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b ü n g d e
W e i n g ä ]
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T s c h e r e
p a c h a .
Dein Färber wird, für jedes Pud Baumwollengarn, 25 bis
36 Rubel;für, Materialien und Färberlohn gezahlt,, und:,er giebt
auf das Pud, drev bis sechs Pfund mehr zurück* als so viel die
Baumwolle-in der Farbe ^gewinnet.
Auf 1 Pud Baumwolle rechnet der Färber vier Pfund
Alaun, 15 Pfund Beige, 58 Pfund Fischfett, l 'Pud Kalakar und
1 Pud Färberröthe. [Mit zwey-Farbekesseln,-welche für:Beige
und Rothe dienen und; über, einein Feuer stehen,, und mit 4
grofsen Kalakartöpfen, ■ kann man jährlich, über 500 Pud Baumwolle
färbfen; wohl gemerkt,' dafs die Arbeit im Winter nicht
kann fortgesetzt;] werden. und auch bey Regenwetler unterbrochen;
'wird. > . , 1
1- ;■ Der seit;.Kais er P e t e r dem Grof s en in Astrachan gestiftete
We in b a u nimmt, ungeachtet die, Gegend und der Boden
dazu nicht sehr günstig sind, immer mehr zu, und wird
schon nicht mehr allein wegen der Früchte, ' die in besondern,
auf Ketten hängenden Kasten, in kleinen Tonnen mit roher
Hirse eingepackt, so wohl an den .Hof, als auch zum Verkaufe
in den Residenzen, mit Gewinnst verführt werden, sondern auch
zum Weinkeltern gebauet. Die von der Krone vormals unterhaltenen
Weingärten, sind nunmehr an die Meistbietenden verkauft,
und der Weinbau hat dadurch und durch die wichtige Anlage
des ehemaligen Gouverneurs, nachmals Senateurs N i k i t a Afa-
n a s s i ewi t s c h Bel i e t o f , einen neuen Schwung bekommen.
Diese neue Anlage,' welche auf einer eingedeichten Insel,
J s che rep aclia genannt, befindlichist, besuchteich den 2isten
August, in Gesellschaft des dermaligen Herrn Gouverneurs, Generalmajors
'Sk a r shinsk y . — Man fahrt dahin längs dem
Ku tum, einem bey-Astrachan von der Wolga abgehenden und
mit einer Brücke versehenen Querarme, und die dem Herrn von
B e k e t o f zugehörige Insel wird durch den neuen Ku tum,
einen kleinen Nebenarm Ts che r epa cha (Schildkröte) genannt,
und durch die grofse B o l da, in weicheisich der neue und alte
K u t um gemeinschaftlich endiget, formiret. Ein grofser Theil dieser
Insel, welche einige; erhabene Rücken hat, ist durch dazwischen
angelegte Dämme eingedeicht und trocken gemacht worden;
noch aber ist ein sehr grofser, seichter Wasserbusen übrig,
der mit der B o l da zusammen hängt. Der Eigenthünier hat eine
sehr gühstige Gelegenheit gehabt, die Anlage der Dämme durch
die im vorletzten Kriege gefangenen, und an die Wolga verlegten
Türken, sehr wohlfeil zu bewerkstelligen. Durch diese
wichtige Arbeit sind dem Wasser fast 8°o Dessätinen Land abgewonnen
worden, und das vorher schon vorhandene trockene
Land beträgt ungefähr 700 Dessätinen. — Es sind darauf zwey
Dörfer N a t s c h a l ow o oder Be k e t o f k a , und Tuma angelegt,
die zusammen 200 männliche, ganz zu herrschaftlichen Arbeiten
unterhaltene Seelen enthalten. Bey ersterm sind die von Ziegeln
erbauten, herrschaftlichen Gebäude befindlich; nämlich,
eine wohlgezierte, auf dem höchsten Hügel erbauete Kirche, unter
welcher der Eigenthümer ein Gewölbe, zum Familienbegräbnisse
gestiftet hat; an der Nordseite derselben, an einem Absätze