Das eben geschöpfte, krystallhelle WaSser wirft, indem
sich der braune Sand nieder schlägt, eine Menge kleiner Luftblasen,
wie der beste Champagner, sticht auch eben so, bey
einem angenehm säuerlichen Geschmacke, auf der Zunge und
stöfst bald und stark in die Nase. Es ist so luftreich, dafs damit
gefüllte und gut verstopfte Flaschen, schon beym Hinauftragen
auf die Höhe, wo man sich zu lagern pflegt, zerspringen.
Einen grofsen Theil dieser Luftsäure, womit es übersättiget ist,
verliert zwar dieses Wasser so gleich; es bleibt aber, wenn man
es abstehen läfst und dann in starken Flaschen oder dichten
Fäfschen wohl verstopft oder gar verpicht, noch immer luftreich
genug, vollkommen so stark, wie das beste Selterwasser, pufFt,
wenn man den Stöpsel abnimmt, bleibt klar und frisch, und
trübt sich nicht eher von der bey sich habenden Magnesia, bis
man es kocht. Ich habe das mitgenommene zum Thee vollkommen
schmackhaft befunden und nach dem Kochen nur diese
kleine Trübung bemerkt.
Die Hand empfindet im Quelle keine merkliche Kälte, vielmehr
scheint, bey kalter Morgenluft, in einigen Adern das
Wasser wie laulich zu seyn. Aber beym Trinken , und besonders
wenn die Sonnenhitze die Ausdünstung und dadurch entstehende
Abkühlung befördert, scheint es kalt, und trinkt mau
davon bey erhitztem Körper, so fällt es wie Eis in den Magen.
Das Thermometer zeigt im Wasser eine Temperatur von etwan
zehn Graden (Reaum.) , wenn die Atmosphäre sechzehn anzeigte.
Mit allen Arten von Wein braust und schmeckt es wie Selterwasser.
Man kann, ohne Widerwillen und Schaden, so viel davon
trinken, als man will, und nur wenigen Personen ist es zuwider,
besonders solchen, die einen alcalescirenden Magen und
Hang zu Säuren, oder Bandwürmer bey sich haben. Es geht
leicht und schnell durch den Urin ab, macht auch mehrentheils
gelinde Öffnung oder gar einen losen Leib; erquickt und stärkt
aber nichts desto weniger merklich, und hat bey vielen kranken
und schwächlichen Personen sich zum Bewundern wirksam gezeigt.
Am meisten ist ns heilsam, in Hämorrhoidal-Obstructionen,
alten Fieberresten und davon herrührenden chronischen Zufällen,
verstopfter monatlicher Reinigung und solchem Übelbefinden
und Schwäche, welche oft die Vorboten von Krankheiten
sind; ja es wird gewifs bey unzähligen Krankheiten dienlich
befunden werden, wenn es erst mehr in Ru f und Gebrauch
kommt.
Die Bestandtheile dieses Wassers betreffend, so scheint es
hauptsächlich der mit Kalk und Magnesia gesättigten Luftsäure
und den aufgelösten Salzen seine Kräfte zu verdanken. Wenn
man es auf das Feuer setzt, so siedet es, bey der geringsten
Erwärmung mit grofser Unruhe auf und fängt so gleich an sich
zu trüben und einen weifsen Bodensatz fallen zu lassen. Von
sehszehn Pfund Wasser betrug das trockene Evaporationssediment
zwey Drachmen und einen Scrupel. — Ein Zusatz von
Potaschlauge verursacht, bey starkem Aufbrausen und Sprudeln,
augenblicklich eine dicke, milchweifse Wolke, die sich langsam
zu Boden setzt, und bey wiederholtem Zusatze immer wieder
mit neuem Brausen zeigt. — Die Blutlauge macht ebenfalls
einen häufigen weifsen Niederschlag und trübt das Wasser. —