Man sieht, wie die auf der vorigen Abbildung sich bemerkbar machende Ausbuchtung
des Amnions (Ag) hier nun zu einem wirklichen geschlossenen G a n g geworden ist.
Derselbe ■ ist genau ebenso gebaut wie das Amnion selbst. Man vergleiche daher auch
die Erklärung der Fig. 12.
A ist ein zum Amnion gehörender Zellhaufen, da das hinterste Ende desselben durch
den Schnitt noch oberflächlich getroffen ist.
Fig. 14. Schnitt durch die M i t t e des A m n io n g a n g e s ; .
Die in der Hauptsache aus Ektoderm gebildete Wand des Ganges ist stark verdickt.
Der Zusammenhang mit der serösen Hülle bleibt vermittelst des parietalen Mesoderms
in dem ganzen Verlauf des Ganges bestehen.
Fig. 15. Schnitt durch die Öffnung des Amnionganges an der Oberfläche des Blastoderms
also durch den A m n i o n t r i c h t e r .
Der Gang hat sich geöffnet und seine dicken ektodermalen Wände gehen in das
Ektoderm der serösen Hülle über und zwar, genauer gesprochen, in die in n e r e Lage
desselben, während die äussere (aki), das Serosaepithel, sich noch ein Stück auf dem
Amniontrichter fortsetzt.
Fig. 16. M e d ia n e r L ä n g s s c h n i t t durch den auf Fig. 7 dargestellten A m n i o n g a n g von
P u f f in u s c u n e a tu s Salv. Vei-grösserung 150 mal.
A. Amnion.
Ah. Amnionhöhle.'
Ag. Amniongang.
Atp. Ektodermaler Zellpropf in der Öffnung des Amniontrichters.
E. Kaudalende des Embryos.
S. Seröse Hülle.
ak. Äusseres Keimblatt.
aki. Äussere Zelllage des zweischichtigen Serosa-Ektoderms (Serosa-Epithel),
ik. Inneres Keimblatt.
mk. Mittleres Keimblatt.
mki. Parietale —
mkg. Viscerale Lamelle desselben.
g .. Gefässe im visceralen Mesoderm.
lhs. Ausserembryonale Leibeshöhle.
Der Schnitt ist e tw a s ; seitlich von der Medianlinie des Ganges geführt (vergleiche
Fig. 14); daher ist an der dorsalen Seite des Ganges auch das parietale Mesoderm
zw e im a l geschnitten und die ausserembryonale Leibeshöhle getroffen worden.
Man sieht den unmittelbarem Übergang der Amnionhöhle in den Amniongang.
Der Gang ist nach aussen hin durch einen dem Ektoderm ungehörigen Zellpropf
geschlossen, der unmittelbar mit dem Ektoderm der serösen Hülle zusammenhängt. Man
vergleiche auch die Erklärung zu Fig. 12,
Fig. 1Z- Schematisch gehaltener Querschnitt durch den auf Fig. 11 dargestellten v o r d e r e n
A m n i o n z ip f e l (az) von Puffinus cuneatus Salv.
azh. Höhle des Amnionzipfels,
vva. Linke —
vvai. Rechte vordere Dottervene.
am. Mesodermales Mesenterium zwischen den beiden ausserembryonalen Leibeshöhlensäcken
(lhs). Dasselbe heftet den Amnionzipfel an die seröse Hülle (S). .
ak. Äusseres Keimblatt (glatte Linie),
ik. Inneres Keimblatt (gestrichelte Linie),
mki und mka. Mittleres Keimblatt (punktierte Linie).
Z. Zottenförmige Zellen im Ektoderm an der ventralen Seite des Amnionzipfels.
Weiteres über den vorderen Amnionzipfel sehe man in der Erklärung der Figg. 19
bis 23.
Fig. 18. Präparat von einem A lb a t r o s -E m b r y o (Diomedea immutabilis Rotsch.) von der
Rückenseite abgebildet.
.Die „Mesodermflügel“ haben sich bereits vorne vor dem Embryo vereinigt, so dass
dadurch die ehemals an jener Stelle (mk) vorhandene m e sod e rm fr eie Stelle des Blasto-
derms verschwunden ist.
Die ausserembryonale Leibeshöhle (lhs) dringt allmählich auch in diese Gegend hinein;
vorne haben sich die beiden Säcke derselben noch nicht vereinigt, so dass also hier
noch ungespaltenes Mesoderm vorhanden ist (mk); weiter nach hinten dagegen stossen
sie zusammen und bilden ein mesodermales Mesenterium (ani), welches später bis zur
Nackengegend des Embryos wieder verschwindet, jetzt aber noch unmittelbar in die
hintere Amnionnath (an) übergeht.
In dem ■vorderen Teil der Leibeshöhle schimmern die auf der Ventralseite in der
visceralen Mesodermlamelle gelegenen Gefässe hindurch; die beiden Dottervenen (vva
und vvai) sind noch weit voneinander getrennt, ein Zeichen, dass der mesodermfr e i e
Teil des Kopfamnions an der Unterseite noch eine -bedeutende Grösse besitzt. Die vorderen
Venen gehen seitlich in den Sinus terminalis (st) über, dessen Kreis zwischen den
Venen noch nicht geschlossen ist. Der nach unten abgebogene Kopf ist durch das
Amnion zum grossen Teil verdeckt, nur das eine Auge schimmert hindurch.
A. Amnion.
vaf. Vordere,
saf. seitliche,
haf. hintere Amnionfalte.
pr. Rest des Primitivstreifens.
aorn. Arteria omphalo-mesenterica.
arp. Area pellucida.
aro. Area opaca.
lhgg. Grenze der ausserembryonalen Leibeshöhle.
de. Vom mittleren Keimblatt noch freies Dotterentoblast.
Fig. 19. Siehe die nächste Tafel.