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gegen das Vieh schützt, und den Trieb nach den obern Augen
leitet, wo sie. vorzüglich ausschlagen sollen.
Unterhalb Sarepta ist das erste der neuen an der Wolga an-
rei gelegten Dörfer L u t s c h k i , das zweyte, nach der vormaligen
Poststation, T a t i a n o f k a oder Sw e t l o i Jar (blankes Ufer) genannt
worden. Letzteres liegt 12 Werste von Sarepta und hat
den letztem Namen von dem hohen kahlen Ufer, an welchem
es liegt. Die Steppe war jetzt häufig mit weifsen und gelben
Frühtulpen (Tulipa biflora et fylvefiris), theils vermischt, theils
stellenweise mit der einen oder der andern Sorte beblümt. Man
fährt weiter zum Theil längs einem hohen, steilen Ufer, wo auf
der Niedrigung alles von Wasserwilde wimmelte. Sehr oft gehen
in hiesiger Gegend die Landstrafsen ganz am Rande der steil
abgestürzten Graften und Ufer hin, weil dieser Rand im Früli-
linge am ersten trocken wird. Da sich aber jeden Frühling,
durch Frost und Feuchtigkeit, Stücken dieser Ufer ablösen, so
geht auch fast kein Jahr hin , da nicht hier oder dort Leute mit
Pferden und Wagen hinab stürzen sollten. Ein solcher Zufall
begegnete im verwichenen Jahre einem Einwohner von Sarepta;
er hatte aber das gute Glück, mit seinem Pferde lebendig davon
zu kommen, obgleich das Fuhrwerk zertrümmert wurde.
Bis zum neuen Dorfe P o p ow i z k a j a oder R a i g o r o d o k ,
einem unweit der vormaligen Poststation Popowi z l t a angelegten
Dorfe, welches aus Zarizynschen Bürgern, die sich in der
Steppe zerstreut angesetzt hatten, besteht, sind 18 Werste. Von
hier an entfernt man sich von der Wolga über ganz ebene, mit
vielen mäfsigen Grabhügeln bestreuete Steppe, wo aber auch
die Zieselmäuse, wie in dieser Gegend überall, so klein sie auch
hier sind, ansehnliche Erdhaufen hervor gewühlt haben. Westwärts
von hier gegen die Sarpa, soll es auch, etwan 7 Werste
von P o p owi z k a j a , G rab h ü g e l'(K u rg an i) mit Ziegelgewölben
geben, welche die Bauern zu ihren Öfen ausbrechen und abfüh-
ren. Wenn man dieses Leichenfeld verläfst, so kömmt man gegen
J e r s c howa Wa t a g a und N a s o n i s t s c h e f Jar, worauf
jene Fischemiederlage liegt, wieder näher zur Wolga und über
die Pe s t s chana ja Bal lta (Sandgruft). — Hier ist aus dem
Absturze des Ufers vor kurzem ein Hüftknochen von einem Ele-
phanten und einige Elfenbeinzähne aufgelesen worden. — Ein
Kalmuk hat mir auch einen, aus einer andern Gruft der Steppe
genommenen, unvollkommenen Backzahn eines alten Eleplianten
gebracht. Man rechnet bey Jer showa Wa t a g a 7 Werste, und
3 Werste weiter hin ist ein Vorwerk zur Viehzucht von vier
Häusern, auf Na r y s clikin s chen , neüzugetheiltem Lande, angelegt.,
— Die meisten Herrschaften, welche sich längs der Wolga
jetzt Ländereyen haben ertheilen lassen, denken wenig an die
Bevölkerung und Benutzung des Landes, sondern suchen nur
durch eine geringe Anlage ihr Eigenthumsrecht zu behaupten
und die Fischerey zu nutzen.
Ich blieb die Nacht (den lQten) in S o lo tn i k o f s k o i
oder Sa lnik owa (11 W'erste), einem Dorfe, welches bey der
vormals allein gelegenenSolotnikowa Wa t a g a angelegt worden
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