o b a c h t e t habe, v e rm u t l i c h , Material liegt mir darüber nicht vor, in folgender W e ise
verlaufen:
Von der ektodermalen, mehr oder weniger mit dem darunter liegenden Entoderm
in Verbindung stehenden P r im i t i v p l a t t e begann das M e s o d e rm zu sprossen. An
dem vorderen Ende der Platte entwickelte sich dann der anfangs solide, darauf eine
Höhlung erhaltende U r d a rm (Kopffortsatz, Mesodermsäckchen). Sein vorderes Ende
wuchs nach vorne zwischen E k to ||u n d Entoderm hinein und m i s c h t e sich dann mit
dem wahrscheinlich noch k e in epitheliales Keimblatt bildenden Entoderm und zwar in
s t ä r k e r em Masse wie es sonst bei Sauropsiden der Fall zu sein pflegt. Endlich brach
der Urdarm, der bei Sphenodon eine recht bedeutende Länge erreicht, an einer (oder
mehreren) Stellen ventral durch
Aus der'- d o r s a l e n Urdarmwand (Mesoderm) entsteht der kaudale Abschnitt der
C h o r d a ; der übrige Teil der letzteren, welcher wohl als der mediamrostrale, s o l id e
Abschnitt des Urdarms (entsprechend dem Kopffortsatz der Vögel) aufzulassen ist,
differenziert sich allmählich wieder aus dem Gemisch von Meso- und Entodermzellen, wie
denn überhaupt an der ganzen ventralen indifferenten Zellplatte sich mit der Zeit Meso-
. und Entoderm von einander lösen und zwar schreitet dieser Vorgang g l e i c h z e i t i g von
der P e r ip h e r i e nach der M i t t e und von h in t e n nach v o r n e weiter,
rg. 1 1 3__1 1 5 . Drei s e i t l i c h von der Medianebene geführte und allmählich nach der Peripherie
hin fortschreitende Schnitte. Bei 114 und 115 sind nur die kaudalen Teile derselben
abgebildet.
u. Dorsale Urdarmmündung.
pr. Rest: der Primitivplatte.
Ec. Ektoderm.
E c i Ä u s s e r e Lage grösser Ektodermzellen im extraembryonalem Gebiet (äusseres
S e r o s a - Epithel).
Ec + m. Aus dem Ektoderm sprossende Mesodermzellen,
e. Entoderm.
e i. Dotterentoderm im Bereich der area opaca (Keimwall).
m. Mesoderm.
m(s). Mesoderm-Sichel.
m + e. Mesoderm und Entoderm gemischt.
W z . A m ö b o id e Zellen zwischen den beiden Lagen des extraembryonalen Ektoderms.
Wenn man die drei Figuren miteinander vergleicht, so sieht man, wie das Mesoderm
und Entoderm desto mehr von einander getrennt sind, je weiter die Schnitte l a t e r a l -
wärts in den Embryonalschild vorschreiten. Das kann entweder darin seinen Grund
haben, dass sich in den seitlichen Partien die beiden Blätter früher von einander differenzieren,.
oder weil beim ehemaligen Ein wuchern des Mesoderms nur die m e d ia l e n
Abschnitte der beiden Keimblätter miteinander verwuchsen, die seitlichen dagegen getrennt
blieben.
Tafel XLVI.
S p h e n o d o n .
Fig. 116. Ein Embryo, der nur wenig älter wie der auf Figg. 110 und 111 dargestellte war,
von der U n t e r s e i t e bei auffallendem Licht betrachtet. Vergrösserung 12 mal.
Von der ventralen Mündung des Urdarms nach vorne verlaufend sieht man die
C h o r d a r in n e (Chr). Die übrigen Bezeichnungen sind dieselben wie auf Figg. 110 u. 111.
Figg. 117— 127 (Figg. 126 und 127 befinden sich auf Tafel XLVII). Elf Q u e r s c h n i t t e mit
der steigenden Nummer von dem rostralen Ende des Embryonalschildes nach dem kaudalen
vorschreitend. Vergrösserung 60 mal.
Schnitt 117 geht durch den vordersten Teil des Embryonalschildes, 118— 120 liegen
v o r der unteren Urdarmöffnung, 119 ist gerade durch die ventrale Urdarmöffnung geführt,
120— 124 schneiden den Urdarm, 125 geht durch die dorsale Urdarmöffnung,
126 und 127 liegen k a u d a l von der obern Urdarmöffnung.
Ec. Ektoderm, im embryonalen Bereiche eine dicke, aus pallisädenförmigen Zellen
zusammengesetzte Platte bildend.
E c i. Die äusserste Lage grösser, flacher Zellen des ausserembryonalen Ektoderms,
Dieselben gehen n i c h t auf den eigentlichen Embryo selbst über, so dass man die extraembryonale
Region von der embryonalen dadurch scharf voneinander unterscheiden kann.
Diese Zellen bilden später das äussere Serosä-Epithel.
Af. Amnionfalte im vorderen Abschnitt des Embryos, im Begriff sich zü erheben
(Figg. 117— 119). Es ist recht bemerkenswert, dass schon in einem so frühen Stadium
das Amnion auftritt.
ud. Urdarm (Mesodermsäekchen).
u. Dorsale Urdarmöffnung.
u i. Ventrale Urdarmöffnung.
prp. Primitivplatte hinter der dorsalen Urdarmöffnung.
Ec + m. Das mit dem Ektoderm zusammenhängende und aus demselben hervorwuchernde
Mesoderm im Bereich der Primitivplatte (Fig. 126) und an der dorsalen Seite
des obern Urdarmanfanges.
e. Entoderm.
e i . Dotterentoderm.
es. Entodermstränge.
m. Mesoderm. Man, sieh t, wie dasselbe h in t e r der Primitivplatte sowohl vom
Ektoderm als auch vom Entoderm völlig frei ist.
Mit dem E k t o d e rm hängt es zusammen an der Primitivplatte und an dem obersten
Urdarmabschnitt.
Von dem E n t o d e rm ist es im Bereich des Urdarms und kaudal von diesem bereits
völlig gelöst, abgesehen von einigen Zellbrücken, durch die es noch mit ihm zu-
Zoologica. Heft 39. 1 8