gelblich. Beycle haben einerley Laub, aufser dafs selbiges bey
der runden Sorte; bis zum Abfallen'grün ;bleibt: Beyde machen
grofse lockere Trauben, mit kleinen, sehr isüfsem, dünnschaligen
Beeren, daher sie nicht zum Verführen, desto vorzüglicher aber
zum Keltern taugen. Es sind zwar Spuren von Kernen in diesen
Beeren vorhanden, aber sie sitzen dicht auf dem Stielan-
satze und sind so klein-, dafs sie beym Genüsse der Traube gar
nicht merklich sind. Diele K l s c hmi s chreifen! früher; als alle
andere hiesige Trauben, ' nämlich schon zu Ausgange des Julius
und im Anfänge des Augustus, und sie geben,-nebst den Ungarischen
Trauben,- den besten: W ein.
Die zwfeyt'e ist die so1'genannte F rü h r e i f e j(Sko:rospe-
lo i ) , eine weifse■ dünnhäutige, rtfnde Beere, die;.fast mit der
vorigeh zugleich r e i f t e ‘lehr wohlschmeckend ist, und fast nur
zum Genüsse, nicht zürn Weine gebraucht wird.
Di« dr i t t e l i s t die Un g a r i s ch e Traube. Man hat davon
eine weifse’ und ;eine schwarz« A r t Die w e i f s e ist fast in alleil
Gärten anzutreffen,' die s chwa r z e aber sehr selten. Beyde
haben eine runde Beere,* die dünnhäutig und sehr süfs ist. Sie
reifen im August und pflegen alsdenn bald äufzubersten und
den Saft fliefsen zu lassen. Deswegen taugen sie :.zum Versenden
nicht, geben aber desto bessern Wein und werden auch am
meisten zum Keltern genommen. Die Reben dieser Weinsorte
sind kurzgliederig; das Laub ist an der untern Seite weifswollig.
Die v i e r t e Sorte ist die d i c k s c h a l i g e Tr ä u b e (T o l -
s tökoroi ) . Unter dieser Benennung versteht man eine grofse,
runde, weifse Traube, deren Beeren sehr dickhäutig sind, weswegen
sie 'sich lange hält und zum Verschicken vorzüglich tüchtig)
ist. Sie reift im August. Mail hat sie häufig in allen Gärten
und nimmt sie mit in; die Kelter.
Die f ü n f t e Sorte'ist die L a n gw e i f s e (Bje loi d o l g o i ) ,
welche von ihrem Ansehen also benannt wird. Sie ist ziemlich
wohlschmeckend, ist in den. Gärten :nicht sehr häufig und wird
daher nur zum Verspeisen; gebraucht. I ■■
Die sech s te ist.idie gemeine s,chwarze Sorte. Sie hat
ziemlich grofse, runde Beeren, die im August anfangen zu reifen:,
isich aber bis in October auf den Stöcken halten.
Die s iebente]. is t Sie : sp genannte fe t te Traube (Shi r -
noi ) . Sie hat runde, bläulich weifse, dünnhäutige Beeren, die
mit einem dicken Safte angefüllt sind; sie halten sich auf dem
Stock« nicht länger sondern'fangen, wenn sie reif sind, bald an
z u ; laufen, .weswegen sie . nicht zum Verschicken taugen. Ihre
Reben -sind sehr dick, wodurch sie sich von allen andern unterscheidet.
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Die achte Sorte ist der Mu s k a t e l l e r (Dus^hi s toi ) ,
den man weifs und roth hat. Beyde haben dünnschalige, runde
Beeren, einen sehr angenehmen,. süfsen Muskatellergeschmack,
und werden, Weil Sie wicht häufig sind, zürn Keltern’ nicht genommen.
Die we i f s e Sorte wird im Reifen etwas gelblich;
die ro the ist ganz hochroth und weifs bereift.: Sie reifen-im
August.
Die n e u n t e Sorte ist die so genannte Ka s b ini s che
(Ka s b in s k o i ) , welche ihren Kamen von der Stadt Kasbin in