See bedeckten und grofsen Theils verzehrten Salzstock, die zwey
Sandstriche aber für Sandbänke halten, welche gegen diesen
Salzstock von beyden Seiten angeschwemmt worden, da sie
selbst eine Menge Salzgründe und salzige Quellen zeigen. . -—■
Wenn einer, wie mir versichert worden, unter der Kaiserinn Elisabeth
Regierung angestellten Nivellirung des Eltonsees zu trauen
ist, welche zur Absicht hatte, zur Erleichterung des Salztransportes,
einen Canal aus der Wolga nach diesem See hin zu graben,
so liegt derselbe und die ganze salzige Steppe viel niedriger,
als der gewöhnliche Wasserpafs der Wolga. Und so könnte
man auch diese Austiefung, zwischen den beyden. Sandstrichen,
für das Tiefste des alten Seebettes halten, in welchem sich, von
dem eingefangenen Seewasser, durch Ausdünstung, das Salz am
meisten angehäuft hat. Alsdenn wäre es auch leicht die so nahe
liegenden Wasseradern der Sandwüste zu erklären, die vermuth-
lich auch von deren niedrige Lage herzuleiten seyn möchten.
Den 15ben May verliefs ich die Brunnen am Chonggor .
Der Wegweiser vermeinte, um gerades Wege's auf Ts chap-
t s cha t s chi zu gehen und an Wasser keinen Mangel zu leiden,
müsse man den Salzstrich verlassen und den Marsch zuerst
WNW. in den westlichen Sandstrich richten.
Die sandhafte Steppe hatte anfangs hin und wieder tiefe
Gründe, die sich gemeiniglich von Westen nach Osten ziehen
und wohl begrünt waren. Ein besonderes, im Sande mit den
Wurzeln umher kriechendes Blasengras, und ein sehr selten vorkommender,
weifser Asphodelus, waren hier merkwürdig. Unter
den gemeinen Steppenpflanzen blühte nun Cheiranthus monbanus
und Anbirrhinum fragrans vorzüglich schön. Auch fingen nunmehr
Achillea tomenbosa, Tragopogon orienbale und Anbliemis mil-
lefoliaba an Blüthen zu zeigen. . In den Gründen konnte man
Wasser vermuthen, die Gegenwart aber der Salsola prosbraba und
des grauen Seewermuth.es liefs nur brache Quellen muthmafsen;
wie sich denn die Nomaden nach diesen Kräutern besonders, bey
Grabung eines Brunnens, richten. Nach einigen Wersten passir-
ten wir verschiedene trockene Salzpfützen und eine, die noch
Wasser hielt. Dann ward die Steppe eben und reich an grofsen
Schiefsschlangen und Eidechsen. Nach etwan 12 Wersten lenkten
wir mehr westwärts gegen eine Sandhügelstrecke ein, deren
wir schon mehrere nordwestlich ziehende von fern gesehen hatten.
Wir fanden da auf den höhern Puncten mehrere Wassergruben,
aber nur in einer tief gelegenen war Wasser zu erreichen,
und dieses war brack. Der Torlokstrauch war liier fast
in Blüthe. *
Nach einiger Rastung der Pferde, wegen der unerträglichen
Sonnenhitze, setzten wir unsern Weg im Schritte fort, kamen
über einige längliche Sandplätze und nach ungefähr vier
Wersten an einen weit umher sichtbaren Sandhügel, welchen
wir, wegen des ganz oben auf demselben befindlichen guten
Brunnens, für den eigentlichen, wegen dieser Naturseltenheit unter
den Kalmücken berühmten Hügel T ä f s k e n n erkannten, zwischen
welchem und der Gegend Sa l tan -Mur a t die kettenähnliche
Pallas R. ir B. R