Grabhügel auf den höchsten Puncten gelegen, die zu guten
Warten haben dienen können. Auf diesen Hügeln wächst oft
Rhamnus lycioides (K u s t own i k ) in ganz niedrig ausgebreiteten
Gestrippe. Sonst sieht man auf diesem hohem Lande die rechte
Crambe o r ien ta lis , welche an der Wolga nicht vorkömmt,
wo nur Crambe Tatarica wächst, dann Statice Coriaria, die hier
K a r amy k genannt wird, Thymian, und andere schöne, jetzt
aber schon durch das Verdorren grofsen Theils unkenntliche
Kräuter. Um das Dorf Uswä t war noch Salvia aethiops, Centaurea
sicula, Physalis alkekengi, Solanum nigrum, Sbramonium,
Chrysocome biflora, Alcea ßcifolia, nebst Colchicum und bis in das
Dorf hinein Heliotropium europaeum, Zygophyllum, Harmala, und
mageres Alhagi, welche alle das Vieh nicht berührt, häufig theils
in Bliithe, theils an den Stengeln kenntlich.
Es ist in dieser Gegend von allerley Wild ein Uberflufs.
Der edle Hi r s ch kommt hieher aus dem Gebirge und die Säiga
aus der Steppe. Hasen und andere kleine Thiere sind häufig.
Die Z i e s e l waren Anfangs in solcher Menge da, dafs sie das
grüne Getreide abfrafsen. — Geflügel giebt es, besonders im
Herbste, sehr häufig. Trappen, lassen sich in grofsen Schwärmen
hier nieder und halten sich bis gegen den Winter auf; andere
Zugvögel zu geschweigen. Das edelste Federwild sind die
Fa s anen, welche mit der Holzung am Kuma anfangen und
sich im Gebüsche und Schilfe der Niedrigung häufig aufhalten.
Sie sind hier, am Terek und Kuban, ja auch im Schilfe, um
das Caspische Meer, und im ganzen Caucasus, in ihrem rechten
Vaterlande. Da sie im dichten Schilfe kenntliche Fufssteige
austreten, in welchen sie hin und her laufen, so fängt man sie
mit Schlingen, die auf diese Steige dergestalt gelegt werden, wie
es auf der V i g n e t t e No. 5. vörgestellt ist. Die Schlinge ist Vignette
an einer elastischen Ruthe (a ) befestiget, die man nieder biegt.
Eben diese Schlinge wird um ein Hölzchen ( b) geschlungen,
welches durch die Ruthe und Schnur angezogen, den Querstock
(c c) an einen in der Erde befestigten Bogen oder Spriegel andrückt
und nur eben hält. Auf diesem Querstocke ruhen verschiedene,
quer über den Steig gelegte Stäbchen (c), über welchen
die Schlinge ausgebreitet ist. So bald der Fasan auf eins dieser
Stäbchen tritt, wird durch das Gewicht des Vogels der Querstock
nieder gedrückt, das Hölzchen (b) läfst los, die elastische
Ruthe {a ) schnellt in die Höhe, zieht die Schlinge um die
Füfse ■ des Vogels augenblicklich zu und hebt ihn mit sich in
die Luft, so dafs er sich nicht wieder los machen kann.
In den Flufsbusen giebt es hier Wälse, kleine Karpfen,
Hechte und mancherley kleine Fische, in einigen Seen der Niedrigung
kleine, schön vergoldete und schmackhafte Schleihen
und Karauschen.
Das Dorf Ma l y e Ma d s h a r y , oder wie es nachher be- O k o n o -
• mische
nannt worden Kawk a s k o i Usw ä t , ist nächst Wolodinie -
ro fk a das allererste in dieser schönen, fruchtbaren, vor zwölf rieht: v on
M a d s h a -
Jahren noch ganz wüsten Gegend, am Kuma angelegte Dorf, r
wozu die Anlage durch unstäte Malorossianer und allerley Herumstreicher,
die sich hier niederliefsen und als Unterthanen eingeschrieben
wurden, gemacht worden ist. Durch die schöne Gegend
und den Überflufs an gutem Acker und Weide angelockt,