g. 35. Der Schnitt trifft gerade die Stelle der Einstülpung (Cn) auf dem ehemals dort
befindlichen vorderen Ende des Primitivstreifens, die jetzt vollständig von dem nunmehr
völlig geschlossenen Medullarrohr (mr) umgeben wird. Sie ist nach unten hin noch nicht
geöffnet, doch kommt ihr bereits von der ventralen Seite ebenfalls eine kleine Einbuchtung
entgegen. Schon im nächsten Stadium wird sie durchbrechen, so dass dann
ein richtiger Canalis neurentericus bestehen wird.
Ch. Das hinterste, durch den neurenterischen Kanal geteilte Chordaende,
g. 36. Schnitt h in t e r dem neurenterischen Kanal.
Der Medullarkanal ist im Verschwinden, seine Wände hängen teilweise mit dem
Ektoderm, teilweise mit dem Mesoderm des nun kaudal auf ihn folgenden Restes des
Primitivstreifens zusammen, welcher hier stark verdickt ist und zur Bildung des „Kaudalknopfes“
Veranlassung gibt.
Das innere Keimblatt (ik) ist mit dem in der Mittellinie gelegenen Mesoderm ziemlich
fest verlötet.
gg. 37, 38, 39. Drei Schnitte h in t e r den letzten Spuren des Medullarkanals durch den
Rest des Primitivstreifens und der Primitivrinne, die auf dem hintersten Ende des Primitivstreifens
erhalten ist.
Das Mesoderm quillt teilweise nach oben aus der Primitivrinne wie ein ,,D o t t e r -
p r o p f “ empor.
Die drei Schnitte erinnern an die Bilder, welche W i l l von Reptilien beschreibt, und
auf die er seine Theorie von der „Epibolie“ der ehemaligen e n t o d e rm a le n Primitivplatte
gründet.
H a l ip la n a fu l ig in o s 'a Gm.
Figg. 40 bis 58.
gg. 40—45. 6 Abbildungen von Keimhäuten mit dem in Bildung begriffenen Primitivstreifen.
Sie sind alle in der gleichen Vergrösserung (20 mal)bei d u r c h f a l l e n d e m Licht gezeichnet..
Das h in t e r e Ende dés Primitivstreifens reicht fast immer (Fig. 43 macht davon
aber eine Ausnahme) bis auf die area opaca. Auch bei Haliplana ist dasselbe beträchtlich
verbreitert; während diese Verbreiterung beim Albatros mehr keulenförmig war, bildet
sie bei Haliplana in den älteren Stadien meistens eine S i c h e l , die in der Mehrzahl der
Fälle innerhalb der area opaca selbst, häufig auch an der Grenze zwischen dieser und
der area pellucida, hin und wieder sogar innerhalb der letzteren liegt.
Durchschnitte durch a l l e diese Stadien zeigen, dass der Primitivstreifen von seinem
frühesten Auftreten aM lediglich eine Verdickung des E k t o b l a s t ist, von der sich bereits
mehr oder weniger Zellen — die ersten M e s o b l a s t z e l l e n — abgelöst haben.
Bei a l l e n zieht das E n t o b 1 a s t noch als eine g e s o n d e r t e , unverschmolzene Schicht
unter dem Primitivstreifen und dem davon gesprossten Mesoblast einher, namentlich auch
unterhalb der S i c h e l , sobald sich diese bildet.
Das M e s o b l a s t wird einzig und allein durch auswandernde (bezüglich eingestülpte)
E k t o b l a s t z e l l e n gebildet, nirgends erhält es Zuwachs durch „Parablastzellen“ , „Por
e u t e n “ etc. weder im Bereiche des Streifens selbst noch der Sichel. Erst s p ä t e r
treten Verwachsungen respektive V e rm i s c h u n g e n zwischen Ento- und Mesoblast ein.
Tafel XXXVI.
H a l ip la n a f u l i g in o s a Gm.
Figg. 42— 45 siehe auf Tafel XXXV.
Fig. 46. Embryo von Haliplana bei auffallendem Licht.
An dem vorderen Ende des Primitivstreifens befindet sich auch hier wieder eine
tiefe Grube, die in allen folgenden Stadien an derselben Stelle bleibt, und aus der,
ebenso wie bei Diomedea, schliesslich der Canalis neurentericus wir#.
Nach vorne vom Primitivstreifen sieht man die Rückenrinne, an der sich seitlich die
Medullarwülste erheben.
Der M e s o b l a s t h o f hebt sich ebenfalls deutlich ab.
. Die a r e a p e l lu c id a ist stark bimförmig.
Seitlich vom Primitivstreifen machen sich s e g m e n t a l a r t ig angeordnete stärkere
Wucherungen des Mesoblast bemerkbar, die von einander getrennt sind durch schmale
Zonen geringerer Wucherung. Derartige Bilder habe ich nicht selten gefunden und zwar
bei den verschiedensten Vogelspezies.
Fig. 47. Ein älterer Embryo von Haliplana bei auffallendem Licht.
Die Medullarwülste sind vorne bereits völlig geschlossen, hinten umgreifen sie den
Primitivstreifen; seitlich von ihnen machen sich die ersten Ürsegmente bemerklich (us)-
Fig. 48. Hinterende eines wiederum etwas älteren Embryos von o b e n gesehen.
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