liolen. In einer Lage dieses Breyes, welche handhoch und darüber
ist, erzeugen sich nach und nach fast perpendikulär, spath-
artige Nadeln, und diese Krystallisation wird immer häufiger,
bis endlich die ganze auf der Oberfläche gleichsam gewellte
Lage zu einem im Bruche porösen, aber harten, mit büschelweise
über einander stehenden fast senkrechten Spathnadeln gestrahlten,
schweren, schneeweifsen Tufsteine wird. Seine Lagen
sind aber nicht so dicht krystallisirt, wie die des Carlsbader
Tufsteines, sondern sehen im Bruche einem Cellulosen Knochengewebe
ähnlich. Die altern Lagen desselben werden durch die
Einwirkung der Tagewasser immer fester und steinartiger. Die
neuesten Lagen sind noch locker, mürbe und bröcklich, werden
aber, wenn man sie auch trocken verwahrt, mit der Zeit immer
fester. Im Scheidewasser wird dieser Tufstein mit heftigem
Brausen angegriffen. Im Feuer zeigt er keine merkliche Schwefelspur.
Er löst sich im Scheidewasser mit heftigem Brausen
völlig und bald auf.
Das Wasser enthält in jedem Pfunde über sehszehn Gran
irdischer Materie, die als ein weifses Sediment zurück bleibt.
Eine Auflösung von Laugensalz schlägt diese weifse Erde augenblicklich
nieder. Die Silberauflösung, und alles eingetauchte
Silber werden schwarz. Die Quecksilberauflösung in Salpetersäure
giebt einen gelben Niederschlag. Mit Salmiakgeist gerinnet
das Wasser wie M ilch; mit Vitriolsäure brauset es
nicht, läfst aber doch einige weifse Erde fallen. Es röthet
das blaue Papier; zeigt aber mit dem Galläpfelaufgusse nicht
die geringste Schwärze. Mit der Boraxsolution wird ein flockiges,
gelbliches Sediment niedergeschlagen, welches fett anzufühlen
ist.
Der Geschmack des Wassers ist etwas styptisch-süfslich,
und es enthält wirklich eine Spur von Alaun; deswegen wird
es - auch bey Durchfällen und Rühren, besonders wenn die ersten
Wege vorher gereinigt worden sind, mit Nutzen getrunken.
Als warmes Bad thut es in Gliederschmerzen, Hautausschlägen
und alten offenen Schäden vortreffliche Dienste. Ar-
thritische und paralytische Kranke sind dadurch genesen. In
Wechselfiebern aber mufs man sich wohl hüten dieses Bad zu
gebrauchen, weil dadurch schädliche Verstopfungen verursacht
werden.
Man sagt, dafs vor ungefähr 20 Jahren ein in dieser Gegend
sehr merklich gespürtes Erdbeben so wohl den oben beschriebenen
Abgrund an dem Berge Me t s c h u k a , als auch den
Spalt nach der Länge des Vorgebirges verursacht, und dem Badequelle
einen veränderten tiefer versenkten Lauf gegeben haben
soll. ..Nach dem Ansehn zu urtheilen, so müssen mehrere ältere
Veränderungen vorher gegangen seyn, und man mufs eine unzübe-
rechnende Reihe von Jahren annehmen, die erforderlich gewesen
sind, um den Tufsteinrücken, in seiner ganzen Länge, nach und
nach hervor zu bringen. Der Hauptsitz des Feuers, welchem der
Quell seine Hitze und Bestandtheile zu verdanken hat, ist unstreitig
wohl in der eingesenkten Vertiefung des Berges M e t
s chuka selbst zu suchen, und er scheint solcher Aushöhlungen,
wie der eingestürzte Schlund am Tage zeigt, mehrere in
sich verborgen zu enthalten. — Auch der Be s chtau bringt