oder Steppe vor sich. Auf dem halben Wege zur Redoute
Be s o p a sn o i ( n Werste) steht zur Linken, nahe am Wege,
auf einem mittelmäfsigen Grabhügel, eine halbe Bildsäule von
sehr grober Kunst, gröfser als Natur, welche deutlich ein
Weibsbild vorstellt und über zwey Arschinen hoch ist. Die untern
Gliedmafsen stecken in der Erde, und von den Schenkeln
ist nur die Theilung über der Erde angezeigt. Das Bild ist aus
einem weifsen Kalksteine gehauen, der aus lauter zerbrochenen
Muscheln zusammen gebacken und sehr hart ist, wie man ihn
in den benachbarten Flötzhöhen findet, — Be sop a sn o i ist
22 Werste von Donska ja . Näher-gegen P r e g r a d n o i Stan
liegt zur Linken des Weges, nur etwan 2f Werste von der vorhergehenden
Redoute, ein gröfserer Grabhügel, von welchem
man eine noch gröfsere colossische Figur, der das i Haupt fehlt,
herunter gewälzt hat. — Von Donskaja an stehen Donische
Kasaken auf den Redouten und Poststätionen.
P r e g r a d n o i (25 Werste) ist eine Redoute unterhalb der
Vereinigung des Ta'sc l il a mit dem J e g o r l y k , den man mittelst
einer schlechten Brücke nach der linken Seite passirt, und
lauter schwarze, wohl begraste Steppe, bis zur Redoute Me dwe -
she ku r g ans k a j a (23 Werste) behält. Fast auf dem halben
Wege dahin steht rechts ein vier Arschinen hohes steinernes
Kreuz, mit kurzen Querarmen, aus eben dem Muschelkalk. An
der Westseite ist ein Nestorisch.es Kreuz darauf ausgehauen, und
darunter eine schlecht erhaltene Inschrift, wovon nur noch das
Wort : IBAHLjJH, und zuletzt A -C D fO Y C zu lesen sind.
Von der Mo s k o f s k a j a an hat die Steppe viel Crambe Orientalis
und unsäglich viel Statice coriaria, die hier, zum Gerben, in
Menge zu sammeln wäre.
Bey der Redoute Me dwe s h e k u r g a n s k liegen, hart am
linken Ufer des lehmigen und stinkenden J e g o r l y k , ein Paar
grofse Grabhügel. Der Bach stockt hier in schilfigen Busen,
auf schwarzem Schlamme, enthält aber gleichwohl Hechte, Börse,
kleine Karpfen; ja es sollen so gar Lachse darin gefangen worden
seyn, die im Frühlinge bey hohem Wasser herauf kommen-
Es giebt bis hieher am J e g o r l y k noch Fasanen^ die sich auch
um den J e i und bis A s o f längs dem Meere zeigen sollen, gegen
den Don aber ganz aufhören.
Die Nacht hindurch stürmte es aus SW- und N W . und
der letzte Wind brachte Regen, der abwechselnd den 2Fjsten September
fortdauerte und den sehr beschwerlichen, kohlschwarzen
Staub löschte.
Die Steppe dauert ganz eben, mit schwarzem, fetten Boden
fort, bis We s to s l aws k o i {22 Werste) oder K a l a l y ,
einer am Einfalle des austrocknenden Baches K a l a l y angelegten
Redoute, wo jetzt noch, wegen der Provianttransporte, ein
Stabsofficier das Commando, und 20 Mann Soldaten, und .eben
so viel Kasaken, nebst ein Paar Kanonen bey sich hatte. Neben
der Redoute hat man auf einem Grabhügel eine fast drey Arschinen
hohe, männliche Steinfigur aufgestellt, die von einer
andern Gegend am J e g o r l y k hieher gebracht worden ist. — Die
hier gegrabenen Brunnen sind, wegen eines unter der Dammerde
folgenden, salzigen Schlammes, der sich nun fernerhin an
vielen Orten zeigt, brach und ungesund. Gleichwohl war hier
P a l l a s R. R- K k k