höher und hüglicht und wird es immer mehr. Über dem E s-
s en zu k erhebt sich das Land auch auf dieser Seite wie mit
einer Stufe und wird bergicht. Weifses festes Kalkgebirge,
ohne merkliche Versteinerungen, drängt sich um die schöne,
mit struppig gewachsenen, zerstreuten Bäumen gezierte Niedri-
gung der Po d k uma , und macht hin und wieder den Weg, der
sich mit dem Flusse mehr südlich richtet, und am Fufse des
Gebirges hinläuft, schmal und beschwerlich. An den steilen
Seiten, dieser Kalkberge wachsen viele Berberissen, Kornelkirschen
und andere strauchende Holzarten. In schattigen Klüften
fand ich jetzt noch die schöne Veronica orientalis *) blühend.
Hin und wieder sieht man an erhöhten Stellen des Randes der
Niedrigung Abassische und Tscherkessisehe Gräber aus zierlich
aufgesetzten Steinen, die ein hohles oder volles Viereck bilden.
Jene haben gemeiniglich auf den vier Ecken grofse Pfähle, oben
mit einem Kopfe.
Kurz vor dem Übergänge über die Podkuma, etwan 24
Werste von Cons tant ino g o r sk , liegt am Wege, der den
Rand der Niedrigung begleitet, wie ein aufsteigender Kranz,
der sich erst dem Wege gleich etwan 5 bis 6 Faden über der
Niedrigung, weiter hin aber, in senkrechten, xo und mehr Faden
hohen, zerklüfteten und abstürzenden Felsen zeigt, ein Lager
von lauter linsenförmig geschliffenen, weifsen Kalksteingeschieben
und Kalkgrufs, die so locker verbunden sind, dafs
man den Stein mit den Fingern zerbrechen kann. Dieses Lager
*) Veronica erecta, Blattariae facie Buxbaüm. Centur. -plant, i. t. 35.
verräth deutlich eine voimals um viele Faden höhere Strömung;
wie breit es aber liege, läfst sich nicht wohl bestimmen.
Weiter hin legt sich über den bisherigen weifsgrauen Kalk-
flötz, der sich immer merklicher, vom P o d k uma gegen die
Kuma , nordwestwärts senkt, ein mächtiges Flötzlager von gelb-
grauen, sandigen Kalkstein an,, welches jene Senkung noch fast
stärker zu haben scheint, und sich auch mit dem Gebirge nach
und nach gegen die Kuma verflachen soll.
Hier fuhren wir durch die Po d k uma , deren Wasser jetzt
den Pferden bis an den Bauch gieng, und sehr schnell über
lauter Kalkgeschiebe strömet. Jenseit des Flusses, wo ;ein kleiner
Bach zur Linken einfällt, erhebt man sich auf eine hohe
Fläche, die' den Fufs, des jenseitigen Gebirges macht, und
auf welcher, in verschiedenen Abtheilungen, die Dörfer der
Abassischen Familie Ds h e n t emi r liegen. — Diese Fläche
ist über diefs noch durch eine alte, weitläufige Lagerverschan-
zung von ungewissem, vielleicht Tatarischem Ursprünge merkwürdig.
Auf der s e c h s z e h n t e n Pl a t t e , welche die ganze Platte 16.
Gegend des A l e x a n d r o f s c h e n Sauerbrunnens vorstellt, ist
diese Verschanzung mit F angezeigt. Die Verschanzung schliefst
einen grofsen Theil der Fläche ein, und lehnt sich mit einem
Ende an das steile Ufer des P o d k uma , mit dem andein südwestlich
an den Bach Na r z an , der in jenen fliefst. Einige
Grabhügel sind in die Verschanzung mit eingeschlossen, vielleicht
waren es Warten,
Man sieht in dieser Gegend rechter Hand oder westwärts,
mitten in einem zwischen Gebirgen durchgehenden breiten Thale,