Ringe in der N a s e .----Auf einer niedrigem Stufe waren in
einer zweyten Reilie (D bis E) geordnet: rechts, M ü r l i und
Mr o h o r , mit hohen Mützen, ohne seidenes Gewand, Stäbe
in der linken Hand über die Schulter haltend; in der Mitte
Ä s c h t ä b u d s h i , eine wie C y b e l e gekrönte Figur mit acht
Armen; dann S ad d a s c ho , eine sitzende Figur mit einer runden
Mütze; und endlich Hon uman, ein dem Api s mit dem
Hundekopfe ähnlicher Götze, mit Ringen in den Ohren. — Den
übrigen vordem Raum nahmen einige kleinere Götzen und andere
Heiligtkümer ein, die dicht an einander gestellt waren. Vor den
Figuren mit Stäben nahmen sich zwey kleine Bilder von
V i s c h n u und Brama (oder wie sie es aussprachen Brmahah)
aus ( IV). Mehr zur Rechten, und weiter vorwärts standen
zwey sitzende, affenförmige Götzen, die ebenfalls Ho n uma n
genannt wurden, mit langspitzigen, gekrönten Mützen; vor selbigen
die Figur eines Tigers oder einer Löwinn ( G ), wie die
Götzen, aus Kupfer gegossen und S s ü r r - n ü r - s e n g genannt;
und ganz vorn endlich gegen die Ecke drey Figuren, dem D u -
ruma der Mongolischen Lamen zu vergleichen, welche Lin -
gams vorzustellen schienen und die sie Schadi s cham benannten
(H) : die mittlere, auf einem viereckigen Untersatze, ein
stumpfer Kegel von Bernstein, mit einigen Reiskörnern beklebt;
die beyden andern abgestutzten kleinen Säulen, auf einem lampenähnlichen,
die weiblichen Geschlechtstheüe vorbildenden Untersatze.
— In der Mitte stand ferner eine kleine Götzenfigur (/ )
mit einer sehr hohen Mütze, die sie Gupa l eds ehi nannten
und neben ihr lag zur Rechten ein grofser und zur Linken
zwey kleinere, schwarze, heilige Steine (K , K, K) aus dem
Gang e s , von der Art, welche S c h ö f s , Sangh, oder San-
kara genannt werden, und die der Abgufs entweder einer
zweysckaligen Muschel mit länglichen Erhabenheiten, oder
eines besondern Seeigels zu seyn scheinen. Die figürliche Erhabenheit
dieser Bildsteine, welche ich unter Versteinerungen nie
gesehen habe, suchen die Indianer einem gewissen weiblichen
Theile noch ähnlicher zu machen, indem sie selbige durch einen
gelben Streifen von Kurkuma erhöhen. Sie schätzen diese Steine
sehr hoch. — Ein zusammengefaltenes seidenes Gewand lag
hinter der vordersten Götzenfigur quer über. Auf der Ecke
stand eine gesattelte Löwenfigur ( L) N h (andig ana genannt.
Noch stand auf dem vordem Rande des Götzenschrankes, mit
dem Gesichte gegen die übrigen Götzen gekehrt, eine überaus
magere, fast verdorrte Götzenfigur (AZ") mit grofsen Ohren,
Go r i , in anbetender Stellung; und überdiefs wird die Priesterglocke
(Ghenta ) des Götzendieners, desen Rosenkranz, und
ein priestlicher Zepter, wie ihn die Lamaische Geistlichkeit
führt, auf den vordersten Raum hingelegt. — Aus allem
erhellet die grofse Ähnlichkeit der heiligen Gebräuche des
aus Tybet stammenden Lamaischen Götzendienstes, mit den
Indianischen und einigen Ceremonien der alten Christlichen
Kirche.