G ru s k o i (schweren) J e la n t s c h u k (30 Werste). Weil wir
aber hier nicht Pferde genug fanden, so giengen wir- ohne abzuwechseln,
bis zur S c h i r o k a ja B a lk a (breiten Klu ft), 28
Werste von der vorigen Station. Von hier sind bis an den K a l-
m iu s 23 starke Werste,; über ganz ebene, hohe Fläche, mit
einigen steinigen Grabhügeln, die bisher sehr sparsam zu sehen
o-ewesen waren. Auf einem derselben sahen wir ein Paar grofse
Geyer (Vultus Percnopterus) sitzen, die in Taurien häufig sind,
konnten sie aber nicht zum Schufs bringen. — Am K a lm iu s
ist das sehr steile und hohe Ufer steinig. Der Flufs ist fünf
Werste von der See, wo wir mit einem Pramen bey anbrechender
Nacht übersetzten, auf 70 Faden breit. Die Seewinde treiben
auch hier das Wasser oft über anderthalb Arschinen (34
Englische Fufs) in die Höhe. Von der Überfahrt geht der Weg,
bis zur Griechischen Stadt M a r iu p o l (28 Werste), längs der
Niedrigung, unter den Höhen der Kalkflötze, wo man noch
durch den kleinen Bach K a le z fährt, der in den K a lm iu s
fällt.
M a r iu p o l oder, wie der Ort in 'd e r Ansiedelungsukase
genannt wird, M a r ia n o p o l, wurde zugleich mit N ä c h t s c h i w
an von emigrirten Griechen aus dem Taurischen Gebirge angelegt.
Kauf- und Handwerksleute wurden zu Bewohnern dieser
Stadt, und was Ackersleute waren, zu Bevölkerung des dazu
geschlagenen Districts bestimmt, der östlich vom K a lm iu s ,
an dem das Land der Donischen Kasaken aufhört, und westlich
von dem Berdaflüfschen begrenzt und überaus fruchtbar, aber
ganz von Holzung entblöfst ist. Die Stadt hat zwey, gröfsten
Theils aus Bruchsteinen erbaute Kirchen, einen guten Markt mit
hölzernen Buden und 305 Wohnhäuser, mehrentheils aus Bruchsteinen
erbaut. Sie sind nach Griechischer Art, mit weit über-
schiefsenden, von unten mit Kragsteinen gezierten Dächern versehen
und mit Hohlziegeln gedeckt. An den Kirchen sind nur
die Thürme von Holz, Nur wenige Einwohner haben Gärten
anzulegen angefangen, vielleicht weil sie noch immer nach Taurien
versetzt zu werden hofften. — Es giebt unter den Einwohnern
Handwerker aller Arten, auch einige Gerber und Saffianfabrikanten.
Allein es scheint im Ganzen nicht so viel Ordnung
und Industrie unter ihnen zu herrschen, als bey den Ar-
menianern. Die Anzahl der Stadtbewohner wurde jetzt auf 89t
männliche und 884 weibliche gerechnet.
Ihre Dörfer, die meistens am K a lm iu s und dessen Ur-
bächen herauf, einige auch an der See liegen, haben fast alle
die Namen derjenigen Dörfer bekommen, die sie in Taurien bewohnten.
Hier ist das Verzeichnifs derselben, mit ihrer Volkszahl
;
Häuser. Männl. Weibl,
J alta an der See 155 360 350
U r s u f an der See 5o 122 100
M a n g u s c li an der B je lo s a r a ik a 163 391 35o
S t a r o i - I f r ym am Bache K a le z 177 158
M a lo i J e n is a lä an eben demselben *9 ! 496 425
T s c h e r d a k ly an einem kleinen in
den K a le z fallenden Bache 85 238 237