
 
		gehöriges,  Mahometanisch.es  Betliaus  gewesen.  —   Mari  findet  
 an  andern  Orten  alte,  Morduanisclie  Grabhügel,  welche  viel  kleiner, 
   als  die  Tatarischen  sind,  und  noch  jetzt  von  den  Mordua-  
 nen,  als  väterlich,  verehrt werden. 
 Noch, sähe  ich  hier  in  Pensa  einen  kalkartigen,  mürben  
 Blasenstein,  von  der  Gestalt  und  Gröfse  einer  länglichen  Zucker-  
 birn  (etwan  1  Zoll  5  Linien  Pariser  Mafs  im  gröfsten  Durchmesser, 
   und  2  Zoll  8  Linien  lang).,  der  deswegen  merkwürdig  
 war,  weil  er  einem  sechzehnjährigen Mädchen,  die  meinere Jahre  
 an  Steinschmerzen  gelitten  hatte,  von  selbst  abgegangen  war. 
 Den  gten  März  reisten  wir  Nachmittags,  mit  erkenntlichen  
 Gesinnungen  gegen  die  in  Pensa   genossene  freundschaftliche  
 Aufnahme,  von  da  ab..  Der  Weg  geht  erst  über  Hügel,  auf  wel-  
 cheri  nur  noch  Baumstöcke  und  kleines  Gestrippe  übrig  sind,  
 dann  einige  Werste  auf  der  Niedrigung  und  den  Nebenarmen  
 des  P ensaflüfschens,  darauf  über  eine  Höhe  an  den  zum  Pensa  
 fliefsenden  Bach  Ordyiri ,   und  weiter,  über  gewellte  Fläche,  an  
 den  Bach  K o n d a l y   ('24 Werste),  wo  ein  adeliges,  zweyeri  Herren  
 ( S u b o f   und  K i s s e l e f )   gehöriges  Dorf  zu  beyderi  Seiten  
 des  Baches  liegt.  Die  Steppe  bis  hieher  hat  nur  sehr  zerstreute,  
 sfchwache  und  kleine  Gehölze.  Die  Namen  aller  Flüsse  und  
 Bäche  aufserhalb  der  Perisischen  Linie,  sind  von  hier  an  Tatarisch, 
   und  der Name K o n d a l y   (Biberwasser)  beweiset,  dafs  es  in  
 diesen  Gegenden  vormals  Biber  gegeben  hat. 
 Von  K o n d a l y   fuhren  wir,  die  Nacht  hindurch,  mehren-  
 theils  über  sanft  abschüssige  Gefilde  oder  Steppen,  bis  K l ju -   
 t s c l i ik  oder  K l j u t s c h a k   (22  Werste)  an  dem  zum Usa  fallenden  
 Bache  Nänga .   In  diesen  und  vielen  andern  freyen  Gegenden, 
   wo  des  Winters  wegen  der  den  Reisenden  gefährlichen  
 Schneestürme  die  Wege  mit  Sträucliern  und  jungen  Bäumen  bezeichnet  
 werden  müssen,  die  eine  unnöthige  Waldverwüstung  
 veranlassen,  ist  die  Bepflanzung  der  Wege  mit  jungen  Bäumen  
 vor  allen  Dingen  nöthig.  Der  Mangel  an  Holzung  ist  o h n e h in ,  
 je mehr  man  nun  gegen Süden  fortgeht,  so  grofs,  dafs  die Bauern  
 in  den  elendesten  kleinen  Hütten  wohnen  müssen.  Und  sie  sind  
 auch,  wegen  der  starken  Abgaben  an  ihre  Herrschaften,  (denn  
 der  gröfsere- Theil  sind  Adelsdörfer,)  so  armselig  als  möglich.  
 Gleichwohl  hat  der  Bauer  hier  durchgängig  schon  mehreres .und  
 besseres  Vieh  und  Pferde,  weil  die  Steppentriften  der  Viehzucht  
 so  günstig  sind.  Man  hat  auch  liier  eine  gröfsere  Zucht  von  
 Gänsen,  Kalltunen  und  Hühnern. 
 Den  loten  früh  setzten  wir  die  Reise  fort  auf  das  Kirchdorf  
 T s c h u n a k in o   (14 Werste),  an  einem  kleinen  Bache,  der  
 dem  zur  U sa   fliefsenden  T s c h a r d ym  zufällt.  Hier  mischen  
 sich  unter  das  bisherige Birkengehölz  wieder Eichen  von geringem  
 Wüchse  und  andere  Gesträuche.  Die  Sura  ist  hier  auf  70 Werste  
 entfernt,  woher  die  Bauern  mehrentheils  ihr  Holz  holen  
 müssen. 
 Auf  der  ganzen  Reise  durch  die  kornreiche  Pensische  Statthalterschaft  
 und  bis  S a r a t o f   begleiteten  uns  kleine  Schwärme  
 von  Schneeämmerlingen,  flogen,  nach  ihrer  Gewohnheit,  vor 
 PAT.ZAS  R.  j r   J5. F