Die spindelförmigen Zellen des E n t o d e rm s (en) sind unterhalb des Hensen’schen
Knopfes (also ventral von Cn) mit den darüber liegenden Zellen zwar v e r l ö t e t , jedoch
deutlich nachweisbar.
kf. K o p f f o r t s a t z (Chorda). Man sieht, wie derselbe von dem vordersten Ende
des Primitivstreifens, und zwar vom Ektoblast aus, nach vorne völlig f r e i zwischen
Ekto- und Entoblast hineinsprosst, je weiter man den Kopffortsatz, der natürlich als
M e s o d e rm (m) aufzufassen ist, nach v o r n e verfolgt, desto mehr fällt es ins Auge,
dass er seine ursprüngliche Selbständigkeit vom Entoblast (en) aufgiebt, und sobald er
in die Region des vorderen Abschnittes des Entoblasthofes (eh) gelangt (man vergleiche
' auch Fig. 73 und 74), sich mit den dortigen Entoblastzellen vereinigt und m i s c h t (en
+ m), so dass es sich dann nicht mehr entscheiden lasst, welche Zellen zum Meso-
und welche zum Entoblast gehören.
ao. Grenze der area opaca (Keimwall) und Beginn des Dotterentoblast, in welches
das embryonale Entoblast (en) allmählich übergeht.
Figg. 82— 85 gehören zum S t a a r (Sturnus vulgaris L).
Die Entwickelung des S t a a r s verläuft fast genau ebenso wie die des Sperlings,
nur dass die Bilder entsprechend der bedeutenderen Grösse des Embryos meistens noch
klarer sind. Im Besonderen spielt die Entstehung des Primitivstreifens, der Sichel und
der S ichelrinne auch beim Staar sich völlig innerhalb der area pellucida ab. Sichel und
Sichelrinne sind meistens von sehr beträchtlicher Grösse und hervorragender Deutlichkeit.
Nur wenige Abbildungen bringe ich von der Entwickelung dieses Vogels, da ich,
wie gesagt, sonst nur die beim Sperling gegebenen Bilder wiederholen müsste.
Fig. 82. S t a a r -E m b r y o , bei schwächerer VergrÖsserung gezeichnet wie der entsprechende
Sperlings-Embryo.
pr. Primitivstreifen,
mh. Mesodermhof.
eh. Entodermhof.
ao. Grenze zwischen area opaca und area pellucida.
Fig. 83. Hinteres Ende eines S t a a r - E m b r y o s mit 6 Ursegmenten.
Cn. Ausnahmsweise starke Vertiefung am v o r d e r s t e n Ende des Primitivstreifens.
Dieselbe entspricht der dorsalen Öffnung des Canalis neurentericus (wie auch dem
Mesodermsäckchen der Reptilien), bricht aber ebenso wie beim Sperling ventral niemals
durch, wenngleich sie sich oft noch eine Strecke weit in die Chorda hinein verfolgen lässt,
prr. Primitivrinne.
mw. Medullarwülste, welche den Primitivstreifen schon zum grossen Teil umwachsen
haben.
Fig. 84. Kaudales Ende eines S ta a r -E m b r y o s mit 9 Ursegmenten.
Die Medullarwülste (mw) haben sich bereits zum grössten Teil geschlossen, jedoch
oberhalb der Einstülpung auf dem vordersten Primitivstreifenende (Cn) klaffen sie noch
und auch dorsal von der Primitivrinne (prr) (der P r im i t i v s t r e i f e n hat sich in diesem
Stadium bereits verkürzt) zeigen sie noch eine feine Spalte. Schnitte durch diese Partie
des Embryos sind ganz ähnlich den in Figg. 37— 39 von Diomedea abgebildeten.
Fig. 85. Querschnitt durch den mittleren Teil: des Primitivstreifens von dem auf Fig. 82
abgebildeten S t a a r -E m b r y o . VergrÖsserung 240 mal.
Man bemerkt eine vollständige Auflockerung der ganzen ventralen Partie der Ekto-
blastverdickung und ein Herauswandern von Zellen aus derselben; die letzteren stellen
die ersten M e s o b 'la s - t z e lle n dar und entsprechen dem M e s o d e rm h o f , wie er sich
bei der Betrachtung des Embryos in töto von oben darstellt.
Das E n t o b l a s t ist zwar Unter dem gesamten Primitivstreifen völlig frei vom Ektoblast
(und dem daraus gesprossten Mesoblast), jedoch bemerkt man, dass hier eine gewisse
Verbindung angebahnt wird. Später verlötet das Entoblast stellenweise mit dem
Primitivstreifen, v e r s c h m i l z t jedoch nie mit ihm. Eine wirkliche Verschmelzung kann
in sehr späten Stadien jedoch am v o r d e r s t e n Ende des Streifens dem Hensen’schen
Knopf — Vorkommen.