mehr in Gang kommen möge. Sie verdiente durch ausgesetzte
jährliche Preise, die für das Vaterland gewifs nicht verloren, wären,
so viel möglich ermuntert und befördert zu werden. Von
Georgianern würde die Auswanderung nach unsern Grenzen sehr
stärk seyn, wenn die Krone durch Anweisung guter Lände-
reyen, sonderlich in Taurien, und durch kleine Vorschüsse selbige
eine Zeit lang begünstigen wollte. Wir würden dadurch
fleifsige und stille Wein- und Seidenwärter zur Bevölkerung für
die südlichen Provinzen erhalten.
Nicht weniger verzehrend ist die Einfuhre der rohen und
gesponnenen Ba umwo l l e und der Färbe r röthe . Da diese
Waaren 25 pro Cent Zoll geben, so sind die Zollregister in Absicht
derselben noch weit weniger zuverlässig. ;Nach diesen
sollte es scheinen, dafs jährlich nur zwischen 3 und 6000 Pud
gesponnen, und etvvan 1000, oder noch viel weniger, an roher
B a um w o l l e eingefüliret würde*). Allein es>-ist eine allen
Grofshändlern in Astrachan wohl bekannte und unbezweifelte
Wahrheit, dafs jährlich bis 20,000 Pud, wovon nur ein Ac'ht-
theil an Bucharischer und Masanderanischer Baumwolle, also
gröfsten Theils gesponnen, aus der Bucharey, durch die im
Frühlinge nach Mankiseklak abgehenden Schiffe, einkommt. An
* ) Im Jahre 1739 zeigten die Zollregisfer an: gesponnene Baumwolle 50*95,
rohe 1174 P ud ; — Im Jahre 1790 gesponnene 550p, rohe 2700; —
Im Jahre 1791 gesponnene 5 5 3 1 , rohe 1302; — Im Jahre 1792 ge-
sponnene 62 57, rohe 474-; — Im Jahre 1793 Persische Baumwolle,
gesponnene S o 6 , rohe 4 P u d ; Bugarische über Mankischlak gesponnene
2 3 4 1 , rohe 210; Chivische mit Karavanen über Gjurjef 36 Pud.
letzterer müssen wir noch dazu dafs Spinnerlohn verlieren, da
die gesponnene Baumwolle gegen die rohe wie 35 zu 11 im
Preise ist. Sehr löblich und verdienstlich ist es daher, dafs die
Sareptische Colonie angefangen hat, viel rohe Baumwolle zu ziehen
und selbige auf den Deutschen Colonien an der Wolga
zum Spinnen auszuthun, wodurch dem weiblichen Geschlechte
dieser Colonien' ein Verdienst geschafft, der Fleifs ermuntert,
und weniger Geld aus dem Lande geschickt wird. Sie nehmen
hauptsächlich Masanderanische Baumwolle, die zwar gelber, aber
viel weicher und zäher zu spinnen ist, und jetzt zu 13 Rubel
das Pud gekauft wurde. Die gesponnene Baumwolle aus B o -
cha ra wird, nach der Feinheit und Güte, mit 30 bis 60 Rubel
das Pud bezahlt. Die-Nogaischen Weiber in Astrachan spinnen
jährlich gegen hundert Pud viel feinere, aber stark gedrehte
Baumwolle, wovon das Pud mit 80 his 150 Rubel bezahlt wird.
Unter der gesponnenen Baumwolle, die aus der Bucharey gebracht
wird, kommt zuweilen, doch selten, diejenige blonde oder
bräunliche Baumwolle vor, aus welcher die ungefärbten Nan-
kine fabrizirt werden, und die auch in Stickereyen auf Mousselin
einen sehr angenehmen Effect hat. Man hat mich versichern
wollen, dafs die Blume der Pflanze, welche diese Baumwolle
hervor bringt, blau sey.
Von der F ä r b e r rö the wollen uns die Zollregister glauben
machen, dafs davon nur zwischen 4 und 7000 Pud *) jährlich
*) Nach den Zpllverzeichnissen im Jahre i ? 89» 39^2 P u d ; im Jahre xtfbtK
64.62 P u d ; im Jahre 1791 4992 P u d ; im Jahre 17 9 2 , 7559 Pud» im
Jahre 1793» 6769 Pud. — Aufserdein wird von dem b ey Kislar er-
Pallas R. ir B. B b