g a t t a a q u i la L.
Figg. 91— 95. 4 Querschnitte durch den in Fig. 87 dargestellten Embryo von S u la p i s -
c a t r i x L. Die Schnitte schreiten von v o r n e nach h in t e n vor. Vergrösserung 220 mal.
Der mediane Teil des Mesoblast v o r dem Primitivstreifen — der Kopffortsatz oder
die Chorda — ist nur in der vordersten Partie des Embryos mit dem Entoblast verschmölzen.
Die Bilder, welche hier die Querschnitte bieten, sind sehr ähnlich denen,
welche man bei R e p t i l i e n erhält, sobald bei diesen der vordere, s o l id e Teil des Ur-
darms (Mesodermsäckchens), welcher dem vorderen Teil des Kopffortsatzes der Vogel-
embryone gleichwertig ist, mit dem Entoblast verschmolzen ist.
Fig. 91 auf Tafel XLII. Schnitt durch den vordersten, stark verbreiterten Teil des K o p f -
f o r t s a t z e s i . .
Das M e s o b la s t ist völlig mit dem E n t o b l a s t v e r s c h m o l z e n und v e rm i s c h t .
Fig. 92. Schnitt etwas weiter kaudalwärts durch den K o p f f o r t s a t z , dort wo er bereits
schmaler geworden ist.
Die V e r s c h m e l z u n g zwischen Meso- und Entoblast ist noch vorhanden.
Fig. 93. Schnitt durch den K o p f f o r t s a t z in der Nähe des vorderen Endes des Primitivstreifens.
Das E n t o b l a s t lässt sich von dem medianen Teil des Mesoblast, der C h o r d a ,
bereits als getrenntes Blatt unterscheiden.
Die C h o r d a und der darüber liegende Teil des Ektobiast wölbt sich über die Oberfläche
des Embryonalschildes empor.
Fig. 94. Schnitt durch den mittleren Teil des Primitivstreifens.
Man sieht die M e s o b l a s t z e l l e n aus der unterhalb und: seitlich der Primitivrinne
gelegenen E k t ob 1 a s t p a r t ie heraus wuchern.
Das E n t o b l a s t zieht als g e s o n d e r t e s Blatt darunter hinweg, wenngleich es auch
ventral von der Primitivrinne dem Mesoblast enge anliegt.
Fig. 95. Schnitt durch den hintersten, verbreiterten Teil des Primitivstreifens, die „ S ic h e l“
(letztere ist in Fig. 87 bei durchfallendem Licht nicht zu sehen)|j?;
Auch hier bemerkt man das Aus wandern der E k to b l a s t z e l l e n zur Bildung des
M e s o b la s t .
Das E n t o b l a s t ist durch einen weiten Zwischenraum vom Mesobläst getrennt.
Figg. 9 6—98. 3 Querschnitte durch den in Fig. 86 dargestellten Embryo von S u la c y a -
no.ps Sundev;, von vorne nach hinten fortschreitend. Vergrösserung 230 mal.
Figg. 96 und 97 sind zwei aufeinander folgende Schnitte durch das vorderste Ende des
Primitivstreifens (Fig. 97), bezüglich durch den ersten Anfang des Kopffortsatzes (Fig; 96).
Zoologica. Heft 39. 17