Stämme der N o g a ie r oder sogenannten K u b a n is c h e n T a t a ren
folgen. Dieser Rest der sonst so furchtbaren Mongolisch -
Tatarischen Macht, welche nach T s c h in g i s - C h an Asien und
einen Theil von Europa überzog und beherrschte, ist seit einem
Jahrhunderte, durch widerwärtige Schicksale und eigenes unruhiges
Betragen, so weit herunter gekommen und so zerstreut,
dafs selbiger kaum mehr den Namen einer: Nation verdient. Da
das letzte ihrer Reiche in Europa, das: Astrachanische, von Rufsland
überwältiget Wurde, zogen die Müssen, welche unter dieses
Reich gehört hatten,. in die Wüste., zwischen, dem Kuban und
dem Asowschen'äMeere, und hatten da eine Zeit, lang ihr Wesen,
wurden darnach,, .durch, ihre neuen .Oberherren, die Krymischen
Chane* rin die Steppen am Dnepr, Bug und Dnestr versetzt,
nachmals.', im vorletzten Kriege, da sie auch mit der Krymischen
Oberherrschaft 'unzufrieden waren, j wieder unter Russischen
Schutz'genommen und nach ihren vormaligen Weideplätzen am
Kuban zurück geführt. 'Wegen ihrer beständigen Räubereyen und
Fehden mit den Kalmücken, auf einer und mit den Tscherkes-
sen und der Caucasischen Linie auf der andern Seite wurden endlich
Russische Truppen.gegen sie beordert, und sie 'sollten im Jahre
l 779 unter der Aufsicht des damaligen Generäls S u w a r o f wieder:
nach der Steppe am Dnepr versetzt werden; sie flüchteten
aber zum Theil über den KUban,- und wurden endlich im
Jahre 1788 völlig aus. einander gesprengt, so dafs ein grofser
Theil davon ein Raub der Gebirgvölker wurde. Gleichwohl
trifft man sie im .Gebirge nur selten, als Sclaven an, und es ist
unerklärbär, wo die grofse Menge N o g a ie r , welche die grofse
Steppe vom K u b a n bis fast zum D on und M a n y t s c h und
bis zum K a l aus ostwärts mit ihren Herden durchzog, eigentlich
hingekommen sey. Nur ein kleiner Theil wurde nach der
Steppe zwischen der B e rd a und M o lo s c h n y e W o d y geführt,
wo sie in vollkommener Ruhe und Wohlstände leben; ein noch
geringerer Theil campirt jetzt um die K um a , P o d k um a und
den B e s c lita u , ; und ein anderer Theil hat sich über den Kuban
unter Türkischen Schutz begeben. Viele wurden 'bey der
Eroberung von Anape gefangen nach Taurien geführt-,' und unter
dortige Edelleute vertheilt. Die Hauptstämme derselben,
mit Ausschliefsung der in der Wolgischen Steppe und ; bey
Astrachan zurückgebliebenen Familien, sindifolgende 1: 7
1) Naurus;« ist gröfsten Theils jenseit des Kubans, verblieben.
• . Unter Russischem Schutze wohnen am Beschtau
herum 36 Mursen oder Edle und ungefähr 400 männliche
Köpfe; Der ganze ; Starrim wurde über 2000 Familien
stark geschätzt;-
iL 2) K a s s ä i. Ein T h e il: dieser Ulufs wurde,; mit den i vori-
rigen, ingleichen dem Stamme des Mursen I s lam ' und
A c h lo w , an die Kuma,*zwisfcben die BächeiT-anglik und
P s em u k ü versetzt. Sie zogen aber gröfsten Theils über den
Kuban davon. Ihre Zahl belief sich auf 3000 Familien; j
3) K a s p o la t , davon halten sich innerhalb der Caucasischen
Linie unter - Russischem Schutze 72 Mursen und 4300
Gemeine a u f; 1 j
4) K an ts ch a k» sind bey uns unter 65 Mursen 2500 männliche
Köpfe stark;
E e e 2