Tafel LV.
S p h e n o d o n p u n c t a tu s .
Ich bringe hier noch die Abbildungen einiger S p h e n o d o n -Em b r y o n e n (die
?leichzeitig
als Ergänzung der in den Beiträgen I auf Tafel IX—XI und in den Beiträgen II
auf Tafel XLV XLIX mitgeteilten dienen können), um an ihnen einige die E ih ü l l e n
betreffenden Verhältnisse zu zeigen.
von dem Blastoderm nach
en h(
ihm ganz
unsichtbaren A m n io n (Proamnion) be-
des Urdarmes, bezüglich des neurenterischen Kanals
die Medullar-
Fig. 39. Junger Embryo (No. 3a) von u n t e n betrachtet.
Der Embryo ist an seinem vorderen Ende rechtwinklig
unten — in den Dotter hinein M abgeknickt; da man auf ihn gerade von oben herauf
sieht, so erscheint er sehr verkürzt. Er ist bereits mit einem durchsichtigen,
dicht anliegenden und daher auf der Zeichnung
kleidet.
• ek. Der an der unteren Mündung
gelegene Entodermknopf.
Fig. 40. Ein etwas älterer Embryo (No. 48) von u n t e n .
Das Amnion (A) (Proamnion) ist in der Gegend des späteren Kopfes
wülste (mw) klaffen hier noch weit a u s e i n a n d e r ^ ^ a u fg e r is s e n .
Ch. Chorda.
Cn. Canalis neurentericus.
vdp. Vordere Darmpforte,
ao. area opaca.
ap. area pellucida.
Fig. 41. Älterer Embiyo (Serie B No. 1), von dem übrigen BlastMerm losgelöst, von ob e r ,
gesehen. Vergrösserung 27 mal.
A. Amnion. Von dem vorderen Körperteil, welcher gegen den Dotter hin abgebogen
ist und u n t e r h a lb des Blastoderms sich befindet, ist das Amnion (Proamnion) abgelöst.
An dem hinteren Ende des Körpers bemerkt man eine Furche, welche so stark ist,
dass sie sich auch durch das Amnion hindurch deutlich erkennen lässt. An jener Stelle
sind nämlich die sonst schon fest geschlossenen Medullarwülste noch o f f e n ; diese Spalte
geht weiter nach hinten, auf dem „Schwanzknopf“, allmählich in den Rest der Primitivrinne
(prr) über. Vergleiche damit später auch Fig. 48.
Es ist bemerkenswert, dass diese Spalte in den Medullärwülsten sich gerade unmittelbar
oberhalb der oberen Öffnung des Canalis neurentericus (Cn) befindet und dort
noch während längerer Zeit bestehen b le ib t/ Man kann vermittelst dieser Öffnung also
aus der Amnionhöhle in den Medullarkanal, aus diesem in den Canalis neurentericus
und durch jenen auf die Ventralseite des Embryos, in die subgerminale Höhle und in
den Dotter gelangen.
Auf Schnitten findet man übrigens, dass der ehemals an der ventralen Mündung des
Urdarms (vergleiche Fig. 39 ek) gelegene E n t o b l a s t k n o p f jetzt nicht nur völlig in den
Canalis neurentericus hinein, sondern zum Teil durch denselben hindurch bis in das
Medullarrohr gelangt i s t , wo er der \Zellmasse des „Schwanzknopfes“, welche die
k a u d a le Begrenzung des Medullarkanals bildet, angelagert ist. An anderen Embryonen
beobachtete ich sogar, dass, er noch weiter dorsalwärts dringt, durch , den oberen Spalt
der Medullarwülste hindurch bis in die Amnionhöhle hinein vorschreitet und dort in dem
rostralen Abschnitt des Primitivrinnenrestes liegt,
g. 42 und 43. Ein älterer S p h e n o d o n -Em b r y o , noch in seiner natürlichen Lage innerhalb
des Blastoderms befindlich, von oben und unten betrachtet. Vergrösserung 9 Vs mal.
An dem G e f ä s s h o f des Dottersackes kann man den sinus terminalis (st), sowie
die beiden vorderen Dottervenen (vva) sehen. Eine schwach entwickelte Anastomose
verbindet aussefdem den zwischen den beiden Dottervenen noch nicht völlig geschlossenen
Ring des • Randsinus.
Grössere Arterien finden sich nicht v o r ; der arterielle Kreislauf des Dottersackes ist
vielmehr ähnlich wie b e i . den Sauriern in viele kleine Gefässe aufgelöst.
Die s e r ö s e H ü l l e (S) ist oberhalb des Embryos abgetrennt, so dass man ungehindert
auf den in seinem Amnion (A) liegenden Embryo heraufsehen kann.
Ein Stück des A m n io n s ist in der mittleren Partie des Embryos ebenfalls weggenommen
(zwischen A-A), um den Embryo noch deutlicher zu machen.
he. Hintere Extremität.
Der ganze vordere Teil des Embryos ist nach dem Dotter hin abgeknickt und steckt
u n t e r h a lb des Blastoderms.
; Dort ist derselbe (Fig. 43) von einem durchsichtigen, nur aus Ekto- und Entoderm
bestehenden, ziemlich dicht anliegenden Amnion (Proamnion [A]) eingehüllt.
Um die Allantois (Al) zu zeigen, ist der dieselbe ventral bedeckende Teil des Blastoderms
fortgenommen.
hdp. Hintere Darmpforte.
O. Ohr.
E. Epiphyse
. 44. Eine jüngere Embryonalanlage von S p h e n o d o n von der Ventralseite dargestellt,
um die Ausdehnung der unterhalb des Embryos gelegenen s u b g e rm in a l e n H ö h l e zu
zeigen.
Der Abschluss der Höhle gegen den Dotter hin wird durch eine eigentümlich streifig
geronnene Masse gebildet (siehe die letzte Tafel), welche so fest sein kann, dass sie
eine membranartige, vollständige untere Wand der Höhle darstellt. Auf der Abbildung
ist dieselbe teilweise aufgerissen und umgeklappt, um den Embryo sichtbar zu machen.
d. Dottermassen, welche auf der eben geschilderten Wand kleben geblieben sind.