dem allgemeinen Namen Ma t z a k belegt, woraus die Russen
Mo t s ch a g i gemacht haben. Einige dehnen diese Benennung
bis an den Kumaflufs aus, wo eigentlich die südliche Grenze
der Kalmückischen Winterweiden festgesetzt ist, und dié jetzigen
Weideplätze der Truchmener oder Turkmannen angehen,
die sich im Winter gegen den Terek ziehen.
Den 2gsteti August. Etwan eine .Viertelwerst vom Posthause
hat sich am She d e l i eine Slobode von etwan 50 Feuerstellen
Kasanischer Tataren, recht am Ende dieses Wasserarmes, angesiedelt,
die zuvor (viel zahlreicher) oben an der Sarpa gewohnt
hatten, wegen der schlechten und ungesunden Lage aber nachmals
hieher verpflanzt worden sind. Sie hatten sich erst etwas
weiter unten am Shede l i angebauet.
Vom Shede l i fährt man starke Sandhöhen hinauf und über
abwechselnde Gründe und Höhen, die mehrentheils nordwest-
wärts laufen. Auf einem der höchsten Puncte liegt eine mächtige
Flugsandscholle, die der Wind, welcher seit unserer Abreise
aus As t r a ch an scharf aus SO. wehte, schuppenweise über ein-
Entste- ander geschwemmt hatte. Aller Sand, den die Caspische See an
h u n g d e r t.
S a n d - dieser Seite, aus dem durch die Wolga von oben mitgebrachten
s c h o l l e n . Vorrathe, bey Überschwemmung der Wasserbusen und Niedrigungen
aufbringt, wird solchergestalt, wenn er nach Abzug des
Wassers austrocknet, von den Winden nach und nach in die
Steppe geführt und in Sandschollen zusammen gehäuft; welchen
Ursprung wahrscheinlich alle die Sandhügel gehabt haben, die
auf der westlichen Seite der Wolgischen Mündungen und bis
gegen den Kuma hin-, in einem ziemlich breiten Zuge die Steppe
eimiehmen und die Niedrigung zum Theil unterbrochen haben,
welche sich vermuthlich sonst vom Caspischen Meere an bis
zu der salzigen Niedrigung, aus welcher der Manytsch entspringt,
ununterbrochen erstreckte. Wären diese Sandgetriebe
nicht vorhanden, welche auch den Ausflufs des Kuma verstopft
haben, so dürfte, meinem Bedünken nach, das Caspische Meer
nur einige Faden steigen, um sich in die niedrige Steppe am
Ursprünge des Manytsch zu ergiefsen und in selbige abzulaufen.
Von oben erwähnten Flugsandschollen, von denen man zur
Seite einen langen Zug sieht, läfst man sich zu einem Wasserarme
hinunter, den meine Tataren K o k s c h i oder K o k schon nannten.
Weiter kommt man über mehrere Sandhöhen und nord»
westlich laufende Gründe, wo fast nichts, als zweyerley Wer-
muth (Artemisia maritima und austriaca) wächst, zu einem andern
schmalen Wasserbusen S c h u r a l y , der an seinem Ende
eine Schilfinsel und rund umher eine breite Niedrigung hat,
welche die See zu Zeiten weit überschwemmt, — Von hier
geht es mehrentheils über flache, sanft gewellte Steppe, die
einige Salzgründe hat, wo häufige Frankenia hirsuta, Phleum sclioe-
noides und Schoenus aculeata (zwey einander sehr ähnliche Pflanzen
) , sonst aber nichts, als Salicornia herbacea und Atriplex la-
ciniata wucherten. Und so kommt man zu der folgenden, an
einem Wasserarme B a t k a l y gelegenen Poststation (22£ Werste)
gleiches Namens, wo eine geräumige Erdhütte befindlich ist
Hinter B a t k a l y wechseln sandige Höhen und flache
Gründe, welche aus der See überschwemmt werden, und
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