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und. bey dem Pokrof ski s chen Klostex- liin, dann in der Bol -
* da, mit Seitenwind, das Beketofsclie Landgut Ts che r epa cha
vorbey, und weiter, theils mit Rudern, 'theils mit Segeln, meh-
rentlieils gegen SO. und OSO. durck die so genannte Busur -
mank a , einige tlieils schilfige, theils mit trockenen Ufern versehene
Durchschnitte, welche aus der Bu su rmank a in die
R y t s c h a , aus dieser in den K o r t u b in s k o i Urnen, aus diesen
aber endlich in den B u s an führen, und endlich quer über
diesen Ungeheuern und jetzt durch das steigende Wasser sehr
erweiterten Nebenarm der Wolga, gerade nach der Stadt Kr a -
snoi Jar, wo wir Abends um 11 Uhr landeten.
Stadt Am 6ten May regnete und stürmte es dermafsen, dafs wir
,^asBO unsere Wasserfahrt, bis zur jenseitigen Steppe hinüber, unmöglich
fortsetzen konnten. Kaum erlaubten einige Sonnenblicke
die Gegend um die Stadt, und die von derselben östlich fortgehenden
Schutthaufen und ausgelaugten Salpeterhügel, die zu bey-
den Seiten mit den schönsten Obstgärten eingefafst sind, zu besichtigen.
Das Salpeterfeld scheint ein alter Tatarischer Begräb-
nifsplatz gewesen zu seyn, wovon die überall der Erde beyge-
mischten Knochentrümmer, auch vorkommenden ganzen Menschenschädel
zeugen. Die alte Tatarische Stadt S ume r k en t ,
welche der Mönch R u b ru q u i s oder R u y s b r o e k im Zagsten
Ca p i t e l , auf eine Insul der Wolgamündungen setzt, scheint in
der Gegend des heutigen Kr a s n o j a r s k gestanden zu haben.
man also alle über das höbe Wasser hervorragende, trockene Inseln
und Landstücken.
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Denn As t r a chan findet man bald darauf unter dem Namen
Ci t ra k an, in der untern Wolgagegend angezeigt. — Nicht
allein um K r a s n ö i j a r s k selbst, sondern auch auf den zwey
nahe anliegenden Inseln K o b y l i e , auf dem Wa t a s h n o i Bu-
gor , auf dem unbewohnten so genannten K r a s n y e j a r i (rothe
Ufer), an der Al t s c h a , auf dem K a r a u ln o i , Ki r p i s c h n o i
und Ma ja s chn o i B u g o r , sind Spuren von steinernen Gebäuden
vorhanden, wo man noch immer grofse Ziegel ausgräbt,
welche die Einwohner zu ihren Öfen benutzen. Der ganze
Ma ja s chnoe B u g o r , der durch den Og o r o d n o i Jer ik (Gartengraben)
von Krasnöijarsk,-: und durch den K i r p i s c h n o i
Jerik (Ziegelgraben) von dem Ki r p i s c h n o i Bu g o r (Ziegelinsel)
abgesondert ist, und jetzt theils zu Gärten, theils zum
Gottesacker dient, liegt voll alter Tatarischer Gräber. Auch andere
benachbarte trockene Inseln oder Bu g r i D a n i l o w y e , Ko -
k lu i s k ö i , T s c h e r t o f s k o i , T s c h e r k a s k o i , Ma l in s k o i ,
A l g in s k o i , Par s c h i k o f skoi , K a n d a k o f s k o i und Ko b y -
l in s k o i zeigen zwar keine Ziegel, aber überall Spuren einer
vormaligen Bevölkerung.
Die. hiesige S a lp e t e r er de ist ein röthlicher Sandmergel
oder mit Lehm vermischter Sand, vo ll Knochensplitter. Er
würde stark mit Dünger und Harn vermischt werden müssen,
um wieder eine gute Salpetermutter in Wänden, Wällen oder
Haufen abgeben zu können, die man alsdenn wohl zu Lnterhal-
tung einer kleinen Salpeterhütte gebrauchen könnte. Jetzt ist
bey trockenem Wetter nur ein sehr geringer Salpeterbeschlag auf
der ausgelaugten Erde zu sehen. — Auf den Salpeterhaufen
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