Tafel LIV.
P h a e t o n r u b r i c a u d a Bodd., S tu r n u s v u lg a r i s L., LaruS' a r g e n t a t u s Brünn.
Figg. 3 4 und 35. Je eine Abbildung von einem jüngeren und einem älteren Embryo des
° ° T r o p i c -V o g e l s (P h a e t o n r u b r ic a u d a Bodd.), um die überaus -starke Entwickelung
der beiden Anhänge des Amnions, des A m n i o n g a n g e s (agl und des vorderen A m n
i o n z i p f e l s (az) zu zeigen. Vergrösserung 9 Vs mal.
Fig. 34. Die s e r ö s e H ü l l e (S) ist zum grössten Teil entfernt; nur dort, wo sie dauernd
mit dem Amniön und dem Amniongang durch e in e Naht (an,) zusammenhängt, sind Teil#
von ihr erhalten. (Der Amniongang scheint also auf der Abbildung nur durch die seröse
Hülle hindurch.)
Auch das übrige Blastoderm ist fast völlig entfernt. Nur ein geringer Teil desselben
(viscerales Mesoderm und Entoderm) ist erhalten worden, da der A m n i o n z ip f e l mit
ihm durch sein ventrales mesodermales Mesenterium fest verbunden war Der Zipfel
liegt aut ihm unmittelbar neben der vorderen Dottervene (vva). ■
A. Amnion.
E. Epiphyse.
ve. Vordere Extremität.
he. Hintere Extremität.
Fig. 35. Der Embryo ist von der serösen Hülle und dem Dottersack völlig frei präpariert,
und wird nur ringsherum von dem ganz durchsichtigen und mit Flüssigkeit prall angefüllten
Amnion nebst seinen beiden Anhängseln, dem Z ip f e l (az) und dem G a n g (ag)
eingeschlossen.
Al. Ansatzstelle der abpräparierten Allantoisblase,
Die übrigen Bezeichnungen sind dieselben wie in Fig. 34.
Fig. 36. Embryo vom S t a a r (S tu r n u s v u l g a r i s L.) von oben bei auffallendem Licht,
betrachtet. Vergrösserung 13 V2 mal.
Man sieht, wie die M e s o d e rm fl ü g e l oder Hörner (mkh) von beiden Seiten um
das vordere Körperende des Embryos sich entgegenwachsen. Sie sind aber noch nicht
miteinander in Berührung gekommen,. sondern lassen zwischen sich ein Stück des Blastoderms
frei (mkf); über diese m e s o d e rm l o s e Region, das P r o am n io n , ist der Kopf
des ■Embryos frei herübergewachsen.
Von einer wirklichen Amnionfalte ist noch keine Spur vorhanden; es ergiebt sich
daraus auch, dass das Amnion entweder gar nicht oder doch nur ganz kurze Zeit frei
vom Mesoderm sein kann.
Sehr gut lässt sich an diesem Embryo auch die Ausbreitung der e x t r a e m b r y o n
a le n L e i b e s h ö h l e (II12) beobachten. ■ Die Leibeshöhle beginnt von dem Abschnitt aus,
welcher später zur Herzhöhle (Parietalhöhle) wird, sich aus dem Embryo heraus in die
ausserembryonale Partie des Blastoderms auszudehnen und daselbst das mittlere Keimblatt
in seine parietale und seine viscerale Lamelle zu trennen. Dabei sind bisweilen die Leibeshöhlensäcke
stark aufgetrieben (wie sie z. B. auch in Fig. -25 eine ballonförmige Gestalt
angenommen hatten). In sehr hohem Grade ist das bei diesem Staarembryo der Fall,
und man e rsieh t daraus, dass die Leibeshöhle (welche bei dem Tropicvogel auf Fig. 25
nur in einen kleinen Teil des Blastoderms hineingedrungen war) hier bereits rechts und
links vom Embryo kaudalwärts vorgewachsen ist. Die beiden ursprünglich von einander
getrennten Säcke haben sich dann h in t e r dem Schwanz miteinander vereinigt; sobald
v o r n e die Mesodermflügel sich berührt haben und verwachsen sein werden, wird sich
die Leibeshöhle auch dort ausbreiten, und die beiden Säcke werden darauf nach vorübergehender
Mesenterienbildung auch an dieser' Stelle zusammenfliessen. Dann ist der
Embryo von einem geschlossenen Cölomring umgeben.
A. Auge.
Fig. 37. Der hintere Körperteil eines -älteren S t a a r - E m b r y o s . Vergrösserung 13% mal.
Die s e r ö s e H ü l l e (S) ist zum grössten Teil entfernt, nur in der Umgebung der
Amnionserosanaht (an-,) ist sie erhalten. An der am meisten dorsal gelegenen Partie (S t)
ist sie dorsal emporgeschlagen, um den rudimentären A m n io n g a n g (ag) zu zeigen, wie
er sich bei- e in z e ln e n Embryonen h in u n d w i e d e r vorfindet.
A. Amnion.
Al. Allantoisblase.
he. Hintere Extremität.
Fig. 38. Älterer Embryo von L a r u s a r g e n t a t u s (Brünn.). Vergrösserung 14 mal.
Wie man aus der Abbildung ersieht, kommt auch bei der Silbermöve ein, wenn auch
kleiner, Amniongang (ag) vor in der Verlängerung der Amnionserosanaht (an,). Das
Amnion (A) liegt dem Embryo überall ziemlich dicht an.
Al. Allantoisblase.