Sandstrecke Mn c h o r genannt wird, so wie nordwärts die Sand-
Iriigel Baj ann und S oonc l iu duk in der Reihe folgen. Dieser
mehrere Faden hohe, ganz einzeln auf der Ebene gelegene Hü-
- gel Tä f s k e n n hat zu oberst, in einer auf drey Faden tiefen,
kesselförmigen. Vertiefung einen gegen vier Arschinen, ganz steil
ausgegrabenen Brunnen, worin ein vortreffliches süfses Quellwasser
fast einer Arschine tief steht, das unsern durstigen Pferden
und uns selbst sehr willkommen war. Schilf, Nepeta graveolens
und wilder Hanf wachsen in der Vertiefung häufig.
Zehn Werste von Tä f s k en n , die wir zwischen NW. und
NNW. zurück legten, harnen wir in eine schöne, wogige, wohl
begrünte Gegend, wo das Federgras besonders hoch und dicht
stand. Unser Wegweiser hielt sie für Bajann. In dieser Gegend
passirten w ir, etwan 16 Werste von T ä f s k e n n , die Spur des
alten Orenburgischen Karavanenweges, der gerade an dem Be-
r e k e t , einem Nebenarme der Achtuba, wo sich sonst der
Marktplatz der entwichenen Kalmückenhorde Jäht befand, ausgeht.
Die hier befindlichen alten Brunnen fanden w ir, bis auf
einen, mit salzigem Wasser versehenen, trocken, und weil auch
in den übrigen, nach den Pflanzen zu urtheilen, braches Wasser zu
vermuthen war, so setzten wir unsern Weg noch über zehn Werste
weiter hordwestwärts, in ziemlichem Trotte fort, da wir denn
auf einen alten Kalmückischen Viehweg stiefsen, der von den
vorigen Zügen der Horde, durch die ausgetretenen tiefen Stege,
noch merkliche Spuren zeigte, und uns zu Brunnen leitete, in
deren Nachbarschaft wir mitten in der Steppe das Nachtlager
nahmen. — Es befanden sich hier mehrere, zum Theil mit
Tamarisken umwachsene Brunnen, worunter vier mit stinkendem,
aber ziemlich süfsem Wasser, welches, wegen des Ungeziefers
und der Krötenbrut, durchgeseiget werden mufste, zur Noth-
durft hinreichten.
Den x 6ten früh setzten wir den Weg mehrentheils nordwestlich
und NNW. über ebene Steppe fort, bis wir, nach ungefähr
zehn Weitsten auf kleine Höhen kamen, von welchen
man, auf der rechten Hand, eine grofse Sandhügelstrecke sehen
konnte. Dieses schien die südliche Fortsetzung der Sandstrecke
N a r y n zu seyn, woraus wir urtheilten, dafs wir noch etwas zu
östlich hielten. Kaum hatten wir uns westwärts gewendet, als
wir auf die thonige dürre Steppe kamen, wo gleich andere Gräser,'
Salzwermuth, Centaurea salmantica und Astragalus physodes
sich zeigten, die nicht in den Sandstrichen wachsen. Nach ungefähr
zehn Wersten, die wir über solche Steppe gefahren waren
, erreichteix wir den obern Orenburgischen Karavanenweg,
den ich auf meiner ehemaligen Reise, im Jahre 1772 betreten
hatte, sahen die Höhe von T s c h a p t s c h a t s c h i deutlich vor
uns liegen, und urtheilten aus deren Lage, dafs die Brunnen
B u r l u c h u d u k uns zur rechten seyn müfsten; also fuhren wir
auf gedachtem Wege nordostwärts, und erreichten diese Brunnen
nach etwan anderthalb Wersten.
Aus der Wasserspur war zu sehen, dafs der gemeinschaftliche
Grund, worin diese Brunnen liegen, dieses Jahr bis an
den Rand der hohen Steppe mit Schneewasser angefüllt gewesen
war. Wir fanden liier das Gras noch unversehrt, weil wir in
diesem Jahre die ersten Reisenden waren, die sich hier lagerten.
S a 1 z af e r g
T s ch ap -
t s c h a ts
c hi.
E. 2