abwärts in die Wolga abgelassen. Eine Menge gerader Eiclien
wird aufsërdéln zu Zimmer- Schirr- und1 Brennholz ohne Schonung
gehauen ^ grofsen Theils mit unsäglichem Holzverluste in 2
Bohlen gespalten, zum Theil in Spähe'gehauen, und solche Bohlen
werden, zu einem halben Rubel das Stück, häufig' zu Markte
geführt, wÖ-ièh EielienstänUUe vier bis fünf Baden lang und drey
oder mehr Spaniieu im Durchmesser feil gofcohr» habe. !
■ Aufser der edlen E ic h e 1 hat diese Statthalterschaft häufige
und zum Theil sehr starke L in d e n , deren Blütlien der hiesige,
häufig erzeugte Honig hauptsächlich seine Güte zu verdanken hat:
Der reehte LindenhdUig (L ip e z )'v der eine grünliche Farbe und
den 'angenehmsten Gefechniack hat, wird (besonders, ‘gleich nachdem
dié Lirfden geblüht haben, ausgeschnitten.
Auch-an B irk e n fehlt es liier nicht-, und das Öhl ilirer M'ei-
fsêii Rinde !(;Degót}',welches zum Juchten und andern 'Lederwerke,
auch als ein den Würmern widerstehender Balsam auf Wunden
der Tliiere gebraucht w ird, kommt in Pensa häufig m Markte,
und wird weiter verführt.
Die übrige Holzung besteht mehrentheils aus denen in nördlich
em Gegenden Rufslands gewöhnlichen L au b h o tza rten . N a d e lh
o lz hat diêPensische Statthalterschaft hauptsächlich nur in den jen-
seit der S u r a etwas weiter abgelegenen, oft sandigen Gegenden*).
Wilde Fruchtbäume sind hier nicht zu Hause. Die - strauchende
Weichselkirsche (Cerasus pumilä) wird nur in den südlichsten
Steppen, an den Grenzen der Saratofschen Statthalterschaft und
■ ) S. den e r s t e n T h e i l meiner ältcrh R e i s e n . S. 80.
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im K e r e n s k is oben Bezirke-gefunden,-dessen Wapen auch ein
Paar fruchttragende Kirschzweige-int silbernen Felde enthalt...
Von wilden Beeren -siebt -es hier Brombeeren, Himbeeren,
schwarze Johannisbeeren-, Kranichsbeeren,' -Trunkeibeeren, Preiselbeeren,
und dreyeiiey Arten wildwachsender Erdbeeren, nämlich
die grofse, weifsliehe Walderdbeere , welche im Lfralischen
.Gebürge so gemein ist;. und zweyerley Eelderdbéeren, déren miné
früher reift, die andere am-liebsten um alte Baumsföckfe. wächst.
__ gonst ist von, seltenen Pflanzen in dies.erjStatthaltersehaft nicht
viel, aufzutreiben. Die kalten Wäldern und Morästen jenseitder
Sura wachsende 2^-wergbirke. (Betylcunana,), Daphne meze-
rewn, und der nördlicher in RufsjLaüd nicht bekannte Mhs-tel, dén
man hier; auf Lindeiii.antrifFt, sind vielleicht das.merktVürdigste.
’ Won Obstbäumen halten hier nur Äpföl Und-saure Kirschen,
oder 'sogenannte Morellen,- im Freyen aus; Birnen, Pflaumen,
und ,-süfse Kirschen mufs m an ,w ie in Moskau, bedecken, wenn
sie,im Winter nicht Gefahr laufen sollen. -
D e r -S u ra flu fs ,w e lch e r aus den hohen bergigen- Gegenden.
im Saratofschen, nahe an der W o lg a ', bey dem Dorfe S u i lt
a , seinen Ursprung nimmt, und in einer der letztem gerade entgegen
gesetzten Richtung, durch die. Mitte der Statthalterschaft
auf - 239 Werste nordwärts .(liefst und oben bey dem Städtchen
W a s s i l - S u r s k in die Wo l g a fällt, ist -von Pens a an, und
noch wohl höher, ein beträchtlicher schiffbarer Flufs-, der bey
hohem Wasser, ■ welches um den toten oder; ïaten.April einzutreten
und etwan vier Tage anzuhalten pflegt., weit und breit seine: Nie-
drigung. überschwemmt und eine . schnelle Strömung hat. Er
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