. 32. Das distale Ende der 4ten Sternalrippe der vorigen Figur etwas vergrössert. Man
sieht die flügelförmigen Verbreiterungen an jeder Seite, die zusammen ein verschobenes
Kreuz darstellen. Die ganz dünnen schuppenförmigen Teile derselben bleiben hyalinknorpelig
(hellblau auf der Zeichnung), während die inneren verkalken (dunkler und
gestreift).
t. Stelle, an welcher sich das distale Rippenende abgegliedert hat.
k. Knochenhülse des proximalen Rippenteiles.
33. S c h u lte r g ü r te d und S te rn um eines recht jungen Embryos von S p h e n o d o n
(gehört zu jenem Exemplar, von welchem der Schädel in Figur 1—3 dargestellt ist).
Vergrösserung 10 mal.
sc. Scapula,
co. Coracoid, beide noch eine einheitliche Platte darstellend,
ac. Acromion.
g. Gelenkpfanne für den Humerus.
CI. Clavicula. Rundery vorläufig noch rein bindegewebiger Strang, aus dem die
beiden Claviculae entstehen.
st. S t e r n a l h ä l f t e n , welche noch weit von einander entfernt sind.
f9, io, li, 12. Rippen des 9.—12. Wirbels, von denen r9 und rio f e s t ohne erkennbare
Trennungslinie, rn lose und r 12 noch garnicht mit dem Sternum verbunden sind.
34. S c h u l t e r g ü r t e l und S te r n um eines etwas älteren S p h e n o don-Embryos. Vergrösserung
8 mal.
st. Sternum. Die beiden Hälften desselben sind jetzt bereits miteinander verwachsen,
el. Clavicula- | Anlage. Über die Entwickelung dieser Skelettteile und ihre histo-
ep. Episternum-J logischen Verhältnisse siehe p. 787—790 und Taf. XXXIV meiner
Arbeit im Arch. Mikro. Anatomie, Bd. 57, 1900.
sc. Scapula,
co. Coracoid,
g. Gelenkpfanne für den Humerus,
rs—r i2. Rippe des 8. bis 1 2 . Wirbels.
Zur Entstehung des Sternums tragen nur r ,—r ,, bei; jedoch verbindet sich später
bei erwachsenen Tieren auch n , mit dem Sternum, während r„ bis in die nächste/Nähe
desselben heranrückt, ohne sich jedoch mit ihm zu vereinigen; hin und wieder, so auch
an dem vorliegenden Präparat, kommt ihr ein kleiner Fortsatz (x) des Sternums entgegen,
vielleicht als Andeutung, dass an dieser Stelle zu irgend einer Zeit der Phylogenese auch
diese Rippe noch mit dem Sternum vereinigt war.
Tafel VI.
S p h e n o d o n .
35. S c h u l te r g ü r t e l und B ru s tb e in eines Sp h e n o don-Embryos aus m it t le r e r
Entwickelungszeit. Vergrösserung 8 mal. In der Scapula-Coracoid-Platte haben sich
zwei Verknöcherungscentren gebildet, aus denen sich das knöcherne C o ra c o id (co) und
die knöcherne S c a p u la (sc) entwickeln wird.
g. Gelenkpfanne für den Humerus.
st. Sternum. Der Einschnitt an dem kaudalen Teil deutet auf seine ehemalige
Trennung in zwei Hälften an.
r 8—i'i i. Sternalrippen.
n. Kranial-lateraler Rand des Sternums, an dem sich eine Nute ausbildet, in welche
der kaudal-mediale Rand des Coracoids falzartig hineinreicht.
Fig. 36. S t e r n a lp l a t te und E p is te rn um von den übrigen Skelettteilen des Schultergürtels
abgelöst. Das Präparat gehört zu einem Sphenodon-Embryo, welcher mit dem auf
Fig. 37 dargestellten fast gleichalterig war. Vergrösserung 8 mal. Bezeichnungen wie
in Fig. 35.
Fig. 37. S te rn um und S c h u lte r g ü r te l eines älteren Sphenodon-Embryos. Vergrösserung
5 mal. Die Knochenkerne des Coracoids (co) und der Scapula (sc) haben
sich vergrössert.
ac. Acromion.
ssc. Das äusserste, hyalin-knorpelige, blattförmige Ende der Scapula (Suprascapula).
Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 35.
Fig. 38. S te rn um und S c h u lte r g ü r te l eines vor kurzer Zeit ausgeschlüpften Sp h en o d o n .
Vergrösserung IV2 mal. Die Verknöcherungen des Coracoids-(co) und der Scapula (sc)
sind jetzt nur noch durch einen ganz schmalen, durch die Gelenkpfanne gehenden Knorpelstreifen
von einander getrennt, der bei älteren Exemplaren v o lls tä n d ig verschwindet.
In den punktierten Stellen des Knorpels haben sich bereits Kalksalze abgelagert;
eine V e rk n ö c h e ru n g findet hier aber niemals statt. Bezeichnungen wie in Fig. 35.
Fig. 39. Linkes S c a p u la -C o r a c o id eines erwachsenen, a lte n S p h en o d o n . Natürliche
Grösse.
Fig. 40. Stück eines Querschnittes durch das knorpelige C o ra c o id eines älteren Sphenodon-
Embryos. Vergrösserung 500 mal.
pch. Perichondrium.
Man sieht, wie einzelne Z e llen des Perichondriums sich zu Knorpelzellen umbilden,
die anfangs an der Peripherie des Knorpels noch ihre längliche Gestalt bewahren.
Fig. 41. Längsschnitt durch ein Stück einer B a u c h rip p e eines älteren S p h e n o d o n -
Embryos. Vergrösserung 300 mal. (Über die Entwickelung der Bauchrippen oder des
Parasternums siehe meine Arbeit im Archiv mikr. Anat., Bd. 57, 1900, pag. 791. Ganz
ähnlich ist s p ä t e r die Entwickelung der Bauchrippen bei Crocodilus von A. V ö ltzk ow
in seinen Beiträgen zur Entwickelungsgeschichte der Reptilien beschrieben worden.)
Die Bauchrippe besteht hier zum grössten Teil noch aus einem bindegewebigen
Strang aus zarten Längsfasern und sehr dicht gedrängten länglichen Zellkernen. Nach
der Peripherie hin werden die Bindegewebsfasern stärker und die Kerne etwas spärlicher,
wodurch sich hier eine Art Periost zu bilden beginnt. Nur in einem Teil der bindegewebigen
Rippe hat sich die axiale, keilförmig zulaufende Knochenmasse (o) angelegt;
vorläufig sind erst wenige Zellen (ob) in das Innere derselben gelangt,
m. An die Rippe sich ansetzende Muskelfibrillen.
Fig. 42. B a u c h r ip p e , etwas älter wie die vorhergehende, im Querschnitt. Vergr. 300 mal.
Die axiale Knochenmasse (0) ist fast noch völlig Öhne Zellen; nur eine der ehe-
. Zoologica. Heft 39. <