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und ventralen Ende durch eine comm is s u r a in t e r lo b u l a r i s Zusammenhängen. — Ein
t r a c t u s o lf a c to r iu s (Fig. 160 to) ist in diesem Stadium erkennbar, lo b i o lf a c to r i i sind
jedoch nur schwach angedeutet (Fig. 160 to). An der medianen und kaudalen Seite jeder
Vorderhirnhälfte öffnen sich die beiden V o r d e r h irn h ö h le n (Seitenhöhlen) und gehen in den
dritten Ventrikel über; an eben dieser Stelle sind auch die c o r p o r a s t r i a t a sichtbar. —
Das V o rd e rh ö h le n d a c h ist n ic h t epithelial.
Am Z w is c h e n h irn ist derjenige Teil, in welchem sich der dritte Ventrikel befindet,
noch verhältnismässig klein; sein Dach wird zum grossten Teil durch den Plexus chorioideus
ventricidi III gebildet. Kaudalwärts schliessen sich daran die G a n g lia h a b e n u la e , die jetzt
noch von recht beträchtlicher Grösse sind. Ihre Form ist wechselnd; teils findet man sie
durch eine mediane Furche an ihrer rostralen Seite mit Ausnahme der untersten und hintersten
Partien fast völlig von einander getrennt, sodass man dann wirklich zwei Ganglienlappen von
meist unsymmetrischer Gestalt vor sich hat, teils sind sie auch beinahe ganz mit einander
verwachsen.
Unmittelbar hinter ihnen erhebt sich die dünne, röhrenförmige E p ip h y s e (Fig. 160 ep),
welche distal etwas kolbenförmig anschwillt und unterhalb der Schädeldecke blind endet, ohne
dieselbe zu durchbohren. Die vorher erwähnte Furche der Ganglia habenulae erstreckt sich
unterhalb derselben auch bis zur Basis der Eppihyse. Hinter der letzteren befindet .sich die
c om m is su ra p o s te r io r .
Im Laufe der s p ä te r e n Entwickelung zieht sich der bis. jetzt besprochene Teil des
Zwischenhirns zusammen mit dem Vorderhirn immer mehr und mehr in die Länge und nimmt
jene äusserst gestreckte Gestalt an, die für das Gehirn der erwachsenen Holocephalen so
charakteristisch ist.
Von ganz ausserordentlichem Umfang ist der I n f u n d ib u la r te il des Zwischenhirns;
derselbe erstreckt sich demnach auch sehr weit nach unten und hinten. Seine obere und
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hintere Grenze befindet sich ungefähr an dem vordersten Ende des c h o rd a le n Schädels,
während er ventral dem subchordalen Schädelteil aufliegt. Die ihn einschliessende ,,Sattelhöhle“
ist, wie wir bereits bei der Betrachtung des- Schädels sahen, eine enorm grosse (Fig. 160).
Der dritte Ventrikel geht in die verhältnismässig schmale, median gelegene Höhle
d e s In fu n d ib u lum s über; lateral öffnet sich dieselbe beiderseits in die beträchtlich grosse
Höhle des rechten und linken L o b u s la te r a lis .
Der am meisten kaudal gelegene Abschnitt der Infundibulumhöhle bildet dann noch
eine weitere Aussackung, den L o b u s p o s te r io r , der zum grössten Teil dorsal auf das Ende
des Infundibulums herüberwächst. Eigentlich besteht derselbe aus d re i Teilen, nämlich zwei
l a t e r a l und d o rs a l gelegenen lobi und einem m ed ia le n , mehr ventral befindlichen. Die
Enden jener Lobi zacken sich später aus und bilden dann den sogenannten sa c cu s v á scu lo
sus; hauptsächlich scheint dieser sich aber aus zwei weiteren sekundären, seitlichen Aussackungen
des unpaaren, mittleren und ventralen Abschnittes des lobus posterior zu entwickeln.
— Unterhalb des Infundibulums befindet sich, wie früher bereits erwähnt, der breite
aber sehr abgeflachte Kanal der in n e r e n H y p o p h y s e , dicht dem Schädel anliegend.
Das M itte lh irn , welches bei seitlicher Ansicht unmittelbar in das Zwischenhirn übergeht,
besteht aus zwei grossen, durch eine tiefe Furche von einander getrennte Hälften. An
dieses schliesst sich hinten das durch eine anfangs seichte, später immer, tiefer werdende quere
Einkerbung in einen v o rd e re n und einen h in te r e n Lappen geteilte H in te rh irn (Cere-
bellum) an.
Bei dem darauf unmittelbar folgenden rostral-dorsalen Teil des N a c h h irn s , dem
sogenannten „Rautenhirn“ (Burckhardt) lassen sich zwei Systeme von Windungen unterscheiden,
die durch einen tiefen Einschnitt von einander getrennt sind, aus dessen Grunde in
späteren Stadien ein flaches Blatt (Figg. 160, 163 d) emporwächst, welches sich über den ventralen
Teil des Nachhirns etwas herüberlegt und vorne und oben in das erste Faltensystem übergeht.
Die zweite Gruppe von Falten verläuft nach hinten jederseits auf der oberen und medianen
Seité eines anfangs bisweilen fast kugelförmigen, (Fig. 160) später aber länglich nach hinten
auswachsenden grossen Lobus des Nachhirns, des sogenannten Lobus trigemini, der, wie wir
sehen werden, jedoch richtiger Lobus fa c ia lis heissen muss.
An einem medianen Schnitt (Fig. 165) fallen am Grunde des Nachhirns die „Vagusk
e r n e “ sehr deutlich ins Auge und zwar kann man v ie r derselben unterscheiden.
In späteren Stadien findet eine teilweise Veränderung in der r e la tiv e n Grösse der
einzelnen Hirnteile statt. Dass das V o rd e rh irn und de?¿ rostrale Teil des Zwisch en h
irn s sich ausserordentlich in die Länge zieht, erwähnte ich bereits. Die G a n g lia h a b e n u la e
werden kleiner, auch das In fu n d ib u lum verliert an Grösse. Dadurch dass das H in te r h
irn sich immer mehr ausdehnt und über das M itte lh irn hinüberschiebt, erscheint dieses
nicht mehr so mächtig. Während das N a c h h irn anfangs den längsten Gehirnteil darstellt,
verkürzt es Sich später, nimmt dabei aber in dorso-ventraler Richtung bedeutend an Umfang
zu. Durch diesen Vorgang wird auch das Dach der Rautengrube verkleinert, und gleichzeitig
werden die Wurzeln der vom Hinterhirn abgehenden Nerven einander näher gerückt, wie
denn auch die ersten Spinalnerven im Gegensatz zu früher enger an den- sich fast überwölbenden
kaudalen Teil des Nachhirns zu liegen kommen.
Zur Betrachtung der k r a n ia le n N e rv en gelangend — ein Studium der beigefügten