Beschaffenheit und Farbe des Haares, zeigte an-diesen Katzen et-
i. was Aufserordentlich.es, weswegen ich eine Abbildung davon
beygefügt habe. Sie sind von mittelmäfsiger Gröfse, haben etwas
dünnere Beine, als gemeine Katzen, auch scheint der Kopf
etwas gegen die Schnautze verlängert zu seyn. Der Schwanz
hält drey Kopflängen. Die Farbe ist am ganzen Körper die einfarbige,
lichtnufsbraune Marderfarbe, am Rücken etwas schwärzlicher,
sonderlich am Kater, unten blässer. Die Kehle ist noch
weifsliclier, und das Weibchen hatte unten am Halse einen
weifsen Fleck. Die Schwärze der Schnautze breitet sich bis um
die Augen aus, und läuft auch mit einer Spitze gegen die Stirn.
Die Ohren, Pfoten und der Schwanz sind ganz schwarz. Das
Haar ist wie bey dem Marder, weniger borstig, als an Katzen,
und das Wollige ist eben so grauweifslich. Die Haare des
Schwanzes sind etwas federartig platt vertheilt. Sonst ist das
ganze Betragen, Geruch und alles von einer Katze; alle aber sind
anfänglich sehr wild gewesen, haben Sich in Kellern und Höhlen
verkrochen, ja selbst eingegraben, und hatten auch jetzt noch
nicht das Gesellige einer zahmen Hauskatze. Ich lasse es dahin
gestellt seyn, ob man sie für eine Bastarterzeugung zu halten
hat?
Von V ö g e ln giebt es im Pensischen viel Auer- und Birkhühner,
sehr viele gemeine und Krikenten, und im Winter, um
die Kornhaufen und Tennen der Dörfer, eine unsägliche Menge
kleiner Saatvögel, besonders Z e i s ig e und St ie g l i t z e . Es
kommen so gar alle Winter Leute von Mo s k a u liieher, welche,
sonderlich in dem der Familie Ma n s u r o f gehörigen Dorfe
K u r i l o f k a , das g Werste von Pensa über die Sura, gleich hinter
dem im Gesichte der SFädt liegenden Dorfe T e r n o f k a seine Lage
hat, viele Tausend Stieglitze fangen und zum Verkaufe nach Moskau
bringen.
An Fi s chen sind die hiesigen Flüsse nicht arm; allein
Merkwürdiges ist darunter nichts, als etwan die F o r e l l e n ,
welche in verschiedenen Bächen, z. B. an steinichten Stellen des
Baches Wi s c h n ä n g a , der in die Usa fällt, bey dem der Familie
G 1 ad k o i gehörigen Dorfe We d e n s k o e , gefunden werden;
ingleichen die in dem jenseit der Sura einfallenden Bache A iwa
befindlichen, bis über drey Spannen langen L a c h s f o r e l l e n .
Von Altertkümern hat die Pensische Statthalterschaft, aufser
einigen alten Verschanzungen, wenig aufzuweisen. Alte Streitäxte
und Streithämmer von Eisen werden Irin und wieder aufgepflügt,
deren ich eine, bey dem Dorfe P o l ä n k i im T s c h em-
ba rsk is chen Kreise, wo eine alte Verschanzung zu sehen ist,
gefundene erhielt, die völlig so, wie die im Wapen der Stadt *)
Mo k s c h a n vorgestellten, aussieht. — Am Ursprünge des Cho-
per , bey dem am Bache Go ro d o k gelegenen Dorfe Ku t s c h u k -
p o r r , soll ein mit einem Walle umgebenes Fundament eines Gebäudes,
nur ungefähr viertehalb Werste vom Dorfe, gelegen
seyn, wo Quadratziegel und allerley zugebrachte Steine gefunden
werden, auch zuweilen mancherley Waffengerätli ausgegraben
worden; rund umher ist eine Menge Tatarischer Grabhügel zu
sehen, und das Gebäude ist vermuthlich ein zu den Grabstätten
*) Siehe die e r s t e P l a t t e oben.