Die Verdauungs- und Atmungsorgane.
Zunge. Bei Erin. sind 3 Papiilae circumvallatae, bei Hyl. und Gymn. ein Paar langgestreckter
Pap.; circumv. vorhanden.
Giandniae Die Gl. submaxülaris und retrolingualis sind bei E rin. e u ro p a e u s etwa gleicii stark aass“
i ” “ ;to-rlS8'ebildet und unregelmässfg halbkugelförmig; der Befund stimmt vollkommen mit R an v rers
l i n g u a i i s . Beschreibung1) überein. E. a ig iru s und a u ritu s verhalten sich wie E. eu ro p aeu s. Bei
Gymn. sind beide Drusen relativ und absolut kleiner als bei Erin. Bei Hyl. sind dagegen
die Drüsen vidlgrösser als bei Erin. und Gymn., reichen bis in die Nähe des Sternum und
sind mehr abgeplattet; die Submaxillaris ist bedeutend grösser als die Retrolingualis welche
fast ganz unbedeckt von dieser vor der Submaxillaris liegt.
In bezug auf diese Drüsen stimmen "somit Gymn. und Erin. überein, während Hyl.
isoliert steht.
G l a n d u l a Auch die Parotis ist bei Gymn. am schwächsten, bei Hyl. am stärksten ausgebüdel.
p a r o t i s . B e i p e [ | 0 c ;< t s j g den Dorsalrand der Submaxillaris und erstreckt sich nach hinten bis in
die Nähe des Schulterblattes,; Bei Hyl. ebenso wie bei Erin. ist sie kompakt, während Sifr
bei Gymn. viel dünner ist und aus wenig mit einander zusammenhängenden Lappen besteht.
Bei E rin. ist sie relativ schwächer entwickelt als bei Hyl.
Die stärkere Ausbildung der Parotis bei Hyl. könnte die Annahme nahe legen, dass
Hyl. sich in höherem Masse als die anderen von Vegetabilien ernährt, da diese Drüse bekanntlich
bei Säugern, welche Pflanzenfresser sind, die grösste der Speicheldrüsen ist. Hierzu
ist aber zu bemerken, dass auch bei dem ausschliesslich von animalischer Kost lebenden Maulwurfe
die Parotis eine ähnliche Ausbildung erfährt und bis zum hinteren Rande des Schulterblattes
reicht.
L ä n g e d e s Leider waren nur an einem der von mir untersuchten Hyl.-Exemplare der Darmkanal
H a rm » n a i s . mld Annexa teilweise erhalten. Ich beschränke mich deshalb in bezug auf die Verschiedenheiten
dieser Organe bei den G ym nurini und E rin a c e in i auf folgende Bemerkungen.
Die Länge des Darmkanals verhält sich zu derjenigen des Kopfes und Rumpfes bei
Hyl. wie 5:1, bei Gymn. wie 6:1 nach D o b so n 2), wie 5:1 und 5»/,: 1 bei zwei von mir untersuchten
Gymn.-Exemplaren. Do bson fand, dass bei Erin. e u ro p a e u s die betreffenden Zahlen
10 oder 12:1, bei E. m a c ra c a n th u s 6:1 sind. Dies stimmt nicht gut mit den von mir erhaltenen
Resultaten überein; ich finde nämlich, dass die Länge des Darmkanals zu derjenigen
des Kopf-Rumpfes sich verhält
1) 86 pag. 232 Fig. 4.
2); D o b so n (8z) pag. 35.
bei E. eu re ’p a e u s wie 7'U'A,
„ ,, aigirus ,. 6 : 1 , .
„ „ a u r itu s „ 5'/4:l.
Nach diesen Massen zu urteilen, herrscht somit innerhalb der ganzen Familie grosse
■Übereinstimmung in der Beschaffenheit des Darmkanals, um so mehr, als auch Dobsons Angabe
über die abweichende Form des Magens bei E. e u ro p a e u s den gewöhnlichen Befunden
widersprich:. Bei einem von mir untersuchten E. e u ro p a e u s ist nämlich die Magen-
förm ganz wie bei E. a ig iru s Und au ritu s, bei einem zweiten E. e u ro p a e u s ist der Magen
etwas mehr langgestreckt, wie ihn Op p e l1) darsteilt, und etwa wie er bei Hy i. und Gymn.
ist (der Magen meines Exemplars von Gymn, stimmt, gut mitDobs onsAbbildungFig.il überein).
Die ganz abweichende Mägenförm von E. e u ro p a eu s, welche D o b so n 2) abbildet und
beschreibt, dürfte also wohl als eine Ausnahmeform anzusehen sein.
Was 4ie: Nahrung des Hyl. betrifft, sö fand S. M ü lle r3) im Magen eines Exemplars N a h r u n g .
„Resfe von Heuschrecken, Käfern und Wanzen“. Der Magen eines, von mir untersuchten Hyl.
enthielt ebenfalls; Insekten.
Der Mageninhalt bei Gymn. besteht ausschliesslich .aus Insekten, hauptsächlich Blattae
und Termiten, nach Untersuchungen von ß lan fo rd '), D o b so n 5) (2 Exemplare) und mir
■(1 Exemplar).
Die verschiedenen Erin.-Arten ernähren siali,von Insekten (JE. mac rac an th u s), ausser-
dem von Schnecken, Würmern und Eidef&en (E. c o lla ris , m eg a lo tis, auritus); die Hauptnahrung
des E. megalotisiisbll nach H u tto n aus Schnecken bestehen6). Man stösst oft auf
die Angabe, dass E ..eu ro p a e iiji sich auch von Vegetabilien ernähren soll, und D o b so n ’)
hält die nachsgèijler Angabe von anderen Erin.-Arten abweichende Magenform des E. euro-
pa eu s durch die.gemischte Kost bedingt. Wie schon oben. angegeben, weicht aber die Mägenform
der letzteren Art nicht wesentlich von derjenigen der anderen Arten ab, was um so
.eher zu erwarten, als nach genauen neueren Untersuchungen, besonders denjenigen T ä u b
e rs (flfsunser europäischer Igel, n u r wenn ihm animalische. Nah ru n g fehlt, Wurzeln
und Früchte verzehrt.
Die tiefen.Ventriculi Morgagni, welche bei Erin. Vorkommen, sind bei Gymn. viel K e h l k o p f . ;
seichter; in noch höherem Grade ist dies bei Hyl. der Fall.
Auch in der Form der Epiglottis stimmen Gymn. und Hyl, überein und weichen von
E r in , ab.
Der Bau der Lungen stimmt im wesentlichen bei Hyl. und Gymn. überein und unter- L u n g e n .
.scheidet sich von demjenigen bei Erin. dadurch, dass bei den beiden erstgenannten derLobus
■äzygos an der Spitze am dicksten ist, während er bei Erin. an der Basis am stärksten
ausgebildet ist. Die--linke Lunge bei Gymn. ist nach D o b so n 8) und bei dem einen meiner ‘ j*j
beiden Exemplare zweigeteilt, bei meinem zweiten Exemplar ist die Teilungsfurche nur angedeutet;
Hyl. stimmt darin mit Erin. überein, dass die linke Lunge völlig einheitlich ist.
1) qt» pag. 450, Flg 352. 2) S2 pag. 60 Fig. VII. 3) 39 pag 137 4) 88 pag. 221. 5) 82 pag. 5.
■ü) B lan fo rd (88) pag. 215—216; 76 pag. 29. 7) 82 p a g * . S) S2 p a g 33,