kommt der Indigo Von L a h o r häufig nach Persien, und nun
so gar von daher nach Astrachan,: zu 60 bis 80 Rubel das Pud.
Und ob er wohl dem Ansehen nach schlechter scheint, als der
Americanische beste, und nur der Mittelsorte gleicht, so soll er
doch, wie erfahrne Färber versichern, an Güte besser seyn, und
wenn man die Küpe länger stehen läfst, doppelt so viel Farbe
geben. — Ausländischer Sammet, Atlafs, ausländische Laken,
Plüsch, Leinwand verschiedener Art, folgen in der Quantität.
An Laken mag die Ausfuhre wohl an 150,000 Rubel betragen,
an Sammet vielleicht 15 bis 20,0005 die übrigen Artikel zusammen
können keinen Werth von 40,000 Rubel ausmachen. Juchten
können wohl zwischen 10 und 15,000 Rubel in der Bilanz
betragen. Zucker von verschiedenen Arten, wird für mehr, als
20,000 Rubel ausgeführt. Noch weniger wird an GoldstofF, Ca-
melott, Taffet, Papier, kleinen Spiegeln, kleinen Eisen- und
Kupferwaaren und Gewürzen verschickt. Gufs- und Stangeneisen
würden ein sehr guter Artikel seyn, um so mehr, da es ein
inländisches Product ist; allein da auf Ansuchen des' Zaren von
Georgien He ra kl e e , im Jahre 1789 eine Erlaubnifs ertheilt worden
ist, vier Jahre nach einander für dessen Commissionär, dem
Armenianer T a r umo f , 4°>°°o Pud Eisen ohne Zoll ausführen
zu dürfen, so sind die übrigen Kaufleute mit jenem Preis zu
halten nicht im Stande, da der Ausfuhrzoll 60 Kopeken auf das
Pud beträgt, und können also kein Eisen mit Vortheil gebrauchen.
—
Da nun dergestalt die Handelsbilanz mit Persien ganz
wieder uns ist, so wäre zu untersuchen, auf was für eine
Weise man diesen Handel wo nicht für das Reich vortheilhaft,
doch weniger nachtheilig machen könnte, wozu meinem Bedün-
ken nach noch wohl Mittel wären.
Da gegenwärtig alle ausgehende fremde Waären zollfrey,
und nur die im Lande producirten zollbar sind, so beträgt der
ausgehende Zoll, weil von letztem wenig, und mehrentheils nur
Sachen von geringem Werthe ausgeführt werden, jährlich nicht
viel über zehn tausend Rubel, eine für die Casse so unbeträchtliche
Summe, dafs sie zum Vortheil des Handels leicht ganz] aufgeopfert
werden könnte. Diese Aufopferung aber wäre noch
nicht hinreichend, wenn man auch die Ausfuhre des Eisens zugleich
frey geben, und kein monopolisirendes Vorrecht, gleich
dem oben erwähnten, irgend jemand zugestehen wollte. Unsere
Astrachanischen Kaufleute sind in Concurrenz mit Englischen
und Französischen Factoreyen, die den Persianern alle Europäische
Waaren, deren sie bedürftig sind, im Überflüsse zu den
billigsten Preisen zuführen. — Obgleich der Landtransport über
Aleppo kostbar ist, so zahlen sie dagegen weniger Zoll, nämlich
in Smyrna 5 und in Erzerum 10 pro Cent. Dagegen hat der
Russische Kaufmann, aufser dem See- und Landtransporte und
dem Verluste durch den willkührlichen Cours, noch bey der
Einführe in Rufsland, für alle ausländische Waaren, worin die
Hauptmasse des Exports besteht, 25 Procent Zoll zu zahlen.
Soll er nun in Persien, gegen die Kaufleute anderer Europäischen
Nationen, die daher die beste Seide ziehen, Preis halten,
oder eigentlich durch niedrige Preise den Handel an sich ziehen,
so mufs ihm der in den Baltischen Häfen entrichtete Zoll