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nb e r de r
v o rm a l i g
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s ta n d
d i e s e r
G e g e n d .
vormals eine kleine Colonie an g e le t, die aber in den letzten
Tsclierkessisclien Unruhen, durch einen Überfall vernichtet worden
ist.
Von Ka la l y an wird die Gegend um die Redoute
W e r chna - J e g or ly zk a ja (22 Werste) etwas hüglicht, mit abwechselnden
Gründen, und dieses dauert von gedachter am Je-
g o r l y k gelegenen Redoute, die auch L e tn i z k a j a genannt
wird, bis zum trockenen Bache Ra s s y p n a j a und einem weiter
hin folgenden trockenen Grunde, an dessen Abhange Teucrimn
Chamaepithys noch sehr frisch blühte. In dieser Gegend entspringen
westlich, in nicht gar grofser Entfernung, die verschiedenen
Bachgerinne, welche den Jei ausmachen. — Weiter
folgt abermals ebene Steppe, bis zur Redoute P e s t s c h a n y e
Ko p a n i (Sandbrunnen) oder P e s t s c h an o k o lo d e sn a j a (13
Werste), wo in einem trockenen, zum Rassypnajabache das
Schneewasser abführenden Grunde Brunnen gegraben sind, die
aber auch nicht das beste Wasser geben, weil hier ebenfalls die
feine Schlammerde in geringer Tiefe liegt, die an der Luft mit
Salz auswittert und die Wasseradern überall brack macht.
Diese Unterlage einer sonst fruchtbar scheinenden und
wohlberaseten Ebene scheint in der That ein Seeschlamm zu
seyn. Da aber die gleichförmige Ebene hier, noch höher, als
die Niedrigung des Manytsch liegt und nicht so kahl, wie die
Gaspische von der See sonst bedeckte Steppe, sondern mit fetter
schwarzer Erde dick überdeckt und rasig ist: so kann ich
mir diesen Unterschied nicht anders erklären, als wenn ich annehme,
dafs diese Ebene ein unermefslicher Schilfmorast des
alten Seestrandes, um die damaligen Mündungen des Kuban,
oder auch solche von der ' See wechselsweise überschwemmten
Niedrigungen, wie die am Caspischen Meere erwähnten, gewesen
sey, unter deren Oberfläche der mit Salz geschwängerte
Schlamm, bey Ablaufe der See, nachgeblieben, die Oberfläche
selbst aber, durch Verwesung der wuchernden Schilf- und Pflanzenmasse,
die dicke Lage von schwarzer Erde hervor gebracht
hat. In der That sieht auch diese schwarze Oberlage mehr
einer Seemoorerde, als dem in Wäldern erzeugten Mulm ähnlich,
und von vormaliger Waldung ist hier weit und breit nicht
die geringste Spur vorhanden. Die Steppe wird auch am Jei
herunter immer salzhafter, und es finden sich da hin und wieder
solche mit Salz geschwängerte Kesselgründe, dergleichen
bey der Caspischen Steppe erwähnt worden sind. Dafs aber die
Oberfläche hier nicht so salzhaft und öde, als auf jetzt genannter
Steppe geblieben, scheint daher zu rühren, dafs:
1) wegen der! gleichförmigen Haltung des Landes, die See
bey ihrem Sinken, ohne Nachlafs rein ablaufen konnte;
2) wegen eben dieser Haltung, die Oberfläche durch
Schnee und Regenwasser nach und nach gewaschen
und abgesüfst worden und nur in der tiefem Unterlage
Salztheile zurückgeblieben sind. Hingegen haben die
Unebenheiten und Sandbänke der Caspischen Steppe das
Seewasser in grofsen Kesseln zurück, und bey dessen
Abdünstung das Salz davon bis jetzt, auf ihrem Thonspiegel,
bey einander gehalten; daher auch die Vegetation,
welche die aus dem niedrigen Niveau der dortigen
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