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buntschattirten Stellen. Hier und da sieht man Selenitbrocken
darin liegen, allein selten von beträchtlicher Gröfse und nie
von regelmäfsiger Krystallisation.
Die F l o r dieser sonderbaren Gegend ist zwar nicht sehr
reich, aber von der umliegenden Steppe sehr unterscheidend,
und wegen einiger höchst seltener, ja ganz eigenthümlicher und
sonst nirgends gesehener Pflanzen merkwürdig. Aocyris ceratoides
war hier das Hauptgesträuch, häufiger und gröfser, als ich sie
nirgendwo gesehen habe, oft über eine Elle hoch und in gro-
fsen Büscheln. Astragalus tenuifolius und Salsola prostrata waren
da ebenfalls hochstrauchend; Ephedra monostachya in den Tiefen
ziemlich langwüchsig, auf den Bergen oft ganz niedrig und gekräuselt.
Sehr allgemein war ein besonderer, feinblätteriger, grau-
weifser Wermuth. Ceratocarpus arenarius, Cheiranthus nitrarius und
eine besondere weifsblühende Gattung Arabis (vielleicht hispida
Lin.), Cheiranthus lacerifolius *), eine sonst von mir nur sehr einzeln
und selten bemerkte neue Gattung, war hier auf den Gypsber-
gen eins der gemeinsten Kräuter, zuweilen halbstrauchend, stand
jetzt in bester Blüthe, und gab Abends, näch Untergang der Sonne,
weit angenehmere Düfte von.sich, als die Nachtviolen. Eine andere
SeltenheitMoluccella tuberosa**),und die mit rübenartigen undefsba-
ren dicken Wurzeln perennirende Biscutella mit rothen Blüthen ***),
* ) Hesperis tatarica. P a l l a s R e i s e e r s t e r T h e i l , A n h a n g , S. 497.
P l a t t e I. F i g . i_. 2.
**) Ebendess. d r i t t e r T h e i l , A n h a n g , S. 733. n. 101. P l a t t e T.
* * * ) Diese wirklich neue Gattung ist im d r i t t e n T h e He m e in e r vorigen
R e i s e unrecht unter1 dem Namen Biscutella didyma angeführt.
wären hier beysammen auf den moosigen Stellen häufig. Ca-
chrys odontalgica und Atraphaxis zeigten sich sparsamer. An den
Südseiten aller Gypsberge, in der allerheifsesten und dürresten
Lage wuchs in Menge ein sonderbarer Astragalus, in perenni-
renden Büscheln, mit Blätterrippen, denen das Blättchen an der
Spitze meist fehlte^ und dessen Kraut ein angenehmes Bitter ab-
giebt. Die zarte Eella tenuissima *), und mit ihr ein Paar neue
Zwer^pflanzen aus derselben Clas.se, wuchsen bey einander.
Allium caspicum **) war auf den höchsten Hügeln sehr grofs zu
finden. Aufserdem waren eine neue Scorzonera mit kleinen Blumen,
Gypsophila paniculata, Adonis verha, Fumaria officinalis, Eu-
phorbia Cypärissias, Poa vivipara, Lithospermum, Lycopsis vesicaria,
Sinäpis rübella, Bromüs tectorum sehr klein,; Tulipa sylvestris, Cu-
cubalus oiscosus, Onosma. orientulis, Astragalus alopecuroides und
physodes, hier die einzigen jetzt blühenden Pflanzen. Im Spätsommer
kommen hierzu noch einige Salsolae, besonders die
schöne <S. opposi-tifölia ***). a
Die Brunnen von C h o n g g o r , wo wir einige Tage unser
Lager hatten, liegen westwärts von Ar s a g a r , etwan 5 Werste
über eine ebene Steppe entfernt, in einem fast zirkelförmigen
grünenden Grunde, der eine ovale, mit Sandhalm bewachsene
Sandscholle umgiebt. Zwey tiefe und verschiedene geringere
Wassergraben waren in dem westlichen, tiefem Theile des
*) P a l l a s R e i s e n d r i t t e r T h e i l , A n h a n g , . S. 740. *», P l a t t e ü .
Fig- **) Eb ende s s ' . zw e y t e r T h e i l , A n h a n g , S. 73^. n. 105. P l a t t e Q.
***) E b e n d e s s . z w e y t e r T h e i l , A n h a n g , S. 735* n. ro3 , P l a t t e O.