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Obige Summen zusammen genommen, bringt der Fischfang
der Astrachanischen und Caspischen Gewässer, nur allein
an Störfischen verschiedener Art, eine jährliche Summe von
1 >868,480 Kübel, nach dortigen Preisen ein. Man kann daraus
schliefsen, in was für einer unermefslichen Menge diese rogenreichen
Hauptfische in den Tiefen des Caspischen Meeres erzeuget
werden, die gegen die Mündungen der Ströme hinauf
steigen , und deren Abnahme noch im geringsten nicht zu bemerken
ist. Den Überflufs derselben kann man besonders an
demjenigen abnehmen, was mir von der Fischerey zu Sallian in
Persien von Augenzeugen erzählet worden ist. Die oben genannten
Unternehmer haben daselbst, weil bekanntlich die Perser
keine Störe essen, den Strom von dem Derbentischen Chane
Schi ch a l l, einem Sohne von Fe th al i Chan, für eine jährliche
Summe gepachtet, die in den letzten Jahren auf 25000 Rubel
gesteigert worden. Wenn der rechte Zug der Fische ist, so
werden an dem Fischwehre, welches man durch den Flufs gezogen
hat, in einem Tage zuweilen 15000 Fische, von dem Stör-
geschlechte, mit Haken heraus gezogen. Ja wenn, wegen vorfallender
Hindernisse, etwan einen Tag nicht gearbeitet werden
kann, so sollen sich die Fische gegen das Wehr so zusammen
drängen, dafs sie sich in den vier Arschinen (28 Englische Fufs)
tiefen, und 60 Faden breiten Flusse vom Grunde bis an die
Oberfläche des Wassers über einander schichten und mit den
Rücken über dem Wasser hervor ragen. Der Persische, erst
seit wenigen Jahren durch die Eigenthümer gangbar gemachte
Fischfang, der mit der Pachtsumme gegen 80,000 Rubel Ausgabe
verursacht, soll über .200,000 Rubel einbringen, und würde
noch einträglicher seyn, wenn man nicht von der überschwänk-
lichen Menge Fische grofsen Theils nur den Caviar und die Leimblase
nähme, den Fisch aber wieder in die See werfen müfste,
weil nicht alles zu Gut gemacht werden kann.
Aufser dem oben ausführlich angegebenen Ertrage der Stör-
fischerey, kann man das Product der hiesigen Fischereyen an
geringem Sorten, zum Beyspiel, Karpfen (Ssasani ) , Sandarten
(Su da k i ) , Walsen (S omi ) , noch wohl auf eine halbe Million
rechnen, die theils für die Fische selbst, theils für das
daraus gesottene Fett einkommen. Überdem müfs auch noch
dér Robbenschlag in der Caspischen See unter die hiesigen Nahrungszweige
dieser Art mit gerechnet werden.
Das edelste und theuerste Product der Störfischerey ist
die aus den gereinigten : Schwimmblasen dieser Fische bereitete
Hausenblase oder der Fischleim , dessen Exportation über
St. Petersburg hauptsächlich durch’ die Engländer geschiehet,
welche davon eine grofse Menge in ihren Bier- und Porter braue-
reyen, so wie die Spanier,. Portugiesen, Holländer und Franzosen,
die diese Waare von den Engländern erhalten, zum Abklären
ihrer Weine verbrauchen. Nach einer gedruckten Exporta-
tionsliste, welche die Englische Factorey in St. Petersburg über
die Jahre 1753 bis 1792 hat drucken lassen, sind in diesen Jahren
bis 1768 zwischen ein und 2000, von 1769 bis 1736 zwey
bis 3000, in den letzten Jahren aber gemeiniglich über 400°>
und im Jahre 1788 so gar 6&50 Pud Hausenblase in Englischen
SchifFen ausgeführet worden. Die Ausfuhre nach andern Ländern