eine deutliche Concavität. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass diese Wirbel zu Pro-
ailurus gehören, auch gegenüber den Herpestinae, an welche manches erinnert, sind solche
Unterschiede vorhanden, dass man die Wirbel kaum zu einem Angehörigen dieser Gruppe
stellen kann.
Ganz unsicher ist auch die Stellung einiger wahrscheinlich zusammengehöriger Wirbel,
welche, alle ohne Epiphysen, sich durch die Kürze ihrer Körper auszeichnen. Es ist ein 6. .und 7.
v. c., bei welchem die ovalen Endflächen sehr wenig schief stehen und das etwas gewölbte
Neuraldach sehr kurz ist und drei wahrscheinlich hintere v. 1., deren Neuraldach und proc. spin.
am ersten noch mit dem breiten Dach: von Mellivora oder Mydaus sich vergleichen lässt, wovon
sie aber die am Körper entspringende diapophyse unterscheidet. Diese Wirbel deuten auf das
Vorkommen ziemlich differenzierter Formen hin, mehr lässt sich einstweilen nicht sagen.
Ausserdem liegen noch ein ziemlich kleiner v. th. 1. und ein mässig kleiner weniger gestreckter
1. v. 1. und einige v. cd. vor, von welchen sich nichts bemerken lässt, ais dass si|lzu
keiner der oben beschriebenen Wirbelserien gehören können. Ein mittlerer v. cd. ist durch
seine extreme Länge bemerkenswert, seine Maasse sind 31,5; 5; 5, nur Zorilla zorilla 2 hat
ebenso gestreckte v. cd.
sa c ru .x u n d 1. +2. v. cd.
Ein aus 3 v. s. bestehendes sacrum b nebst 2 v. ed., von welchen der Körper des ersten
mit dem des 3. v. s. verwachsen ist und zu dem wahrscheinlich ein erster und dritter v. s.-.c,
deren Epiphysen fehlen, zu stellen sind, gleicht in seiner Grösse und in manchen Formverhältnissen
sehr den zu Potamotherium gerechneten Wirbeln (s. p. 245), weicht aber doch in anderer Beziehung
so stark ab, dass es nicht dazu gehören kann. Die Verschiedenheit des Verhältnisses der
■Länge zur rostralen Breite würde allerdings-;,eine Trennung nicht rechtfertigen, da dieses bei
Lutra noch mehr schwankt, auch das Verhältnis der letzteren zur caudalen Breite ist nur ganz
wenig höher als bei Potamotherium, was damit zusammenhängt, dass der Körper hier rostral
breiter ist als dort, speziell bei b zu breit, um zu einem der letzten v. 1. jeher Art zu gehören.
Der 1. v. cd. ist etwas gestreckt, bei b ist am 1. v. s. eine ebenso deutliche Kante vorhanden,
wie bei d und e, und der 2. und 3. v. s. ist stark gewölbt. Das Neuraldach verhält Ä h
ebenso wie dort, nur ist es am 2, und 3. v. s f .sowie an den v. cd. schmaler und sein Rostral-
rand am 1. v. s. g e r a d ||||
Die proc. spin. sind schwächer entwickelt als bei Potamotherium, schmaler und schon am
1. v. s. etwas rückgeneigt, am 2. v. s. und 2. v. cd. sogar ganz reduziert. Die Oberfläche des
Seitenteiles ist ähnlich wie bei f ausgebildet, also am 1. v. s, ganz schmal, das Caudaleck aber
breit wie bei d, die Ausbildung der Seitenfläche ist jedoch anders, indem der Rostralrand hier
etwas convex nach unten wenig hinten verläuft, ohne vor den Körper vorzuspringen, der Ventralrand
nur bei etwas convex ist und der Caudalrand steil zum Beginn des 2» v. s. steigt, -so
dass die facies auric.pjm Gegensatz zu derjenigen der Lutrinae auf den 1. v. s. beschränkt'ist.
An den 2 v. cd. ist der Seitenfortsatz zwar auch breit, abgestutzt und ragt nicht nach hinten, entspringt
aber nicht in ganzer Wirbellänge und ist am Ende aufgebogen.
Die rostralen Gelenke des 1. v. s. verhalten sich wie bei f, ebenso die proc. obliquom.
und postzygapophysen wie bei Potamotherium und es müssen noch am 3. v. cd. Facetten vor-
handen gewesen sein.
Wenn auch das sacrum g, dessen Seitenfläche wie bei b ausgebildet und dessen proc.
spin. nur wenig stärker als hier ist, einigermaassen vermittelt und Potamotherium, wie aus den
Verhältnissen des atlas zu schliessen ist, stark variabel war, dürfen wir diese Wirbel ihm doch
kaum zurechnen. Mit dem sacrum von Cryptoprocta lässt es sich erst recht nicht vergleichen,
kann also kaum zu Proailurus gehören. Zu Herpestes Lemanensis Pomel oder priscus Filhol
könnten die Wirbel ihrer Grösse nach wohl gehören, die Ausbildung der Seitenfläche und der
Caudalecken am sacrum ist ja wie dort, auch die der Seitenfortsätze der v. cd. recht ähnlich.
Das sacrum ist aber viel schmaler als bei Herpestes oder Bdeogale, die Verhältnisse des
Körpers sind verschieden, auch die Ausbildung der proc. spin. ist ganz abweichend, es scheint
also auch die Zugehörigkeit zu diesen Formen nicht wahrscheinlich und eine Bestimmung der
Reste auf Grund des vorliegenden Materiales unthunlich.
s a c rum von Genetta?
Das aus 3 v. s. zusammengesetzte sacrum a, ohne Epiphysen, Taf. V Fig. 6, 6a abgebildet,
passt in Grösse und Maassverhältnissen ganz zur Viverra-Gruppe und in seiner
Form sehr gut zu Genetta. Sein gerader Körper ist ventral am 1. eben, am 2. und 3. v. s. recht
deutlich gewölbt, sein Neuralbogen, noch mit unverwachsenen Lücken versehen, ist weniger
gewölbt als bei Genetta, sein etwas concaver, median gerader Rostralrand eben länger und der
can. vert. caudal auch weniger gewölbt als bei Genetta. Die proc. spin. sind ganz isoliert, leider
nur der 3. erhalten, welcher relativ nicht sehr klein, nicht breit, oben abgestutzt und senkrecht
ist. Die Seitenteile verhalten sich ganz wie bei Genetta, so verläuft der Seitenrand wie bei G. don-
galana 1, und die Caudalecken wie bei Viverra genetta Bl. V. PI. IX und die vorn und unten
convex begrenzte rauhe Seitenfläche steil stehend und kaum länger als hoch ist wie dort auf
den 1. v. s. beschränkt. Die Facetten der frei aufragenden praezygapophysen sehen mässig
nach oben, also mehr nach oben als bei Genetta, die postzygapophysen verhalten sich wie bei
Genetta dongalana 1 Taf. II Fig. 4, nur-sind sie weniger nach aussen gedreht.
Die hauptsächlich am Neuralbogen vorhandenen Unterschiede sind kaum genügend, um
das sacrum zu einem ändern Genus als Genetta zu stellen, misslich ist aber, dass das sacrum
oft recht variabel und nicht so charakteristisch ist, dass man ganz sichere systematische Schlüsse
aus seiner Form ziehen kann, und dass in unserem Fall nicht nur keine Genetta fossil gefunden
ist, sondern dass auch keiner der sonst vorliegenden Wirbel ganz dazu passt. Denn der p. 252
Erwähnte kleine 1. v..l,; würde wohl in seiner Grösse und Form zu dem sacrum und zu Genetta
gehören können, aber sein Körper ist viel weniger gestreckt als bei dieser Gattung. Aus den
Phosphoriten liegt mir übrigens auch kein sacrum vor, das diesem sehr ähnlich wäre, vor allem
ist keins der in ihrer Form einigermaassen in Betracht kommenden ähnlich stark gestreckt.
Man kann also einstweilen nur den Schluss ziehen, dass das sacrum zu einer Genetta oder
zu einer diesem Genus nahe stehenden Form, etwa von der Grösse, der G. felina 2 gehört, die
aber noch nicht gefunden oder, noch nicht richtig erkannt ist.