dehnung bei 17. Bei den 4 Ex., wo äusserlich keine Berührung zu sehen ist, ist ein Fortsatz
des Maxillare über die Berührungsstelle hinübergewachsen und verdeckt sie. Bei 4 Ex. mit
Milchzähnen ist die Berührungsstelle besonders breit und völlig exponiert (Textfig. XX). Bei
dieser Art findet somit eine Berührung des In termaxillare und Frontale s t e t s statt, bedingt
durch die grössere Ausdehnung der besagten Knochen, verglichen mit dem Verhalten bei
E. e u r o p a e u s . Hier liegt somit ein wirklicher, wenn auch nicht in jedem Falle vorkommender
Unterschied zwischen diesen beiden verwandten Arten vor: bei E. e u r o p a e u s wird
die fragliche Berührung durch später auftretende Wachstumsverhältnisse bedingt,, während
dieselbe bei E. a lg i r u s von Anfang an vorhanden ist.
E. a u r i t u s und a 1 b u 1 u s verhalten sich wesentlich wie
E. a l g i r u s ; auch E. s e n a a r e n s i s bieten ähnliche Verhältnisse
dar, wenn auch die lang ausgezogenen Fortsätze bei
der Mehrzahl einander nicht völlig erreichen.
Mit der Jugendform von E. e u r o p a e u s dagegen stimmen
die — allerdings nur in einzelnen Exemplaren — untersuchten
E. m ic ro p u s , p i c tu s , ä lb i v e n t r i s , f r o n t a l i s ,
j e r d o n i und; c o l i a r i s überein; bei den 4 Exemplaren von
E. d e s e r t i sind beide in Textfig.XVI und XVIII dargestellten
Zustände von E. e u r o p a e u s repräsentiert.
Bei der sowohl individuellen als spezifischen Variabilität
der hier behandelten Region innerhalb der Gattung E r in a c
e u s können die von F i l h o l aus diesen Schädelteilen entnommenen
Merkmale1) durchaus keinen Unterschied zwischen
E r in a c e u s und P a l a e o e r i n a c e u s begründen.
Bei Hyl. und Gymn. sind — wohl im Zusammenhänge
mit der Verlängerung des Gesichtsteiles -p-die betreffenden
Textfig. xxi. E n ^ « e u s d e s e r t i . Knochen weit getrennt, obgleich die Fortsätze stark ausgezogen
sind.
Processus Die Processus postorbitales sind stark ausgeprägt bei einigen Exemplaren von E. depostorbita
es.s e r tj (Textgg.xxi), schwacher bei anderen und bei E. s e n a a f e n s i s , p i c tu s und mic
ro p u s , noch schwächer oder nicht nachweisbar bei den übrigen untersuchten E r i n a c e u s-
Arten. Bei P a l a e o e r i n a c e u s sind sie deutlich markiert2). Auch bei Hylomys treten sie
deutlich hervor (Textfigur X), während sie bei Gym n u ra fehlen. Also s te h t in d iesem
P u n k te Hyl. zwisch en Erin. und Gymn.
C r i s t a o c c i - Hylomys unterscheidet sich von Gymnura durch das Fehlen der Crista occipitalis und
^gk^aHs*1 sagittälis, von denen die erstere bei Gymn. eine gewaltige Grösse erreicht; bei Hyl. nähern
sich nur im hinteren Teile die Schläfenlinien einander, ohne sich zu berühren (Textfig. VIII, X).
Sowohl bei N e c ro g ym n u ru s als P a la e o e r in a c e u s sind besagte Cristae vorhanden. Bei
allen E rin a ceu s-A rten kommt" es zur Ausbildung einer Cr. occipitalis, die aber weder hier
noch bei N e c ro g ym n u ru s und P a la e o e rin a c e u s dieselbe-Stärke wie bei Gymn. erreicht.
Auch eine Cr. sagittalis kann bei Erin. auftreten und bei alten Individuen der grössten Art
1) F i lh ö i (79) pag.’ 17—18. "
2) F ilh o l (79) Fig. 26, 27.
(Er. eur,apaeu[i|eine:;,recht ansehnliche; Entfaltung erreichen, welche derjenigen von Gymn.
fast gleichkommt. Bei den meisten Erinaceus-Arten kommt es aber nicht zur Bildung
einer deutlichen Cr.
Bei der Beurteilung der Bedeutung der Crista sagittalis ist im Auge zu behalten, dass
bei verwandten Tierformen diese, Crista im allgemeinen nur dann zustande kommt, wenn die
Kiefer vergrössert sind und g le ich z e itig das Gebiss sich verstärkt oder wenigstens sich gleich
bleibt, da die Hirnschädelfläche in solchem Falle nicht genügenden Raum für den Ansatz des
.sich entsprechend vergrößernden Musculus temporalis abgiebtv Lehrreiche Belege für diese
Auffassung finden wir innerhalb der Gruppen der P r im a tf lu n d Carnivora*). Vergrösserung
resp. Verlängerung der Kiefer dagegen, begleitet von regressiver Entwicklung des Gebisses,
führt nicht zur Entstehung einer Cr. sagitt. i^hlagende Beispiele hierfür sind Efemicentetes
verglichen mit C en te tes und E u p le re s verglichen mit anderen |||v e r r i d e n .
Ausserdem ist ¡zu bemerken, dass innerhalb derselben natürlichen Formengruppe (z. B.
der Gattung , oder der Art) keine Cr. sagittalis ..zustande kommt, resp. äussert schwach aus
fällt, falls die, Schädelgrössg u n te r einem gewissen, für verschiedene Gruppen natürlich verschiedenen
Masse stehen bleibt;,, die Ziergarten innerhalb der .Gattung und die Zwergmdi-
viduen innerhalb Sper Art aber e n tw ö h n keine oder nur eine ,ä.ii|serst: schwache Cr. sax
x i i xxm xxiv xxv xxvi
, r -V--V-TT r „m n n r a r a f f l e s i i - X X I I I P a l a e o e r in a c e u s e d w a r d s i ; X X IV N e c r o g y m n u r u s c a y l u x i ; X X V H y l
o m y s i u i l l u s - X X V I E r i n a c e u s e u r o p a e u s . Aufsteigender A s t de s Unterkiefers. F ig . X X I I % nat. Gr., X X I I I -X X V I
’ ^ v * schwach vergrössert.
gittalis, auch wenn, sie,-' gebührend vergrössert, eine .solche haben würden. Dies erklärt
sich aus dem bekannten Faktum, dass unter den Säugetieren kleinere Arten verhältnissmässig
mehr Hirn haben p pÖssereLauf)gleicher systematischer Stufe Stehende“). Aber mehr Hirn
bedingt eine relativ grössere Hirnkapsel und d i e || wieder bietet dem Muse) temporalis eine
relativ grössere Ansatzfläche®fr dass eine Cri sagitt. nicht; erforderlich wird. Hierdurch erklärt
sich, weshalb kleineijiÄrten mit relativ ebenso starken Kiöffrii und Zähnen wie grössere dennoch
keine Cr. sagitt. produzieren.) Da nun H y lom y s,,-d e r kleinste aller Erinaceiden -
T e t r a c u s , nur nach einem Unterkieferfragmenf bekannt, kann hier nicht|erücksichügt werden
eine solche. Zwergform ist,, so, verstehen wir, weshalb diesep Form die Cr. sagitt. fehlt,
.... 1) Der von d e W in to n (97 pag.955) angeführte Unterschied in Bezug auf das Verhalten der Cr. sagittalis
T-ypi tt p u r o n a e u s u n d a l g i r u s existiert' nicht. , , , , ...
2) D i e B e o b a c h t u n g vonSelenka <9Spag.37>, dass Schädel mit g rö s se r Himkapsel.dem Muskel eme so breite
Ansatzflächc bieten, dass die Cr. sagitt erst in vorgeschrittenem Alter zur Ausbildung gelangt, kann natürlich m kemer
"Weise als ein Einwürf gegen die. oben- aüsgesprbcher.e Auffassung, vcns-eitet. werden.
3).• Vergleiche., besonde rs D u b a is* (9.8)..