Persien liat, woher die ersten Reben gekommen sind. Es giebt
davon eine dreyfache Abänderung. Eine ist der so genannte
B o k a ln o i , oder Ri s c h Baba i , der jene Benennung von der
cylindrischen,1 in der Mitte: wie zusammengezogenen Gestalt
seiner wieifsen Beeren hat, die auTserordentlich grofs, oft fast
einen Zoll lang sind. Die zw ê y t è ist die rothe oder Sa f ian-
11 oi , die gleichfalls sehr grofse, länglich ovale, hellrothe Beeren
hat. Die dr i t t e ist die s c hwa r z e , deren Beeren nicht
völlig so grofs, oval und schwarzbraun Isirid. Sie werdén mehr
wegen ihrer Grofse, als wegen ihres sonst nicht vorzüglichem
Geschmackes geschätzt. Man zieht sie nur zum Essen und zum
Verschicken, weil sie dickschalig' sind und sich: lange halten.
Alle drey reifen im September. Ihr Laub ist gröfser als irgend
einer andern Rebe.
Die z ehnt e Sorte sind'die so genannten Z i e g e n z i t z e h
(Ko s j i T i t k i ) , ebenfalls' eine Persianische Traube, mit cylindrischen,
langen, fingerähnlichen, etwas gespitzten, grünlichen
Beeren, die angenehm schmecken. Sie sind in den Gärten sehr
selten, und reifen im September.
E i l f t e n s hat man die so genannte Co n s t a n t in o p o l i -
sche (Z aregr ads ko i ) Traube äderen Herkunft ihr diesen Namen
gegeben hat. Sie hat sehr grofse, ovale, braunrothe Beeren,
fast so grofs als eine Pflaume, die an sehr zerbrechlichen
Stielen sitzen. Sie ist in den Gärten ziemlich häufig, und wird
so wohl zum Verspeisen, als zum Keltern genutzt; allein sie ist
in beyden Fällen von keiner vorzüglichen Güte und reift spät im
September oder im Anfänge des Octobers.
Die allerspäteste Sorte ist der so genannte He r b s t l in g
(Os sent sch ak ) . Sie hat runde, gelblich weifse, dickschalige
Beeren von ganz gutem Geschmacke und giebt den gemeinen
weifsen Wein. Man kann sie auch, mit der Rebe aufgehängt,
den ganzen Winter hindurch frisch erhalten.
Die Verfahrungsart, wie man diese Sorten in Astrachan
vermehrt, ist fast mit den ausländischen einerley, nämlich
theils durch Re b h ö l z e r , theils durch Fa chs er oder Ableger.
Weil aber das Land hier sehr mager ist und' fast aus blofsem,
sandgemischten Lehme besteht, so mufs dasselbe, vor Anlegung
eines Weinberges, nothwendig erst gedüngt werden, wozu
man, hach mancherley Versuchen, den Pferdemist am tauglichsten
befunden hat. Gemeiniglich füllt man die Canäle, worin
die Reben gépflanzt werden, mit gedüngter Erde ganz aus. Die
aber den Mist sparen wollen, füllen nur die zum Pflanzen der
Rebe im Canale gemachte drey Spannen tiefe und weite Grube
(Lun k a ) damit an. Allein bey dieser Ersparung wird der
Weinstock, so bald seine Wurzeln sich weiter ausbreiten, kümmerlich
ernährt, und geht bald zu Grunde. Nichts ist vortheil-
hafter, als wenn man das zum Weinberge bestimmte Land
einige Jahre vorher düngen und als Kohl- oder Arbusenland bearbeiten
läfst.
Die Pflanzung der Reben oder Eächser geschieht gemeiniglich
im Frühlinge, zuweilen, nach Mafsgabe der Witterung
und Umstände, auch im Herbste. Man setzt entweder die R e b h
ö l z e r zuerst in den Gräben dicht, und wenn sie zwey Jahre
gestanden haben, so nimmt man so viele, als nöthig sind, heraus
Pallas R. i r B, E e