
Bei manchen Skeleten fehlte der Schädel, bei Bdeogale 1, Proteles 1, Mydaus 1. und Lutra
lutra la der atlas, bei Felis servalina 10 der rostrale Teil des epistropheus, bei Hyaena crocuta 1
der vorletzte v. lumb., bei Ictis ermineus 3 einige Wirbel. Der Schwanz war leider nur zu
häufig unvollständig; es ist durch besondere Zeichen in den Tabellen vermerkt, wie viele
Wirbel ungelähr fehlen.
In der Nomenklatur habe ich mich in der Hauptsache an Trouessart 1898/99 angeschlossen,
in der systematischen Einteilung. musste ich aber, hauptsächlich' aus praktischen
Gründen, von ihm vielfach abweichen, ich unterscheide 1. Felidae mit Felis, Cynaelurus 2. Viver-
ridae mit Genetta, Viverra, Fossa als Viverra Gruppe, Herpestes, Bdeogale als Herpestes-
Gruppe, Paradoxurus, Nandinia als Paradoxurus-Gruppe, getrennt davon einzeln Cryptoprocta,
Suricata, Arctictis, Eupleres, 3; Procyonidae mit Procyon, Nasua, Cercoleptes, isoliert Ailurus
4. Bassaris, 5. Ursidae mit Ursus, Melursus, 6. Hyaena, 7. Proteles, 8. Mustelidae mit Mustela,
Putorius, Ictis als Mustela-Gruppe, isoliert Galictis, Gulo, Melliyora, Zorilla, mit Meies, Mydaus
als Meles-Gruppe und Lutra, Enhydra als Lutra-Gruppe, 9. Canidae mit Canis nebst
Lycaon, isoliert Nyctereutes, Otocyon, Icticyon. Einer wirklichen Systematik soll diese Einteilung
natürlich nicht entsprechen.
Hm eine möglichst einheitliche Betrachtung, speziell für die Messung zu sichern, ist die
Wirbelsäule horizontal gedacht, die Längsachse jedes Wirbels, bei dem sacrum des ersten
Wirbels, parallel dem Boden des canalis vertebralis gelegt, es ergeben sich so einfach die Bezeichnungen
dorsal oder oben, ventral oder unten, rostral oder vorn, caudal- oder hinten, sowie
lang, breit und dick oder hoch. Bei einigen Fortsätzen sind aber die letzteren in anderem
Sinne gebraucht, so bei dem proc. spinosus lang oder hoch (sagittal), breit (longitudinal), dick
(transversal), bei den seitlichen Fortsätzen aber, die sich hauptsächlich in transversaler Richtung
erstrecken, ist lang in dieser, breit in longitudinaler und dick in sagittaler gemeint.
Die Maasse sind alle in der Luftlinie abgenommen, was bei gekrümmten Teilen, wie der
diapophyse des letzten v. 1. oder dem sacrum natürlich Unterschiede von der wahren Länge
ergiebt, die Basallänge des Schädels ist von dem Rostralrand der Alveolen der Schneidezähne
zu dem des for. magnum, die Zahnreihe im Oberkiefer vom Caudalrand des Eckzahnes zu dem
des letzten Molars gemessen, sie sollen Anhaltspunkte für die Bestimmung der Grösse der untersuchten
Tiere gewähren. Die Breite und Dicke der Wirbelkörper ist an den Endflächen gemessen;
wo diese schräg zur Längsachse stehen, ist demnach die Dicke oder Höhe grösser als der sagittale
Durchmesser des Körpers; die Länge ist zwischen den Ventralrändern der Endflächen median
gemessen, bei dem atlas ist die hypapophyse nicht mit gerechnet und bei dem epistropheus ist
der dens von seiner Spitze bis zu dem Caudalrande seiner Facette besonders gemessen. Wo
mehrere Wirbel gleich lang sind, wie in der Mitte des Schwanzes, ist fast stets der am meisten
rostral gelegene gemessen.
Die Maasse mehrerer auf einander folgender Wirbel können zeigen, wie variabel oft
dieselben sind, die Variabilität der Formen ersieht man am besten. aus der Beschreibung
mehrerer Exemplare einer Art, die ich deshalb öfters vorgenommen habe. Doch kam es mir
ja nicht darauf an, Artmerkmale zu finden, ich habe dieselben deshalb nur in vereinzelten Fällen
hervorgehoben.
Da ich von Anfang an darauf Bedacht nahm, durch meine Arbeit die Bestimmung
fossiler Wirbel zu ermöglichen, legte ich keinen Wert auf die Betrachtung der Wirbelsäule als
Ganzes oder ihrer Regionen und habe vor allem auf die Messung der Wirbelkörper mich
beschränkt, weil die Fortsätze bei dem fossilen Material nur zu häufig lädiert sind und deren
Messung auch zu weit geführt hätte.
Der Kürze und Übersichtlichkeit halber habe ich auch zahlreiche Form- und Grössenverhältnisse
in Tabellen zusammengefasst; es haftet natürlich diesem System der Fehler jeder
schematischen Einteilung an: feinere Übergänge lassen sich dabei nicht ausdrücken. Die Angaben
über die Grösse der Teile sind natürlich ganz relativ gemeint, nicht nur in Beziehung
zu der Gesamtgrösse des betreffenden Tieres, sondern auch zu der des betreffenden Teiles,
und zu der Position desselben. So würde z. B. ein proc. spinosus, der an dem 1. v. caud.
als „deutlich“ zu bezeichnen ist, bei gleicher Grösse in der Rumpfregion als „winzig“ anzugeben
sein, ebenso wäre eine hyperapophyse von der Grösse einer als „deutlich“ bezeichneten
lophapophyse, als nur „angedeutet“ anzuführen.
Es ’bedeutet in den Tabellen das Zeichen n. nicht, o angedeutet, f schwach, * deutlich,
mittellang, ** stark, lang, *** sehr stark, sehr lang, winklig, — concav, — convex, -^gerade,
V eine sich gabelnde Leiste, K. Kerbe, V. Vorsprung, m. mindestens.
Inbezug auf die Maasse ist noch zu bemerken, dass diese wegen Abrundung der Kanten
natürlich oft nicht ganz genau Sein können, sie sind ausser bei sehr kleinen Formen auf halbe
Millimeter abgerundet; die von mir berechneten Maassverhältnisse sind darnach zu beurteilen
und nur mit Vorsicht zu verwenden.