hatte der hiesige Hafencapitän, Brigadier Achma tof , die Güte,
m ich. und meine Familie in einer Admiralitätsschaluppe eben
dahin überrudern zu lassen, und wir übernachteten am Ufer,
in einem daselbst befindlichen bequemen Fährhanse.
Den 27sten früh traten wir unsere Reise, auf dem gewöhnlichen
Kislarischen Wege an. Zwey Werste vom 'Hauptströme
geht man, .auf einer Brüche von schwimmenden Balken, die
nun wieder hergestellt war, über den Nebenarm S o l ank a (auf
Tatarisch B a l t s c h a c h t s c h ä , Kalmückisch C h o n k o l l ) zurück,
welcher dem obern Ende der Stadt gegen über vom Strome
austritt, und unterhalb der Stadt wieder in denselben fällt. Sieben
Werste von A s t r a c h an kommt män über einen andern
Wasserarm, den die Tataren T in a k nennen. Derselbe geht etwas
höher, als die S o l änk a , aus der Wo l g a westwärts in die
wogige Steppe und macht zuletzt, zwischen ihren Höhen-, kleine
stehende Seen. Da wo der Kislarische Weg über denselben
führt, liegt ein Vorposten von Kasaken, T in a k s k o i genannt,
und auf der andern Seite ein Hügel Ma j a s c h n o i B u g o r (der
Signalhügel). An diesem und einem noch höher, gleich unter
S ch a r en o i Bu g o r abgehenden Wassergraben, haben die Tataren
hin und wieder Melonengärten, und heben, zu deren Bewässerung,
das Wasser durch Maschinen aus diesen Graben. —
Nicht fern von diesen, passirt man. einen andern Wasserarm,
den die Tataren Ma l g a r a nennen, und nach 22f Wersten endlich,
von der Astrachanischen Anfurt, erreichten wir, über eine
wogige, ziemlich sandhafte Steppe, den unterhalb der Solänka
von der Wo l g a abgehenden, und ohne Ausflufs in die Steppe
sich erstreckenden blinden Wasserarm Ko s k ö t s c h u , wo eine
Pos t s t a t ion ist, und wo, so wie auf allen folgenden, eine
hinlängliche Anzahl Schufspférde für uns bereit stand.
Dieser Wasserarm erstreckt sich Weit in die Steppe, und
macht endlich, zwischen Sandhügeln, die besonders jenseit zu
sehen sind, eine wenig- zusammenhängende Kette von Schilfbusen
und tiefen Seen, die man B e s c h k o l l nennet.
Der untère Kislarische We g , der der See näher liegt, geht
bey der Post über den K o s k ö t s c h u ; weil aber derselbe so
wohl, als alle folgende Wasserarme der Steppe, durch die lang-
anhaltenden, südöstlichen Seewinde, mit Wasser überfüllt und
die Furten zu t ie f waren, so mufsten wir den wohl 20 Werste
betragenden Umweg, längs dem B e s c h k o l l hinauf, westlich
nehmen und einen reitenden Boten nach der nächsten, auf dem
rechten Wege nur 12 Werste entfernten Station Glu b o k in s k o i
schicken, um die Pferde nach unserm 10 Werste davon vorbey-
gehenden Umwege zu bestellen. Glu b o k in s k o i ist sonst ein
merkwürdiger Ort,1 weil sich daselbst, durch die Bol schaj a
Solänka eine bekannte Anfurt für platte Fahrzeuge, die hier
Salz zu laden kommen, und auch eine Anzahl Einwohner befindet.
Wo sich der Be s chk o l l endigt, liefsen wir zur Rechten,
ganz nahe, einen langgestreckten Salzsee, B e s c h k o l s k o i , in S a l z s e e
dem sich jetzt eine beträchtlich dicke Salzrinde gesetzt hatte, f ‘ j '..l ^
und dessen von allen Seiten mit Regenspuren abschüssiger Kessel
deutlich zeigte, dafs so wohl er, als einige kleinere, benachbarte
Salzlachen aus einem verweheten Seebusen entstanden
Pallas R. 3 7 B. K t