Die runde Öffnung des Canalis neurentericus wird bereits zur Hälfte von dem immer
mehr wuchernden Schwanzknopf (pr) verdeckt. Wie ,-pben bereits mehrmals erwähnt,
bildet sich derselbe aus einer Verdickung des vorderen Endes: des Primitivstreifens, und
zwar ist an dieser Verdickung hauptsächlich das m i t t l e r e Keimblatt beteiligt. In diesem
Stadium sind an jener Stelle alle drei Keimblätter fest miteinander v e r s c h m o l z e n ,
während sie sich weiter kaudalwärts wieder von einander lösen,
g. 23 bis 29. Sieben Querschnitte, durch den auf Figur 2 dargestellten Albatrosembryo.
Vergrösserung 140 mal. Nur die medianen Teile der Querschnitte sind gezeichnet.
23. Schnitt v o r dem vordersten Ende des Primitivstreifens. Man bemerkt, dass das
von dem Primitivstreifen gesprosste mittlere Keimblatt f r e i vom äusseren Keimblatt ist;
seine m e d ia n e n Partien sind dagegen mit dem unteren Keimblatt an dieser Stelle ziemlich
fest verlötet.
24. Schnitt durch das v o r d e r s t e Ende des Primitivstreifens (durch Iden Hensen’schen
Knopf).
Man sieht, wie ausserordentlich tie f hier die Primitivrinne bereits je tz t einschneidet;
es ist dies die Stelle, an der später der Canalis neurentericus erscheinen wird.
25. Schnitt durch das vordere' Drittel d |8 Primitivstreifens.
s .Pas aus dem E ,k t o b la s t des Primitivstreifens gesprosste mittlere Keimblatt liegt
in der Mittellinie dem unteren Keimblatt zwar fest an, trotzdem ist letzteres aber ebenso
wie auch beim vorhergehenden Schnitt deutlich durch die Gestalt seiner spindelförmigen
Zellen, welche ein einschichtiges, dünnes Epithel bilden, von ihm zu unterscheiden.
25,; Schnitt durch d e n Teil des Primitivstreifens, an welchem die Primitivrinneischon
sehr seicht ist.
Das untere Keimblatt ist durch einen breiten Spalt vom mittleren getrennt; links:
geht e s in das Dotterentoblast des Keimwalls über.
27. Schnitt durch d e n Teil des Primitivstreifens, auf welchem noch keine Rinne aufgetreten
ist (bereits in der Nähe des kaudalen Endes der bimförmigen area pellucida).
Auch hier bemerkt man die intensive Wucherung des mittleren Keimblattes aus dem
E k to b l a s t heraus.
28. Schnitt durch den kaudalen Teil des Primitivstreifens, der bereits auf der ärea
opaca liegt.
Man bemerkt die, starke V e r b r e i t e r u n g des Primitivstreifens und damit auch der
Wucherungszone des -Mesoblast.
Die Höhle im Dotterentoblast der „area opaca ist ein kaudaler Ausläufer der s u b -"
germinalen Höhle, der beim Zusammentreffen des ,,Randwulstes“ der rechten und linken
Seite entstanden ist (cf. Fig. 27).
Tafel. XXXV.
D io m e d e a im m u t a b i l i s Rotsch. und H a l ip la n a f u l i g in o s a Gm.
Fig. 29. Schnitt h in t e r dem kaudalen Ende des Primitivstreifens.
Das Mesoblast wuchert hier, gesprosst von der verbreiterten Platte des hinteren Primitivstreifenendes,
f r e i zwischen dem äusseren Keimblatt und dem Dotterentoblast weiter.
Letzteres, also die Dottersackwand, bildet eine Art Syncytium, in dessen protoplasmatischen
Maschen kleinere Dotterkügelchen, namentlich aber auch sehr grosse Dotterballen
angehäuft liegen. Nur in den o b e r e n Schichten dieses Dotterentoblast, und zwar
je näher der area pellucida in desto höherem Masse, sieht man nicht nur Kerne, sondern
auch wirkliche distinkte Z e l l e n , wenn deren Grenzen meistens auch nur recht schwach
und undeutlich sind.
Figg. 30— 32. Drei Querschnitte durch den in Figur 5 abgebildeten Embryo. Vergrösserung
150 mal. Schnitt 3 0 geht gerade durch die Mitte der Einstülpung auf dem Hensen’schen
Knopf des Primitivstreifens, Schnitt Fig. 31 ist der diesem v o r h e r g e h e n d e Schnitt
und Schnitt Fig. 32 ist wiederum von diesem zwei Schnitte weiter r o s t r a lw ä r t s geführt.
Die Schnitte zeigen, wie die Einstülpung auf dem vordersten Ende des Primitivstreifens
sich weiter nach v o r n e in das mittlere Keimblatt, im besonderen den m e d ia l e n
Teil desselben, den „ K o p f f o r t s a t z “ (die spätere Chorda) fortsetzt. Es ist hier also
thatsächlich ein rudimentärer U r d a rm (M e s o d e rm s ä c k c h e n ) vorhanden, der sich übrigens
noch mehrere Schnitte weiter nach vorne auf diesem Präparat nachweisen lässt.
Cn. Einstülpung am vordersten Ende der Primitivrinne, die sich weiter nach vorne
in den rudimentären Urdarm fortsetzt,
pr. Primitivstreif,
kf. Kopffortsatz.
pr. und kf. (Fig. 31) v o r d e r s t e s Ende des Primitivstreifens und gleichzeitig hin-
• t e r s t e s E n d e des von diesem gesprossten Kopffortsatzes.
ak., mk., ik. Äusseres — mittleres — inneres Keimblatt.
Figg. 33 und 34. Zwei Querschnitte durch das in Fig. 13 dargestellte kaudale Ende eines
Albatrosembryos (vergleiche auch Fig. 14). Vergrösserung 120 mal.
Es sind zwei aufeinander folgende Schnitte gezeichnet worden, welche durch die
Stelle des ehemaligen Hensen’schen Knopfes oder des zukünftigen Canalis neurentericus
geführt worden sind. Schnitt Fig. 33 geht gerade durch den Beginn der Einstülpung
und Fig. 34 zeigt, dass dieselbe auch weiter nach vorne in die Chorda (Kopffortsatz)
hineinreicht, dass hier also ebenfalls ein rudimentärer Urdarm vorhanden ist.
mw. Medullarwülste.
Figg. 3 5—39. 5 Schnitte durch einen Embryo, welcher etwas jünger war wie der auf Fig. 18
und 19 dargestellte. Vergrösserung 130 mal.
Die Schnitte beginnen an jener Stelle, an welcher bald darauf ein Durchbruch des
neurenterischen Kanals stattfinden wird, und schreiten v o n ' dort kaudalwärts weiter, so
dass die letzten den Rest des Primitivstreifens und der Primitivrinne treffen.
Zoologica. Heft 39. ^