Den lgteu mit Anbruch, des Tages, wurde die Reise längs
der Wo l g a fortgesetzt. Nicht weit Von Ant ip o fk a hat eine
Kluft den Namen J a i s chnoe (Eyerkluft), vermuthlich von dem
gleich dahey liegenden, eyförmigen Hügel. Sieben Werste von A n t
ip o f k a öffnet sich eine grofse Kluft, die, wie mehrere andere,
den Namen Wo d ä n o f s k o i führt, und in welcher die Anwohner
einen schönen weifsen Kalkmergel holen, um; Öfen und
Häuser damit zu weifsen. Ein Paar Werste weiter folgen zwey
Klüfte R u b e s lm y e genannt, weil sie die Grenze zwischen A n t
ip o f k a und Ka r awa in ä machen. Gleich über selbigen fängt
die grofse Insel Gu s s ino e (Gänseinsel) in der Wolga an, und
geht bis über Karn w a in a . Man sieht hier überall das , hohe
Sandflötz am Ufer theils abgestürzt,, mit einliegenden Steinlagen,
theils verraset und mit Baumarten dünn besetzt. Gegen den W o d
ä n o f s k o i K a r aw a i n o i B u j e r a k (13 Werste) liegen am
Wasserrande wieder häufige» ganz abgerundete und eisenbraune
Knauer, die einem groben Laib Rockenbrod (Ka r awa i ) vollkommen
ähnlich sehen, wovon auch die Gegend (Ur o t s c h i s t s c h e )
ihren Namen zu haben scheint. Sie entstehen aus einem gleich
über der Wasserlinie liegenden, eisenschüssigen Sandlager, dessen
weichere Stellen das Wasser auswäscht und das durch den
Eisenschufs *) hart versteinerte» -auf der Oberfläche und in den
Klüften rostfarbige Knauer nachläfst.
*) An den Holländischen und Englischen-Küsten habe. ich an ausgewogenen
Bruchstücken, aufser de.in Schwefelkiese, der sich unstreitig im
Grunde, der See fortdauernd erzeugt, /nveyerley im Grunde der See
wirkende Versteinerungsmittel bemerkt. Das Eisen von .versunkenen
Etwas höher fängt in der Wolga eine andere Insel Bol -
s choi (die grofse.) an, s die sich K a r aw a in o i vorbey erstreckt,
welcher Ort ebenfalls, statt derKasaken, mit Neubauern, 600
Seelen stark, besetzt ist.*. Die Uowla wird von hier auf 4° Werste
entfernt gerechnet.
Wenn man abwärts von Ka r awa in o e , längs einem mafsi-
gen, mit Knauern, die voll Kamm- und anderer zweyschaliger
Muscheln stecken, besetzten Sandufer, ein Paar kleine namenlose
Schluchten (Ba i k i ) vorbey is t , (sieht, man.-ungefähr nach
sechs Wersten, bey dem so, genannten Wa t a s h n o i Buj e ra k
(Fisehereygruft) j das Sandflötz .scbeiiibarlicli mit eingemischtem
Thon und Steinlagen, steil abgestürzt, sich sehr hoch zu einer
Art von Hügel erheben, der Ra s in B u g o r (Hügel des Rasin)
genannt wird. Da er landwärts flach absinkt, so soll er da mit
einer deutlichen Verschanzung versehen seyn, die man jenem
Aufrührer und . Räuber; zuschreibt. Hier hören ; die versteinerten
Knauer auf sich zu zeigen, und den Hügel setzt bey D u t k in a
Ba lka Wieder ab, worauf, ein, mäfsig erhöhtes, mit drey Klüften
eingesehnittenes Ufer folgt. Allein bey S h e i tu e h in Buje rak-
steht, wieder hohes Sandufer an und stellenweise sind die Steinklumpen
häufig. Und so kommt man nach B o l y k l e a , welches
jetzt 630 Seelen Neubauer und noch schöne Holzung auf der vorliegenden
Insel, ingleichen hx der jenseitigen Niedrigung hat.
Schiffsnägeln und Ankern , welches zuweilen grofse Massen von Mu-
. schelwerk, Sand und Rollsteinen um sich durch den Rost zusammen
kittet; und ein'schwärzhlaüer versteinernder Thon, dessen Bindungsmittel
das 'brennbare. Wesen 7.11 seyu scheint.