dunkelbraun von Haaren *). Sie scheinen uralte Einwohner des
nordwestlichen Theils des Caucasus zu seyn und sich weiter
ausgebreitet zu haben, ehe sie von den Tscherkessen in das Gebirge
zusammen gedrängt "und durch stetes Morden aus einer
zahlreichen Nation zusammen geschmolzen sind. Ihre ganz
fremde Sprache hat, wie aus dem W ö r t e r b u c h e a l le r S p r a ch
e n zu ersehen ist (wenige Tscherkessische Wörter ausgenommen)
, mit keiner bekannten Europäischen und Asiatischen
Sprache die geringste Ähnlichkeit und ist in der Gegend jenseit
des Gebirges, wo andere Abassinische Stämme der grofsen
A b a s a , längs der Küste des schwarzen Meeres, bis I s k u r iä
oder das Dioscurias der Alten, wohnen, mit einiger Abänderung
des Dialects üblich. Schon in alten Zeiten scheinen sie ein
raubsüchtiges Volk gewesen zu seyn, und vermuthlich sind es
eben diese, welche nach S t r a b o ’ s Berichte, in diesen Gegenden
Seeräuberey trieben.
I I I . Die kriegerische Nation der T s c h e r k e s s e n wohnt
mehr in den Vorgebirgen des Caucasus, und breitet sich bis in
die benachbarte schöne Ebene aus, von wo sie die altern Bewohner
verdrängt und den gröfsern Theil davon sich unterthan
A b s n e ist 5er Nationalname-, A b a s a 5 er Tatarische, Tscherkessische
■ und Russische un5 A b c h a s e t i 5er Georgianische Name 5ieses Volks.
Die sechs Stämme ( A l t e k e s e k ) wer5en von 5 en T s c h e r k e s s e n
Tapanta genannt. Den übrigen geben sie 5en Namen K u s c h - h a s ip
( jenseit 5es Gebirges gelegene). Mingrelien un5 Odischi nennen die
Abassen und Tscherkessen D o l , und Georgien G u r g i r .
gemacht hat. Sie sind eine Art von Rittern, die ein vollkommenes
Feodalsystem unter sich und gegen ihre Untertha-
nen beobachten, wie es die Deutschen Ritter vormals in Preu-
fsen und Liefland mit noch gröfserer Strenge und Unmenschlichkeit
eingeführt haben. Aus diesem Gesichtspuncte betrachtet,
und vorausgesetzt, dafs die Fürsten und der Adel allein
die Nation ausmachen, dafs ihre Unterthanen fast alle durch
Krieg unterjochte Sclaven anderer Nationen sind, die die Sprache
ihrer Herren angenommen haben, und als solche gelinde genug
behandelt werden, und dafs ein freyes, tapferes Rittergeschlecht
alles fremde Joch nicht anders, als mit dem gröfsten Widerwillen
ertragen kann, wird man von ihrer aristocratischen Verfassung
, und von ihren beständigen Kriegen und Widersetzlichkeiten,
zuerst gegen die Krymischen Chane und nunmehr gegen Rufsland,
mit mehr Nachsicht urtheilen. Ein Glück ist es, dafs
ihre innem Fehden und die unter vielen uneinigen kleinen Fürsten
zertheilte Macht dieses heldenmäfsigen Volkes, dasselbe
minder gefährlich macht; und zu wünschen wäre es, dafs man
sie, ohne Beeinträchtigung ihrer Tapferkeit und ihres Helden-
muthes, zu guten Vasallen machen und etwas zur Ordnung gewöhnen
könnte, in welchem Falle gewifs keine entschlofsnere,
fürchterlichere leichte Cavallerie jemals auf das Schlachtfeld
möchte gebracht worden seyn.
Derjenige Theil dieser Nation, welcher uns am meisten angeht,
weil er um und an der Caucasischen Linie wohnt und beständig
seit Besetzung dieser Grenze, bald friedlichen Verkehr,
bald blutige Fehden mit Rufslaud gehabt hat, jetzt aber durchaus