wenn ilin A l i - Mu r a t - Chan in seine Länder wieder einsetzte,
50,000 Rupeen und 2000 Batman * ) Seide an ihn zu bezahlen,
A l i - M u r at - C h an so wohl dadurch, als durch das stolze Betragen
S y l f i g a r - Chans bewogen, befahl diesen so gleich hinzurichten
und setzte über seine Provinz den A l i - C h a n zum
Beherrscher ein. H i d a e t -C h a n wurde unter einer Bedeckung
von 5000 Mann wieder nach Gi lan zurück geschickt und zum
Chan eingesetzt, soll aber sein Versprechen, bey den nachfolgenden
Veränderungen und Unruhen, nicht erfüllt haben.
Alle Chane der Landschaft Ad e r b id s h a n , der von
C h o i , von T a u r i s , von Ma r a g a i , von Rumi und von Scha-
gagi unterwarfen sich dem siegreichen A l i -M u r a t - C h a n
und gaben ihm Geifseln, so dafs er als Herr des ganzen nordwestlichen
Theils von Persien nach Ispahan zurück kehrte. Indessen
beschlofs Sadul i - Chan, über das Glück seines Stiefsohnes
unruhig, eine Kriegsmacht von etwan 8000 Mann, unter
Anführung seines ältesten Sohnes A l in a -Ch a n nach Jesd, in die
Gegend von Ispahan zu schicken, um diesen Ort in Unterthänig-
keit zu erhalten, und zu verhindern, dafs A l i -M u r a t - C h a n
nicht Meister davon würde. Dieser fertigte, auf erhaltene Nachricht
davon, auch seiner Seits Truppen dahin ab, die aber
A l i n a - C h a n gleich bey dem ersten Ansätze in die Flucht
schlug und so schnell verfolgte, dafs auch A l i -M u r a t - C h a n
sich aus I spahan nach Hamadan flüchten mufste. Allein er
sammelte bald seine Truppen und trieb A l i n a - C h a n eben so
schnell wieder aus Ispahan.
Nach dieser Begebenheit nahm A l i -M u r a t s Glück von
Tage zu Tage zu. Er unterwarf sich alle um Ispahan gelegene
Städte, und ward nun nicht allein den kleinen Beherrschern der
Provinzen, sondern selbst den Erbeii K e r im - C h a n s furchtbar.
Mit dem Ausgange des 178osten Jahres machte er endlich
Anstalten, die gewesene Residenz des Wä k i l , Schi r a s zu belagern.
Weil aber dieser Ort gegen alle Angriffe äufserst befestigt,
mit einer starken Artillerie und ausgesuchten Garnison
versehen war, so waren alle Versuche,! denselben durch Sturm
zu erobern, fruchtlos, und er sähe sich gezwungen dié Belagerung
in eine strenge Blockade zu verwandeln, und die Übergabe
durch den Hunger zu erzwingen. Diese Blockade hielt die eingeschlossene
Garnison ein ganzes Jahr mit äufserster Hartnäckigkeit
aus, und obgleich die Noth zuletzt so :grofs ward, dafs
schon alles Lastvieh, Pferde, Esel und so gar Hunde aufgezehrt
waren, so wollten doch die Belagerten lieber das Äufserste dulr
den, als sich einem' Überwinder ergeben, dessen Grausamkeit
sie zu fürchten Ursach hatten. Endlich gelangte A l i -M u r a t -
Chan, durch e in ' geheimes Verständnifs mit einem gewissen
Wa l i arnet Chan, der aus Schahischem Geblüte und als Gei-
fsel bey K e r im-C h a n s Nachfolgern gehalten war, zu seinem
Zwecke. Diesfer verschwor sich mit einigen andern, öffnete zur
Nachtzeit den Belagerern jein Thor, und überlieferte dadurch
die Stadt im Anfänge des Märzmonats 1782. Alles was in der
Stadt der Hunger verschont hatte, frafs jetzt das Schwert.
P a l l a s R. n B. H h