sen feilen Korngegenden in die Tiefen und Regenklüfte bey den
Dörfern gestürzt, und geht so ungenutzt verloren, weih ein
Üb erfluf s an fetten Brachäckern und Neubruch vorhanden ist.
Könnten die Bauern angehalten werden, diesen Mist, mit der
Asche aus den Häusern, kalkartigein Mergel, der nirgends fehlet,
und guter .schwarzen Erde zu vermischen und daraus Haufen
oder Wände auf trockenen Stellen zu machen ;i so könnte dadurch
wenigstens die Salpetererzeugung im Reiche viermehrt werden. Vielleicht
würde man sich diesem Zwecke nähern, wenn den Bauern,
nach einem festgesetzten Fufse, die daran zu wendende Arbeit
fadenweise, aus deü rückständigen Krongefällen (N e d o im k i )
vergütet 1 würde. — Die. Heusehläge'geben'hier 50 bis 70 Pud
Heu von der Dessätine', oder '2400 Quadratruthen.
Die Stadt P e n s a ,/ ’wo: ich durch die Güte, des<Herrn Statthalters,
Generallieutenants S tu p i sc h in , in einem der besten
neugebauten Häuser einqüartiert wurde., überraschte mich auf
eine angenehme Art. Als ich liier im Jahre 1768 war:*).; fand
ich diesen Ort, der damals nur eine Provinzialstadt war, durchgängig
elend, unregelmäfsig, und bis auf die Kirchen, aus Holz
erbauet. Jetzt, da durch Anlegung der statthalterischen Regierung
der zahlreiche Adel der Gegend hieher /gezogen worden,
hatte man nach einem neuen Plane ,~ in regulären Strafsen, zum
Theil schöne massive Häuser zu bauen angefangen, wodurch die
Stadt, ungeachtet ihrer bergichten Lage, eine der. schönsten ihres
Ranges zu werden versprach.
*). S. den e-rs ten T h e i l meiner frühem R e i s en . S. 74.
P e n s a liegt in einigem Abstande vom linken Ufer des Sura-Beschrci-
flusses , zwischen dem sich in jenem ergiefsenden P e n s a flüfschen
und zweyen in/ letzteres einfallenden geringen Bächen, S c h e lo - Pensa,
c h o fk a und M o ik a (auch G u s 'n om o ik a ) genannt, theils am
Fufse, theils auf dem nordöstlichen Abhangs einer von der P e n sa
und S c h e lo c h o fk a - aufsteigenden und an der P e n sa abgestürzten
Höhe, deren seükrechtÖ. Erhabenheit über dem .M asSerpasse
der. P en s a fünfzehn oder sechzehn Fäden betragen mag: Dièse
Höhe zeigt gleich über der Stadt' an dem mit kleinen Eichen
und Birkerigeftrippe/ganz: überwachsenen Rücken, in einer Verhefung;
Zertrümmerte Lagen eines, thonigen, oft trippelartigen
Sandsteins, mit welchem man die Strafsen der Stadt zu pflastern angefangen
hat, und der, wenn er niedergefahren und zermalmt ift,
eine Art von Estrich bildet. Übrigens besteht diese: Höhe, aus-Lehm
oder Letten?; der : die in . der ganzen Statthalterschaft, allgemeine,
auf dreÿ > Viertelellen dicke Lage der schönsten, schwärzesten Gartenerde:
über 'sich hat.
ii 'Nördlich oder unterhalb der S c h e 1 o ch o f k a liégî eine Art
Vorstadt, die man nach dem / seit" fünf Jahren neubestätigten Bauplane
der Stadt zü richten angefangen und mit hölzernen Buden,
für den Wochenmarkt, versehen hat. In der Stadt selbst hat
man seitdem nach eben dem Plane eifrig zu bauen angefangen
und fuhr damit fleifsig fort. Es waren jetzt schon die Haupt-
strafse und der grofse, auf der Höhe,- etwa zehn Faden über
dem P e n s ailusse gelegene Quadratplatz, nebst einigen noch höher
gelegenen Linien nach dem Plane allignirt und modern,
zum Theil aus Ziegeln, sehr schön erbaut. Alle Hauser die
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