laren (siehe oben pag. 12—13) sowie auch an P 3 selbst (Auftreten nur e in e r Wurzel), seine
Schwäche verglichen mit dem P 4 und schliesslich die sehr starke Reduktion des entsprechenden
Zahns im Unterkiefer sind augenfällig.
Die früher geschilderte Variabilität der vorderen Prämolaren bei H y lom y s bekundet
also, dass sein Gebiss in dieser Region noch in besonders lebhaftem Umbildungsgange begriffen
ist. Es s c h e in t somit d u rch au s annehmbar, wenn a u ch noch n ic h t beweisb ar,,
d a ss die Hylomys-Vorfahren, z u rZ e it als die E rin a c e in i sich von ihnen ab zw e ig ten,
einen v o lls tä n d ig e r als h e u te a u sg e b ild e te n P 3 — wie z;. B. der beiNecrogym-
n u ru s — -gehabt haben. Die auffallende Ähnlichkeit des P d 3 bei Er. jerd o n i (Fig. 58}
mit P 3 und Pd3 bei H y lom y s (Fig. 1, 3, 5) muss also von diesem Gesichtspunkte als ein
k o n v e rg e n te r Reduktionsvorgang-, nicht als ein genetischer Zusammenhang beurteilt
werden.
Schwerer verständlich ist dagegen der einfache Bau des Pd3 (ohne Innenhöcker) bei
G ym n u r a . Da hier irgend eine Veranlassung zur Annahme einer Rückbildung durchaus
nicht vorliegt, könnte nur an Rückschlag auf eine Form, älter als N e c r o g y m n u r u s , gedacht
werden. Ob diese etwas wohlfeile Hypothese das Richtige getroffen hat, muss ich dahingestellt
Sein lassen.
oberer p 4. P 4 zeigt bei den G ym n u r in i wrenig Fortschritte, nur ist bei der ältesten Form
(Necrogymnurus) die vordere Basalspitze noch kaum angedeutet, während sie bei den jüngeren,
besonders bei Hylomys, gut ausgebildet ist. Bei den E r in a c e i n i schliesst sich der Zahn
zunächst an den von H y lom y s an, während bei G ym n u r a die hintere Basalspitze viel
schwächer ist; vergl. Fig. 1, 7. Eine weitere progressive Differenzierung, hervorgerufen durch
die hohe physiologische Bedeutung dieses Zahnes, erfährt er bei einzelnen Individuen innerhalb
der Art. E. eu ro p a e u s durch Verlängerung der hinteren Basalspitze und Verlängerung und
Furchung der hinteren labialen Wurzel (Fig. 48, 54); bei Pd 4 kann diese Wurzel sogar geteilt,
sein oder es kann eine accessorische Wurzel hinzukommen (Fig. 51 a).
In Bezug auf die Umbildungen der I, C und P 1 verweise ich auf die obigen Erörterungen.
U n t e r e r p 2 . P 2 ist bei N e c ro g ym n u ru s und auch noch bei G a le rix zweiwurzelig, bei L a n th a n
o th e r iu m (im Zusammenhänge mit dem Verluste des P I) und G ym n u r a einwurzelig .mit
gleichzeitiger Erhöhung der Krone. Bei H y lom y s bildet er den Übergang zu den differenzierten
P 2 der Erinaceini.
U n t e r e r P 3 . P 3 hat bei N e c ro g ym n u ru s noch keine vordere Basalspitze (paraconid .Scott) erlangt;
diese tritt erst bei G a le rix auf, dem sich G ym n u ra anschliesst. Wie schon oben nachgewiesen,
ist er rückgebildet bei H ylomys (Fig. 2) und fehlt wahrscheinlich bei den E rin a ce in i.
U n t e r e r p 4 . Bei P4 ist der phylogenetische Verlauf besonders klar. Überall von hoher physiologischer
Bedeutung, kann er weder im Milch- noch im Ersatzgebiss irgend einer Rückbildung ausgesetzt
sein. W ir können h ie r v ielm eh r e inen a llm äh lig en p ro g re s s iv e n E n tw ic k lu
n g sg an g k o n sta tie ren , w e lch e r bei N e cro g ym n u ru s a n fä n g t und bei E rin a c e u s
e u ro p a e u s kulmin iert, und zwar m an ife s tie rt sich d iese E n tw ick lu n g , wie b e r e its
oben n a ch g ew ie s en , v o rzu g sw e ise in d e r a llm äh lig en A u sb ild u n g des In n e n h
ö c k e rs (d eu teroconid Scott) und de r v o rd e re n B a s a lsp itz e (p a ra co n id S c o tt)v
w e lch e b e id e B e stan d te ile in n erh a lb de r Fam ilie e rw o rb en sind.
Wir erhalten, vom N e c r o g y m n u r u s ausgehend und nach der gradweisen Ausbildung
der fraglichen Bestandteile geordnet, folgende zwei Entwicklungsreihen:
P 4 bei N e c ro g ym n u ru s : Innenhöcker und vordere Basalspitze nur angedeutet (Fig. 14).
P 4 bei G a le r ix (einige Exemplare):; Innenhöcker wie ? 4 bei H y lom y s : Innenhöcker wie Necrogymn., vordere
Basalspitze schwach (Fig. 2).
P d 4 bei Hy lom y s (Fig.4, 6).
P 4 bei T e tra cu s (Fig. 75), P d 4 bei E r in a c e u s je r-
- d o-ni (Fig. 7§):
P d 4 bei E r in a c eu s albulus (Fig. 27), auritus, sena-
' ärensis , 'ä lb iv en tris, a lg iru s .
P 4 bei P a la e o e r in a c e u s edw ard s i, in te rm ed iu s ,
E r in a c eu s p r is c u s , arve rnensis.
P 4 bei - E. - s än s an ien s is , s en a a re n s is , ä lb iv en tr is
Sr
P d 4 bei E. europaeus (tritt in. zwei Ausbildungsstufen
auf, vergleiche Fig. 66 und 68—70).
P 4 bei E. euro p a eu s (Fig. 67).
Necrogymn., vordere Basalspitze stärker (Fig. 24).
P 4 bei G a le r ix (einige Exemplare, Fig. 25).
P d 4 bei G ym n u ra (Fig. 12b, 13b).
P i ,s ■ „ . - ( F i g r s j i l
Hierzu bemerke ich, dass sich P 4 bei G ym n u r a ausserdem durch den Neuerwerb
einer labialen Nebenspitze än der Hauptspitze vor allen anderen auszeichnet, wogegen die
oben gedachten Zahnbestandteile bei P 4 des Er. e u ro p a e u s die höchste Ausbildung erlangen.
Welche Glieder der E r in a c e in i in der oben angeführten Reihe in die fortlaufende historische
Entwicklung eingehen, und welche als Seitenzweige ausgeschaltet werden müssen, kann erst
die Berücksichtigung der Gesamtorganisation entscheiden1).
1) S co tt (92, pag. 422) glaubt bei den fossilen Ic to p s , Mesod ec te s, L e p t ic t is eine rückschreitende Ausbildung
der Prämolaren konstatieren zu' können; doch scheint mir der historische Zusammenhang dieser Formen noch
nicht genügend aufgeklärt, um diese Auffassung zu begründen. Entschieden irrig ist: S co tts Behauptung, dass die Prä-
molaren bei L e p t ic t is und Gymnura übereinstimmen.