bis 18 Faden. Steine, die man hinein wirft, fallen fast drey
Secunden. Im Grunde schien nicht völlig eine Arschine tief
Wasser, aus welchem die Gewichte warm herauf harnen, und
welches ebenfalls schweflicht ist; wie denn aus dem Abgrunde
ein starher Schwefellebergeruch hervor geht. Dessen ungeachtet
nisten und überwintern in diesem warmen Abgrunde die wilden
Tauben, deren wir auch einige, durch die hineingeworfenen
Steine in Bewegung brachten. Die meisten waren zu Felde
geflogen, und als wir uns von dem Schlunde entfernten, flog
ein ganzer Flug gegen denselben, schwang sich einige Mal im
Kreise hemm und stürzte sich dann auf einmal in den Schlund.
Wenn man sich dem Rande desselben liegend nähert, so kann
man das Wasser im Grunde und zwey sehr grofse Höhlen sehen,
davon die eine gegen die vertiefte Mitte des grofsen Berges, die
andere aber gegen den Vorberg gerichtet ist. Zwischen den
Steinlagen sind viele Klüfte, in welchen die Tauben nisten. An
der Seite des Berges ist über Tage die abgerissene Felsenwand
über dem Abgrunde viele Faden hoch ganz steil und grausend
anzusehen. Der Kalkstein ist weifslichgrau, dicht, aber stark zerklüftet.
Einige Strauchbäume, Rosensträuche und Hedysarum argen-
leum wachsen am Rande, und längs dem Berge Centaurea orientalis
häufig. Aufserdem bemerkte ich an dem ganzen Berge hin die Überreste
von folgenden eine warme Lage liebenden Pflanzen ;
Rosa pimpinellifolia, Asphodelus luteus,
Rhamnus lycioides, theils auf- Euphorbia,
recht, theils fächerförmig
ausgebreitet,
Inula ■ ensifolia,
Euphrasia lutea noch blühend,
Teucrium Chamaedrys,
— Chamaepithys,
Cornus mas,
Sedum Telephium,
— hispau icuni,
— vermiculatum,
Aster attiçus,
Chrysocome Linosyris,
— biflora,
Cistus Fumana,
— Helianthemum,
Alcea ßcifolia,
Parietaria judaica,
Cachrys Libanotis,
Bupleurum angustifolium,
Scabiosa ochroleuca,
Nepeta ucranica,
Campanula sibirica,
Solanum Dulcamara,
Physalis Alkekengi,
Thymus Zygis,
Valeriana major,
Centaurea montana,
Asclepias nigra,
Crambe maritirnae affinis,
Adianthum Ruta mwrar. u. S. w.
Bey flüchtiger Untersuchung des Schwefelwassers dieser
heifsen Bäder am Me t schukaberge habe ich folgendes bemerkt.
Ihr weit umher zu spürender Schwefelgeruch, der häufig abgesetzte,
schneeweise und krystallinische Badetuf, und die in den Furchen
des abrinnenden Wassers abgesetzten Schwefelblumen lassen schon
im Groben dessen hauptsächlichste Bestandtheile muthmafsen. —
Die Hitze des Wassers, ob es gleich muthmafslich die ganze
Länge des Tufsteinrückens durchlaufen hat, ist bey der äufser-
sten Quelle der Hand unerträglich, und treibt das Quecksilber
im Thermometer auf 571 Grad Reaum. (162°. Farenli.) hinauf.
Das-häufige kalkige Sediment des Wassers ist Anfangs und bleibt
ziemlich lange so weich wie ein Brey, in welchem Zustande es
die Tscherltessen und andere zum Weifsen ihrer Häuser
Pacuas R. ir B. X x