anteiles“ (Lubosch) bei den Sauropsiden zum grössten Teil übereinstimme, dass ich aber
auf Grund meiner Präparate, von denen Fig. 70 eines darstellt, die, Schilderung ¡dieses
Nerven bei Sphenodonembryonen nicht anders geben konnte, wie ich sie auf pag. 849
gegeben habe.
Fig. 71. Das P a r i e t a l a u g e eines ju n g e n S p h e n o d o n - Embryos, Vergrösserung 320 mal.
Aus der primären Ausstülpung (pa) der Gehirnwand bildet sich das Parietal au g e;
an dem distalen Ende der Ausstülpung macht sich bereits jetzt die Anlage der Linse (1)
durch die Länge der Zellen und die Stellung der Kerne derselben bemerkbar.
Fig. 72. Die P a r ie ta la u g e n a n la g e eines etwas ä l t e r e n Sphenodon-Embryos. Vergrösserung
320 mal.
An der p r im ä r e n Ausstülpung des Parietalauges (pa) (in welcher man auch wieder
die Linse (1) erkennt), hat sich nun eine s e k u n d ä r e (ep) gebildet und zwar an der k a u d
a le n Seitenwand derselben.. Aus dieser-¡zweiten Ausstülpung entsteht die¡E-piphysé',
welche zu einer runden Blase auswächs% und sich bald von der Anlage de¿ P a r i e t a l a
u g e s selbst abschnürt. Dann findet man zwei Bläschen vor, die dicht neben und
hinter einander gelagert sind. Das grössere v o rd e re , welches sich völlig vom Gehirn
abschnurt, wird zum P a r ie ta la u g 'e , das hintere, die E p ip h y s e , wächst dagegen rasch
in die Länge und wird zum ,, Stiel(( des Parietal auges.
Fig. 73. Seitlicher Schnitt durch das P a r i e t a l a u g e eines auf m i 1 1 1 e r em Entwickelungsstadium
stehenden S p h e n o d o n -Em b ry o s , um den in diesem Stadium sehr deutlichen
Parietalaugen n e rv (n) zu zeigen.
Derselbe verläuft an der konkaven Seite der E p ip h y s e , etwas seitlich von der
Mittellinie. Die ä u s s e r e Wand des Parietalauges besteht aus einer einzelligen Schicht
von C y lin d e r z e lle n . Die in n e r e Wand der Parietalaugenblase setzt sich aus einer
drei- bis vierfachen Lage von Zellen mit kleinen rundlichen Kernen und dazwischen verstreuten
langen Pigmentzellen zusammen, deren oberes Ende bis an die Augenhöhle
tritt, während ihr unteres, oft stark zerfasert, bis tief in die Augen w an d hineinragt.
Z w is c h e n den äusseren Cylinderzellen und der inneren mehrzelligen Augenwand befindet
sich eine feinfaserige, kernlose, n e rv ö s e Schicht (nsch), mit welcherdsich der Augennerv
vereinigt. Derselbe tritt an dem hinteren Drittel des Auges (nicht in der Mitte) in dasselbe
hinein, die Cylinderzellenschicht durchbohrend. Der Eintritt selbst ist auf der
Figur nicht zu sehen, da der Schnitt das Auge seitlich getroffen hat.
Die Epiphyse (ep), hier noch dicht am Auge liegend, hat sich bereits stielförmig
ausgezogen. Auf der Abbildung besteht sie s c h e in b a r aus zwei Stücken, da der seitliche
Schnitt eine quere Einschnürung derselben getroffen hat; in Wirklichkeit ist die
Epiphyse und ihr Hohlraum völlig einheitlich.
par. Paraphyse.
Tafel IX.
S p h e n o d o n .
Fig. 74. Längsschnitt durch die Gegend des P a r i e t a l a u g e s von einem S p h e n o d o n -
Embryo, welcher unmittelbar vor dem Ausschlüpfen stand. Vergrösserung 170 mal.
1. Linse des Parietalauges mit ihren sanduhrförmig angeordneten Fasern.
Am Parietalauge selbst erkennt man wieder die ä u s s e r e Schicht Cylinderzellen,
die in n e r e mehrere Zellen starke Wand mit den Pigmentzellen und dazwischen die zellenlose
n e r v ö s e Schicht. (Siehe die Bemerkungen zu Fig. 73.)
Der Strang (bs), welcher das Parietalauge mit der jetzt weit von dem Auge abgerückten
Epiphyse (ep) verbindet (oder vielmehr bis zum distalen Ende der Epiphyse zieht
und dann a u s s e rh a lb an der unteren Seite derselben verläuft), besteht in diesem Entwickelungsstadium
zwar schon zum grössten Teil aus B in d eg ew e b e , doch lässt sich
auf Querschnitten in ihm der jetzt bereits rückgebildete P a r i e t a l a u g e n n e rv noch mit
grösster Deutlichkeit nachweisen.
e. Epidermis.
e1. verdünnte, pigmentlose und durchsichtige Stelle desselben oberhalb des Parietalauges.
c. Cutis.
c 1 Corneaartiger, von F a s e r n freier, durchsichtiger Teil derselben oberhalb des
Parietalauges;; statt der Bindegewebsfasern enthält er nur verästelte Zellen ,
par. Paraphyse.
v. III. Dritter Ventrikel,
cs. Commissara superior.
ki Die vom Schädeldache nach vorne sich erstreckende Knorpelspange, zwischen
deren vorderem, fingerförmig gespaltenem Ende das Parietalauge gelegen ist.
75—79. Fünf Sp h en odon-Embryonen. (Figg. 78 u. 79 auf Taf. X.) ?Die Vergrösserung
ist bei allen die gleiche (20 mal). Die Eihäute sind zum grössten Teil entfernt
(in Fig. 75 sind noch Reste des Amnions (Am) vorhanden und in Figg. 75 u. 77
ist die Allantois (Aljsichtbar), die in Fig. 79 aber abgerissen ist.
v E. Vordere Extremität,
h E. Hintere Extremität,
h. Herz.
N. Nasengrube.
O. Labyrinthbläschen.
P. Parietalauge.
Mt. Myotome.
vs. Visceralspalten. In Fig. 75 sind erst drei derselben vorhanden, während auf
Fig. 77 fü n f sichtbar sind.
vb. Visceralbögen. Auf Fig. 78 und 79 sieht man, wie sich der zw e ite Visceralbogen
k iem e n d e c k e la r tig kaudalwärts über die weiter hinten befindlichen herüberschiebt.
In Fig. 75a, 76a und 78a sind die N e u rom e r e n d e s N a c h h i r n s (von den in
Figg. 75, 76 und 78 abgebildeten Sphenodon-Embryonen) dargestellt, nachdem das
durchscheinend dünne Dach des letzteren abgetragen ist. Man erkennt auf dem jüngsten
der Embryonen (75a) s e c h s Wülste oder Leisten (11—16), welche später schmaler werden
und gleichsam auseinanderrücken. Die vorderste dieser Leisten (li) trennt das Nachhirn
vom Hinterhirn (h H), während die letzte (1G) das Nachhirn vom Rückenmark (R)
scheidet; diese beiden Leisten sind schwächer entwickelt wie die übrigen. Zwischen den