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Zarewy Ungefähr eine Werst davon, in der Nachbarschaft eines
andern Vorwerks, D a v i d k o f Ch ut e r genannt, an einem Wassergraben,
der den Namen P o d p a l a t n o i j e r i k führt, und sich
mit einem Zweige in die Z a r e fk a , mit dem andern in die
Ac h tu b a zieht, befindet sich einer der gröfsten und merkwürdigsten
Tatarischen Alterthumsreste, um welchen sich noch mehrere
andere Spuren von Gebäuden und Grabhügeln zeigen, deren
sich auch einige beträchtliche gleich oberhalb des Baches
K ü g ü l t u auf der höhern Steppe befinden. Darunter sind besonders
drey mit einem Wallgeschütte ins Viereck ohne Graben,
(mit einer Durchfahrt, an der Südseite,) umgeben.
Das Monument am P o d p a l a tn o i Jer ik ist ein-flacherhabener,
auf einer viereckigen Erderhöhung errichteter, aus sechs
an einander stofsenden sehr flachen Gewölben bestehender und
über den Gewölben mit Erde überschütteter Grabhügel, der et-
wan 150 Schritte im Umfange und nicht viel über einen Faden
an sich, mit dem viereckigen Absätze aber, worauf er stehet,
wohl drey Faden senkrechte Erhöhung hat. Um den viereckigen
Absatz liegt das Fundament einer dicken, abgebrochenen
Mauer, die aus rohen Bruchsandsteinen, welche nur im jenseitigen
Wolgaufer brechen, fest gemauert war und an der Nordseite
allein eine Durchfahrt gehabt zu haben scheint. Die Mauer mag
auf zwey Seiten 27, und auf den andern beyden Seiten 2 9 Faden
messen. Der Absatz aber mifst am Fufse auf zwey Seiten
gegen Norden und Süden 47, und auf den beyden andern 56
Faden. Innerhalb der Mauer ist der Raum um den Gewölbhü-
gel beträchtlich vertieft. - Die Gewölbe dieses Hügels, welche
schon alle, vermuthlich mit nicht geringer Beute, vorlängst erbrochen
sind, verdienen wegen'ihrer Bauart und Festigkeit eine
genauere Beschreibung. Ihre Tragmauern sind aus wilden, unbehauenen
Bruchsandsteinen, etwan ellenhoch über dem
Boden des Gewölbes aufgeführt. Das Gewölbe selbst ist sehr
flach, fast platt, aus ungefähr sechs Lagenr theils viereckiger,
theils länglicher Ziegel bestehend, die abwechselnd also über
einander platt gelegt sind, dafs je einer zwey andere hält und
beschweret. Die Fugen sind dazwischen ziemlich geräumig; der
Mörtel scheint Irin und wieder in fast eines Fingers breiten Zwischenräumen
in selbige flüssig > eingegossen zu seyn. Allein er
hat eine so vollkommene Harte angenommen, dafs die wohl ge-
gebrannten Ziegel eher zerschellen, als dieser Mörtel sich davon
absondern oder zerschlagen läfst. Nach dem Bruche zu urthei-
len, ist dieser graue Mörtel mit Beymischung von ungelöschtem
Kalke, zerstofsenen Holzkohlen, und, - statt des Mauersandes
, zerklopften Sandsteinen gemacht. Man sieht häufige,
sclmeeweifse, in Staub zerfallende Körner von dem ungelöschten
Kalke und kenntliche grofse und kleine Theile von den Kohlen
darin; die graue Farbe der ganzen Masse aber scheint von
dem eingemischten feinem Kohlenstaube herzurühren. Vielleicht
kann diese Beymischung von Kohlenstaub eine der Pozzolanerde
ähnliche Wirkung hervor bringen, welches auf Versuche ankommen
würde. Vielleicht ist auch eine Beymischung von saurer
Milch, deren Uberflufs man bey einem reichen Hirtenvolke
voraus setzen kann, an der Härte dieses Cementes Ursache. Kurz,
der Mörtel dieser Gewölbe i st , ungeachtet der beständigen
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