Cucubalus viscosus, Erysimum cheirantoides, Lycopus pinnatißdus,
Abrotanum, JAclilotus und Lapathum waren dort li’aufig.
Da unser Brod meist aufgezehrt war, und ich doch die Gegend
von Ts ch a pt s ch a t s ch i wegen der Pflanzen noch einmal
zu besuchen wünschte, so wurde von liier ein Kasak mit Briefen
und zur Besorgung des nöthigen Proviants, nach Jenata-
e fk a abgeschickt. Ich aber gieng noch heute, mit Hinterlassung
des gröfsem Theils meiner Begleitung, nach T s c h a p t s c h a -
t s chi , um dort zu übernachten, und den folgendenden Tag mit
Botanisiren zuzubringen *).
Die um TLschaptsc hatsc hi auf der Steppe befindlichen
kleinen Seen waren jetzt sehr wasserreich und ziemlich süfs und
trinkbar. Auch in den beyden Thälern, die zwischen den Hügeln
eingeschlossen sind, stand viel "Wasser, welches in dem
einen kräuterreichen Thale ziemlich süfs und trinkbar, voll Binsen
und Rietgras, im andern aber, wo das Steinsalz am Rande
umher ansteht, salzig war.
Diejenige Stelle, wo ich sonst das Steinsalz enthlöfst fand,
war jetzt verstürzt; dagegen fanden wir es in einer der Gruben,
die an der Westseite des westlichen Thaies befindlich sind, und
konnten es bald durch Graben entblöfsen. Alle Einschnitte und
Gruben, welche dieses Thal rund umher am Bergrande zeigt,
rühren vermuthlich von dem ehemaligen Graben der Kalmücken
nach Salz her, und das Steinsalz wird in den mehresten ganz
) Ich beziehe mich hier auf die genaue Beschreibung von T s c h a p t s c h a -
t s c h i , welche im d r i t t e n T h e i l e meiner R e i s e S. 543 bis 546. steht.
nahe erreicht werden können. In dem Schürfe, den wir reinigten,
war deutlich zu sehn, dafs das Steinsalz hier nicht eine
völlig horizontale Lage bildet, sondern eine gebogene Oberfläche,
und steil gewellte, graue, scheinbarlich von schwarzem Schlamme
herrührende Streifen zeigt. Über der Salzlage liegt unmittelbar
ein einer Arschine dickes, gewelltes, graues Thonlager, über welchem
der Sandmergel ruht, der die übrige Höhe ausmacht.
Aufser den beyden Hauptthälern, befinden sich nebenher
noch einige kesselförmige Vertiefungen, die durch Einsturz entstanden
zu seyn scheinen und in welchen die Schafe der Kirgisen
überwintert hatten. An dem wohl gedüngten Abhange waren
die wilden Tulipanen so grofs wie Gartentulipanen gewachsen.
Auf dem nordwestlichen höchsten Theile der Hügel fand
ich diefsmal eben den mürben, löcherigen Gyps, der auf den
Hügeln von A r s a g a r so gemein ist, in gestürzten Lagen, am
Tage. Die Hügel und Anhöhen von Min g g a n , welche von
hier zu sehen sind, scheinen deutlich die Kette zwischen
Ts cha pt s cha t s chi und Ar s a g a r auszumachen. Nordwest-
wärts gehen Salzgründe in eben diesem Zuge fort.
Die Menge von Mücken war hier unbeschreiblich; weil
wir uns aber auf einer freyen Höhe gelagert hatten, und ein
Gewittersturm die ganze Nacht durch wehte, so waren wir vor
ihnen sicher. Hingegen fanden wir des Morgens im Zelte, unter
den Betten, einige von den hiesigen, gelblichen S c o r p io n en *),
') P a l l a s R e i s e d r i t t e r T h e i l , S. 6 7 7 -