selbigem herumziehenden Grund, mit einer hohen Ecke nord-
westwärts. Am Rande des Bachthaies zeigen sich davon mehrere
entblöfste Felsenabsätze .und auf der Ebene haben die Ziesel
hin und wieder den rothen Granitgrus hervor gegraben.
Vom vorerwähnten Grunde an sinkt das etwas niedriger fortgehende
Land unmerklich ab, und einige sanfte Thäler ausgenommen,
wird die Fläche vollkommen eben, zeigt auch keine Spuren
des Granitfeldes oder anderer Steinarten mehr am Tage.
Unter dem Rasen zeigt sich zuweilen Sand oder gröberer Grus,
und die Pflanzen sind fast völlig die auf der Samarischen Steppe
vormals bemerkten *). Längs den Wegen steht besonders viel
Ka l i , Artemisia maritima und Austriaca und Onosrna echioides,
nebst Bromus mollis, und Verbascum Thapsoides. Nach etwan 15
Wersten kommt man durch den Bach A p a n l y , der erträgliche
Wasserbusen und offene Stellen hat; fünfzehn Werste weiter den
Bach Gorkaja oder At s ch l a (den bittern) und nach zehn
Wersten den Go r k o i Ke l emb e t , beydes jetzt trockene Gründe,
deren Gerinne sanft ausgehöhlt und nicht so tief, als bey den
bisherigen Bächen eingeschnitten ist. Endlich, zehn Werste von
diesem letztem, und 50 starke Werste vom Bache Kar sak,
erreichte ich bey schöner Dämmerung, meine vorausgeschickten
Begleiter, welche am Bache Mo l o s c h n y ä W o d y schon das
Nachtlager bereitet hatten. — Wir sahen heute Schwäne in
Scharen ganz niedrig nord westwärts ziehen, und viel kleine Trappen
auf der Steppe ihre Nahrung suchen.
n R e i s e f) Siehe meiner vormaligei e r s t e n T h e i l , S. 154.
Der Ort, wo wir übernachteten und das Flüfschen M o lo
s c h n y ä W o d y (Milchwasser) passirten, wird Owe t s ch i e
brod (Schaffurt) genannt und ist etwan eine Werst über dem
Anfänge des Lima ns oder Busens, in welchem sich der Bach
gegen die See erweitert, und bey dreyfsig Wersten von der See
entlegen. Der Bach, dessen Tatarischer Name Süt t (Milchbach),
der ins Russische übernommen worden, ihm wegen der vortrefflichen
Weide längs seinem ganzen Laufe beygelegi worden ist,
fliefst in einer breiten, sandigen, etwas salzhaften Niedrigung,
mit wenig erhöhten Ufern, an welchen man sieht, dafs er im
Winter und Frülilinge weit mehr Wasser führt. Der hier
schmal rinnende Bach hat frisches, trinkbares Wasser und 25
Werste von hier aufwärts zieht sich das höhere Land wieder näher
um denselben und hat den vorigen schwarzen Boden. Gegen
den L i man sind zu beyden Seiten viele Salzplätze und das
Wasser selbst ist salzig und trübe. Dieser L im an scheint, mit
seiner Niedrigung ein Seebusen gewesen zu seyn, und hat, wie
die Mündung aller seit Ma r iu p o l passirter Bäche und des
Berdaflüfschens selbst, nur bey hohem Frühlingswasser mit der
See Gemeinschaft. Das jenseitige hohe Land streicht längs dem
Bache Ta s ch an a k , der zu eben dem Liinan fliefst, und den
wir zehn Werste von Owe t s c h i e b rod passirten, herunter
südostwärts, und macht am L im au gleichsam eine Landspitze.
Auf diesem hohem Lande ist der Boden wieder schwärzlich,
doch stark mit Sand vermischt.
Die hier von dem Be rda bis zur Mo l o s c h n a herumziehenden
No g a i e r , ein sehr kleiner Theil des sonst zahlreichen,
Ü b e r d i e
N o g a i -
sehen Tataren.
P a l l a s B. i r B. S S S